Weinheim, 04. November 2016. (red/pro) Aktualisiert. In der Nacht brannte eine 40×80 Meter große Lagerhalle im Stadtgebiet von Weinheim auf dem Gelände der Firma Naturin aus. Die Feuerwehr Weinheim sowie die Werksfeuerwehren Freudenberg und Naturin waren im Großeinsatz. Unterstützung kam von Wehren aus Hemsbach, Hirschberg, Viernheim, Ladenburg und Mannheim. Insgesamt waren über die Nacht 220 Feuerwehrleute im Einsatz. Heute Mittag hat auch die Feuerwehr Schriesheim neun Mann und ein Löschfahrzeug vor Ort geschickt, da der Einsatz mit Nachlöscharbeiten weiterhin anhält. Was Brandursache war und wie hoch der Schaden ist, ist noch unbekannt. Ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt.
Es kam zu heftiger Rauchentwicklung und deutlich sichtbaren Flammen. Neben den Werksfeuerwehren von Naturin und Freudenberg ist die freiwillige Feuerwehr Weinheim im “Kompletteinsatz”. Auch andere Wehren aus umliegenden Orten unterstützten die Brandbekämpfung, darunter Hemsbach, Viernheim, Hirschberg und Ladenburg, wie wir noch in der Nacht meldeten
Die Wehren waren neben der Brandlöschung mit der Abwehr des Feuers auf andere Gebäude mehr als beschäftigt. Zum Teil sollen auch umliegende Gebäude vom Brand betroffen sein, möglicherweise nicht nur Lagerhallen, sondern auch Produktionsgebäude. Dies wird von Naturin dementiert. Es waren mehrere Drehleitern im Einsatz. Nach unseren Informationen war die Wasserversorgung für die Feuerwehr “nicht optimal”. Die Stadtwerke Weinheim weisen in einer Zuschrift darauf hin, dass “die maximal möglichen Wassermengen zur Verfügung gestellt werden konnten”. Das Wasserwerk in Hemsbach sei in der Nacht zusätzlich besetzt worden, um den Wasserdruck für den Löscheinsatz stabil zu halten.
Meldungen anderer Medien, dass das Feuer unter Kontrolle sei, konnten wir um 02:00 Uhr nicht bestätigen.
Der Brand soll gegen 23:00 Uhr ausgebrochen sein. Die Ursache ist nach wie vor unklar. Vom Brand sind Kartonagen und Verpackungsmaterialien betroffen. Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht laut Werkfeuerwehr Viscofan nicht.
Wir raten, das Gebiet um Badeniastraße, Suezkanalweg, Mannheimer Straße und Bergstraße zu meiden – insbesondere, um Einsatzkräfte nicht zu behindern. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten und Lüftungs- sowie Klimaanlagen abschalten.
Schaulustige und Gaffer müssen mit Anzeigen rechnen, wenn sie Einsatzkräfte behindern.
Vor allem in Facebook werden aktuell Bilder und Videos eingestellt – auch hier gilt Besonnenheit. Nicht alles, was scheinbar einfach so möglich ist, ist auch erlaubt.
Journalisten haben keinen Zutritt auf das Privatgelände der Firma Naturin Viscofan.
Auch am Freitagmorgen gingen die Löscharbeiten weiter. Mittlerweile ist auch die Feuerwehr Mannheim mit in den Einsatz einbezogen. Offenbar gibt es noch zahlreiche Glutnester. Laut kurzer Mitteilung der Stadt Weinheim werde der Sachschaden noch ermittelt, ebenso die Brandursache.
Es waren über Nacht 220 Feuerwehrleute im Einsatz und verhinderten, dass das Feuer von einem Lagergebäude auf andere Gebäude übergreifen konnte. Alle Messungen hätten ergeben, dass es keine bedenklichen Umweltmesswerte im Umfeld des Firmengeländes gibt. Ein Feuerwehrmann verletzte sich beim Einsatz leicht, ansonsten kamen keine Personen zu Schaden.
Eine Lagerhalle brannte fast vollständig ab, ein Übergreifen des Feuers auf weitere Gebäude konnte aber verhindert werden, so dass Produktions- und Energieanlagen des Unternehmens nicht beschädigt wurden. Sicherheitshalber hatte die Firma allerdings die Produktion im ganzen Werk in der Nacht gestoppt, teilten die Stadt Weinheim sowie Naturin Viscofan in einer gemeinsamen Mitteilung mit.
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Erste Warnungen in der Nacht, nach denen die Anwohner Türen und Fenster geschlossen halten sollten, waren eine reine Vorsichtsmaßnahme, sagte Weinheims Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht am frühen Freitagmorgen. Schadstoff-Messungen hatten keine nennenswerten Ergebnisse gebracht. Nach ersten Erkenntnissen sei das Feuer gegen 23 Uhr im ersten Obergeschoss eines Gebäudes ausgebrochen, in dem Kartonage gelagert wird. Dadurch lasse sich auch die weithin sichtbare Rauchsäule über dem Firmengelände erklären. In dem Gebäude seien keine Gefahrgüter oder giftige Stoffe gelagert. Im Erdgeschoss befindet sich eine Werkstatt.
Um 23.06 wurde über das Brandmeldesystem des Unternehmens zunächst die Werksfeuerwehr alarmiert, die kurz darauf über die Leitstelle andere Feuerwehren zur Unterstützung anforderte.
Kurze Zeit später traf die Freiwillige Feuerwehr Weinheim ein, dann weitere Brandschutzeinheiten aus Viernheim, Hemsbach, Hirschberg und Ladenburg sowie der Firma Freudenberg – das entspricht unseren Informationen aus der Nacht.
Noch in der Nacht sei vor Ort ein Krisenstab gebildet worden. Unter anderem waren Kreisbrandmeister Peter Michels und Weinheims Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner vor Ort.
Das Feuer im Lagergebäude wurde rasch von allen Seiten und mit dem Einsatz von Drehleitern von oben bekämpft, um ein Ausbreiten zu verhindern. Zeitweise waren 220 Feuerwehrleute gemeinsam im Einsatz. Mitarbeiter des Unternehmens seien zu keiner Zeit in Gefahr gewesen, sagte Uwe Seehaus, der bei Naturin Viscofan unter anderem für das Personalwesen und den Werkschutz zuständig ist. Eine flächendeckende Brandmeldetechnik auf dem Betriebsgelände habe dabei größtmögliche Sicherheit gewährleistet. Ein Feuerwehrmann verletzte sich beim Einsatz leicht. Nach unseren Informationen hatte er sich den Kopf gestoßen und konnte nach der Untersuchung wieder entlassen werden.
In der Firma wurde mit Beginn der Frühschicht um 06:00 Uhr die Produktion wieder angefahren. Die Ermittlungen zur Brandursache dauerten noch an. Der Sachschaden sei beträchtlich, muss aber ebenfalls noch genau ermittelt werden.
Nach unseren Informationen ist am Mittag auch die Feuerwehr Schriesheim mit neun Mann und einem Löschfahrzeug in den Einsatz gegangen.