Mannheim/Bangkok, 14. August 2016. (red/pro) Im beliebten Urlaubsziel Thailand herrscht Hochalarm nach 13 Bombenanschlägen, bei denen vier Menschen getötet und 35 weitere verletzte worden sind. Drei verletzte Opfer stammen aus Deutschland, eine 17-jährige Frau aus Mannheim. Sie wurde am Oberschenkel verletzt.
In der Touristenstadt Hua Hin in Prachuap Khiri Khan, waren am Donnerstag drei Bomben explodiert, zwei an der John 56 beer bar und eine am Raintree spa, bei denen die deutschen Opfer verletzt worden waren. Insgesamt 21 Personen wurden verletzt, eine Person starb. Nach unseren Informationen sind die deutschen Opfer nicht in Lebensgefahr.
Die Attentatserie ging am Freitag weiter und neue Anschläge könnten in den nächsten Tagen folgen. Alle Bomben sollen nach einem Bericht der Bangkok Post per Mobiltelefon gezündet worden sein. Noch ist unklar, wer für die Anschläge verantwortlich ist. Angeblich sollen zwei Verdächtige verhaftet worden sein.
Deutsche Opfer allesamt Frauen
In Hua Hin wurden mehrere Ausländer verletzt, drei aus Deutschland, drei aus Italien, eine Person aus Österreich und drei aus den Niederlanden.
Die deutschen Opfer, allesamt Frauen im Alter von 16, 17 und 48 Jahren wurden in das San Paulo Krankenhaus eingeliefert. Die 17-Jährige stammt aus Mannheim.
Premierminister Prayut Chan-o-cha sagte, die Bomben sollten Chaos anrichten und verunsichern. In Thailand gibt es seit langer Zeit immer wieder gewaltvolle Auseinandersetzungen, 2014 hat sich das Militär an die Macht geputscht. Aktuell wurde vor einer Woche von 61 Prozent der Wahlberechtigten ein Referendum bestätigt, dass einen höheren Einfluss des Militärs ermöglicht – beispielsweise ein „Mitspracherecht“ bei der Auswahl des Premierministers.
Laut der thailändischen Zeitung wird bezweifelt, dass es sich um „terroristische Attacken“ handelt – die Polizei gehe von „lokalen Konflikten“ aus. Laut Polizei gebe es keine Hinweise, dass die Attentate koordiniert seien oder vom muslimischen Süden in Thailand aus gesteuert seien.
Auch auf der beliebten Ferieninsel Phuket explodierten Bomben.
Reisewarnungen
Das Auswärtige Amt sprach unterdessen eine allgemeine Warnung aus und konkretisiert diese für gewisse Regionen in Thailand:
In der Nacht auf den 12. August 2016 kam es in Hua Hin, Phuket, Krabi, Trang und Surat Thani sowie weiteren Orten und Provinzen im Süden Thailands zu Bomben- und Brandanschlägen. Dabei gab es Tote und Verletzte. Reisenden in Thailand wird weiterhin empfohlen, öffentliche Plätze und Menschenansammlungen zu meiden und den Anordnungen der örtlichen Sicherheitskräfte und Behörden Folge zu leisten.
Weiter informiert das Auswärtige Amt:
„Am Abend des 17. August 2015 kam es in Bangkok, an der auch bei Touristen beliebten Rajaprasong-Kreuzung, nahe des sogenannten Erawan Shrine, zu einem Bombenanschlag, dessen Hintergründe, nach wie vor nicht vollständig aufgeklärt sind. Es gab zahlreiche Todesopfer und Verletzte. Weitere Anschläge, auch in anderen Urlaubsgebieten, können nicht ausgeschlossen werden. Reisenden wird daher empfohlen, besonders vorsichtig zu sein und auch die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen.
Von Reisen in und durch die unter Notstandsrecht stehenden Provinzen im Süden Thailands an der Grenze zu Malaysia (Narathiwat, Yala und Pattani sowie Teile von Songkhla) wird dringend abgeraten. Es besteht die anhaltende Gefahr terroristischer Anschläge, auch auf von Ausländern frequentierte Ziele, so z. B. zuletzt in einem Verbrauchermarkt und auf einem Parkplatz einer Polizeiwache in Hat Yai.
Von Reisen in die Grenzregion zu Kambodscha, insbesondere nach Preah Vihear und zu den anderen in diesem Bereich befindlichen Tempelanlagen, wird dringend abgeraten. Der gesamte Bereich ist weiterhin militärisches Sperrgebiet. Das Urteil des Internationalen Gerichtshofes vom 11. November 2013 zu dem den Tempel umgebenden Gebiet ist von beiden Seiten akzeptiert, bislang aber noch nicht umgesetzt worden.“