Mannheim/Rhein-Neckar, 08. Januar 2016. (red/pro) Der Appell, nicht die Polizei zum Sündenbock für die Versäumnisse in der Silvesternacht in Köln zu machen, hat auf Facebook zu unglaublichen Zugriffszahlen geführt. Über 12 Millionen Mal wurde der Beitrag des Polizeigewerkschafters Thomas Mohr aufgerufen. Respekt!
Wir hatten das Facebook-Posting des Mannheimer Polizisten Thomas Mohr ebenfalls gepostet. Vor allem eine Botschaft ist klar: Wer nach mehr Polizei ruft, muss auch mehr Polizei zur Verfügung stellen.
Allein das Mannheimer Polizeipräsidium bräuchte rund 50 Beamte mehr, wenn man einen Beamten auf 400 Bürger rechnet, da über 20.000 Flüchtlinge zusätzlich zu den Einwohner im Einsatzbereich leben.
Das Thema wird eines der wichtigen für die kommende Landtagswahl im März werden – unter der früheren CDU-Landesregierung war ein starker Personalabbau von über 1.000 Stellen betrieben worden. Die grün-rote Landesregierung hat mit einer Polizeireform versucht, mehr Polizei auf die Straßen zu bringen und behauptet, dies sei gelungen. Die Opposition kritisiert, dass Chaos gestiftet worden sei.
Wir meinen nach unseren Recherchen, dass die Reform in weiten Teilen notwendig und richtig war – aber man kann reformieren wie man will, am Ende fehlt einfach Personal. Und neue Polizisten gibt es trotz Ankündigung weiterer Stellen frühestens in drei Jahren, wenn diese ihre Grundausbildung hinter sich haben.