Weinheim, 13. August 2012. (red/la) Oberbürgermeister Bernhard und die französische Bildhauerin Amaryllis Bataille enthüllten am Samstag die “Ama du Parc” im Schlossparkweiher. Die Bronzeskulptur ist eine von 100 Unikaten, die in einigen Monaten an 100 Plätzen rund um die Welt stehen sollen. Durch den Verkauf der “Amas” soll eine halbe Million Euro für gute Zwecke zusammen kommen.
Von Reinhard Lask
Seit Samstag steht die erste deutsche “Ama” im Schlossparkweiher. Am Nachmittag enthüllten Oberbürgermeister Heiner Bernhard zusammen mit der französische Bildhauerin Amaryllis Bataille die 1,98 Meter hohe und 165 Kilogramm schwere Bronzestatue im Weiher. 100 Exemplare der “Ama” sollen in den kommenden Monaten weltweit “an Orten stehen, die in der Nähe des Wassers liegen”, sagt Thomas Noor. Der Weinheimer Unternehmer hat die Aktion gemeinsam mit der Künstlerin ins Leben gerufen. Je 15.000 Euro – plus Steuern – kostet eine der lebensgroßen “Ama”-Skulpturen. 5.000 Euro sollen aus dem jeweiligen Verkaufserlös an einen guten Zweck vor Ort gespendet werden – weltweit sollen so eine halbe Million Euro zusammenkommen.
Mit “Ama Du Parc” hat die lebensgroße aus recycelten Kupferkabeln hergestellte Bronzestatue zwar einen Namen, aber noch keinen Käufer gefunden. “Die Statuen werden erst aufgestellt und dann Käufer dafür gesucht”, erklärt Noor. So lange geht der Unternehmer bei den Herstellung der Skulpturen in Vorleistung. “Die Käufer können ebenso Unternehmen wie Privatleute sein. Auch die Stadt könnte sie erwerben”, sagt er mit einem Augenzwinkern in Richtung Oberbürgermeister Heiner Bernhard.
Freudenküsschen für den OB
Der war zur Enthüllung mit Dreispitz und Kerwetracht (siehe unseren Bericht zur Kerwe) gekommen. “Ich kann mir keinen idealeren Zeitpunkt vorstellen die Ama zu enthüllen, als an der Weinheimer Kerwe”, sagte er und dankte Noor für die “Leihgabe”. Denn wenn alles “gut läuft” wird die “Ama du Parc” schon bald wieder weg sein. Nach dem Kauf soll sie durch ein anderes Kunstwerk ersetzt werden. Sollte die Statue nicht bis zum Ablauf der Frist – je nach Exemplar kann das zwischen zwei und fünf Jahren sein – gekauft werden, wird sie im Internet versteigert.
Allerdings stand nun erstmal die Enthüllung an. Dazu zwängten sich OB Bernhard und Amaryllis Bataille in die bereitliegenden Anglerhosen und schritten dann im 80 Zentimeter tiefen Weiher zur Enthüllung. Für die Französin war es ein sichtlich aufregender Moment. Nachdem die Verpackung abgenommen war, hüpfte sie vor Freude und gab dem sichtlich angenehm überraschten OB ein Freudenküsschen nach dem anderen.
100 Unikate für einen guten Zweck
Die Idee hatte dem Weinheimer Unternehmer zufolge zwei Ursprünge. “Ich hatte mit dem Mann von Amaryllis Golf gespielt. Der hat mich vor knapp zwei Jahren in das Studio seiner Frau eingeladen. Dort sah ich die erste Ama-Statue, die noch 40 Zentimeter hoch war”, erzählt Noor. Die Meerjungfrau faszinierte ihn so sehr, dass er sie in Lebensgröße sehen wollte.
Dass er nun 100 Stück davon herstellen ließ, ist auf einen Skiurlaub im österreichischen Lech zurückzuführen. “Als ich mit dem Skilift fuhr, sah ich im Schnee das ‘Horizon Field’ – ein Projekt des britischen Künstlers Antony Gormley”, sagt Noor. Das Projekt bestand aus 100 lebensgroßen Abgüssen, die Gormley von seinem Körper gemacht hatte und an die Berghänge in den Schnee gestellt hatte. “Der hat sich hundert Mal selbst aufgestellt”, sagt Noor. Das Ama-Projekt hingegen bestehe aus 100 Unikaten und diene darüber hinaus noch einem guten Zweck.
Nummer drei und vier stehen in Deutschland
Neben Weinheim steht seit Sonntag ein weiteres Exemplar in Deutschland auf der Engelsburg in der Nähe der Loreley am Rhein bei Koblenz. “Der Besitzer der Burg ist ein alter Freund von mir. Die ‘Ama du Loreley’ steht an einer Stelle, wo täglich mehrere Busse mit Touristen halten”, erklärt Noor. Zwei weitere Exemplare stehen in Frankreich und Österreich: die “Ama du Golf” an der französischen Cote d’Azur und die “Ama Alpina” am Hospizhotel im österreichischen St. Anton.
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