Wiesloch/Rhein-Neckar, 09. Juli 2012. (red/pol) Wegen Schweren Landfriedensbruchs ermittelt seit Sonntagnachmittag die Wieslocher Kriminalpolizei gegen eine noch unbekannte Anzahl von Beschuldigten. Türkische und libanesische Freizeitkicker gerieten während eines Turnier aneinander, wurden ausgeschlossen und später kam es zu einer Massenschlägerei. Mehrere Personen wurden verletzt. Rund 30 Beamte waren im "harten" Einsatz.
Information der Polizei:
"Gegen 13.00 Uhr war es im Rahmen eines vom 1.FC Wiesloch veranstalteten Fußballturniers von ca. 25 Freizeitmannschaften nach einem Foul in einem der Turnierspiele zu einer Schlägerei zweier Spieler libanesischer bzw. türkischer Herkunft gekommen, bei denen einer der Kontrahenten durch einen Kopfstoß einen Nasenbeinbruch erlitt.
Beide Mannschaften wurden nach dem Vorfall von dem Turnier ausgeschlossen, die beiden Spieler erhielten durch die Turnierleitung ein Betretungsverbot des Spielgeländes.
Kurz nach 16.00 Uhr wurde dem Polizeirevier eine Massenschlägerei auf dem Kunstrasenplatz des Sportgeländes in der Parkstraße gemeldet. Drei unmittelbar darauf eintreffende Streifenbesatzungen stellten tumultartige Auseinandersetzungen von ca. 30 bis 40 jungen Männern libanesischer und türkischer Herkunft fest, die sich innerhalb eines Personenkreises von etwa 150 anwesenden Personen abspielten.
Ca. 10 - bis 15 Personen überwiegend libanesischer Herkunft waren kurz zuvor bewaffnet (Messer, Baseballschläger, Eisenrohr, großer Schraubenschlüssel, großer Radschlüssel) auf dem Sportgelände erschienen und hatten die Herausgabe der Personalien des an der o.a. Schlägerei beteiligten Mannes gefordert. In diesem Zusammenhang kam es dann zu den tätlichen Auseinandersetzungen, bei denen mehrere Beteiligte verletzt wurden; drei mussten in umliegende Krankenhäuser gefahren werden, wo sie nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden konnten.
Die Einsatzkräfte des Wieslocher Reviers hatten mit Unterstützung weiterer acht Besatzungen der umliegenden Polizeidienststellen alle Hände voll zu tun, die streitenden Parteien durch hartes Eingreifen und Androhen unmittelbaren Zwangs (Schlagstock, Pfefferspray) zu trennen. Insgesamt waren ca. 30 Beamte/innen im Einsatz.
Zwei Rädelsführer der Angreifergruppe wurden noch vor Ort ermittelt, vorläufig festgenommen und zur Wache verbracht; einem der beiden musste ein Baseballschläger mit Zwang weggenommen werden. Darüber hinaus wurden die Personalien zahlreicher Personen beider Gruppen erhoben, bei denen sich erst im Fortgang der Ermittlungen klären lassen wird, ob sich an dem Landfriedensbruch beteiligt oder ‚nur’ Zuschauer waren.
In diesen Zusammenhängen wäre es für die Klärung des gesamten Sachverhaltes hilfreich, wenn unbeteiligte Personen, die von Tumulten Handyaufnahmen gefertigt haben, diese den Ermittlern zur Verfügung zu stellen. Auch Zeugen und Hinweisgeber werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Wiesloch unter Tel.-Nr. 06222/5709-0 in Verbindung zu setzen.
Am Montagmorgen fand ein Polizeihund bei der Absuche des Waldgebietes um das Sportplatzgelände ein ausgeklapptes Messer (Klingenlänge ca. 6.5 cm), das nach einer ersten Einschätzung der Kriminaltechniker bei dem Landfriedensbruch verwendet worden sein dürfte."
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