Rhein-Neckar, 12. Dezember 2015. (red/pm) Täglich kommen unbegleitete minderjährige Ausländer in Deutschland an. Sie werden überwiegend in Einrichtungen der Jugendämter untergebracht – man sucht aber auch nach Pflegefamilien für die Kinder und Jugendlichen.
Information des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis:
„Weiterhin kommen unbegleitete minderjährige Ausländer – kurz UMA genannt – täglich in Deutschland an.
„Es handelt sich hierbei um Flüchtlinge, die ohne Begleitung eines Erziehungsberechtigten nach Deutschland einreisen“, erläutert die stellvertretende Leiterin des Jugendamtes des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis, Susanne Keppler. Die jungen Flüchtlinge sind häufig zwischen 16 und 17 Jahren alt und kommen überwiegend aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, Irak, Gambia und Somalia.
„Es sind überwiegend männliche Jugendliche die alleine reisen. Mädchen sind nur vereinzelt unter den Jugendlichen. Einige der jungen Menschen wünschen sich eine Unterbringung in einer Pflegefamilie“, so Susanne Keppler weiter.
Suche nach geeigneten Pflegeeltern
Das Jugendamt des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis sucht deshalb Pflegeeltern, die bereit sind, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. Sie sollten offen dafür sein, sich auf andere Kulturen, Religionen, Sitten und Gebräuche sowie Essgewohnheiten einzustellen, sich mit Themen wie Fluchterfahrungen und Pubertät auseinandersetzen können und über ein freies Zimmer verfügen. Wünschenswert wären darüber hinaus ein Internetzugang und geeignete Kommunikationsmittel, mit denen die jungen Menschen Kontakt zu Angehörigen in ihrer Heimat halten können.
Die Pflegeeltern erhalten für die Jugendlichen eine Kostenerstattung für den Unterhalt sowie eine Aufwandsentschädigung. Inzwischen leben 20 unbegleitete minderjährige unbegleitete Ausländer im Rhein-Neckar-Kreis in Pflegefamilien. Weitere 22 Familien, die sich vorstellen können einen Jugendlichen aufzunehmen, werden derzeit vom Pflegekinderdienst auf diese Aufgabe vorbereitet.
„Unser Presseaufruf im Sommer hat bundesweit Interesse ausgelöst“, erinnert sich die stellvertretende Jugendamtsleiterin an die große Zahl der Anfragen. „Wir weisen deshalb darauf hin, dass Interessenten nur aus dem Rhein-Neckar-Kreis für diese Aufgabe bei uns berücksichtigt werden können“, informiert Susanne Keppler. Interessenten, die in anderen Stadt- und Landkreisen wohnen, können sich an das für sie zuständige Jugendamt wenden.
Wer sich für ein Pflegeverhältnis interessiert bzw. Fragen zum Thema Pflegeeltern für UMA hat, kann sich unter Tel. 06221 522-1520 an das Jugendamt des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis wenden. Weitere Informationen gibt es auch unter www.rhein-neckar-kreis.de/uma.“