Rhein-Neckar-Kreis, 25. Juni 2021. (red/pm) 2004 gründete sich in der Stadt Schwetzingen ein Verein, der in Matara in Sri Lanka zehn Jahre lang ein Waisenhaus für rund 50 Jungen betrieb, die bei der Tsunami-Katastrophe ihre Eltern verloren hatten.
Information des Rhein-Neckar-Kreis:
“2004 gründete sich in der Stadt Schwetzingen ein Verein, der in Matara in Sri Lanka zehn Jahre lang ein Waisenhaus für rund 50 Jungen betrieb, die bei der Tsunami-Katastrophe ihre Eltern verloren hatten. Mittlerweile konnte das Waisenhaus in ein Jugendzentrum umgewandelt werden, das von einem buddhistischen Kloster betrieben wird, welches das Grundstück zur Verfügung stellte. In diesem Zusammenhang lernte Landrat Stefan Dallinger den Sri-Lanker Mahesh Hewakandamby kennen, der in Deutschland lebt.
Er wurde zum Kontaktmann für das gemeinsame Projekt „300 Kickschuhe für Sri Lanka“, welches der Landkreis Rhein-Neckar mit dem Badischen Fußballverband in 2014 zum ersten Mal startete. Schon damals kamen dank der Unterstützung vieler der über 600 bfv-Vereine weit mehr als 300 Paar Schuhe zusammen. „Das waren ganze Berge damals, das war unglaublich“, erinnert sich Dallinger, der sich anschließend gemeinsam mit Hewakandamby darum kümmerte, dass die Schuhe in Sri Lanka ankamen.
2019 griff der Badische Fußballverband die Idee wieder auf und animierte seine Clubs erneut zur Spende, dieses Mal erweitert um Trainingsbekleidung. Die Resonanz war auch dieses Mal enorm, der bfv legte seinerseits ausgediente Trikotsätze dazu. Am Ende kamen 3.998 Teile zusammen, die sechs große Kisten auf Paletten füllten. „Um den Bogen zur ersten Aktion zu spannen: eins der Pakete ist komplett voll mit Schuhen“, erklärte Thorsten Thomalla, der die Sammelaktion beim bfv koordinierte. Auch die Proficlubs SV Sandhausen und TSG Hoffenheim beteiligten sich an der Spendenaktion. Ein älteres Kind in Sri Lanka hat somit demnächst die Möglichkeit, in Schuhen über den Platz zu jagen, die zuvor SVS-Profi Diego Contento trug. Sportbekleidung hat ohnehin den Vorteil, Jungen und Mädchen zu passen, es befindet sich aber explizit auch Frauen-Kleidung unter den Sachen, die zur dortigen Förderung beitragen sollen.
Natürlich funkte die Pandemie auch diesem Projekt dazwischen, seit über einem Jahr waren die sechs gepackten Paletten in der bfv-Geschäftsstelle zwischengelagert. Vor einigen Wochen flog Hewakandamby nach Sri Lanka, um alles für Transport und Übergabe zu regeln. Aktuell sitzt er dort im totalen Lockdown fest. Auch die bürokratischen Hürden waren nicht leicht zu überwinden. Für den Zoll mussten beim bfv alle 3.998 Teile einzeln gezählt und katalogisiert werden, das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis kümmerte sich um die umfangreichen bürokratischen Formalitäten und finanziert auch die Verschiffung nach Sri Lanka, die nun in Kürze erfolgen kann.
„Es fühlt sich richtig gut an. Der schlaue Spruch „Fußball ist mehr als 1:0“, gilt heute mehr als jemals zuvor. Hier in Deutschland haben Sportsachen, vor allem Schuhe, so schnell ausgedient, in anderen Teilen der Welt werden sie mit Kusshand genommen“, betonte bfv-Präsident Ronny Zimmermann bei der Übergabe. „Super, wie unsere Vereine einmal mehr mitgemacht und dazu beigetragen haben, etwas Gutes zu tun.“
Der Rhein-Neckar-Kreis und der Badische Fußballverband wollen auch in Zukunft ähnliche Projekte weiterführen. „Das ist eine wichtige und gute Sache. Es ist unglaublich, wie man Kindern, die bisher barfuß und mit Badehose gekickt haben, nicht nur Freude, sondern auch Wertschätzung vermitteln kann“, freute sich Dallinger.
(Erstellt am 21. Juni 2021)”