Mannheim, 05. Mai 2012. (red/pm) Im Kampf um den Erhalt des Seckenheimbades haben sich mehrere international ausgezeichnete Sportler dem Aktionsbündnis “Erhalt Mannheimer Bäder” angeschlossen..
Information des Aktionsbündnisses “Erhalt Mannheimer Bäder”:
“Ironman-Sieger, Europameister, Deutsche Meister und nicht zuletzt geehrte „Sportler des Jahres“ der selbsternannten Sportstadt Mannheim: Timo Bracht, Caren Sonn-Welz, Alex Taubert und Winfried Traub vom Soprema Team SV Mannheim bezogen nun im Rahmen der Präsentation des Triathlon-Junioren-Teams auf dem Maimarkt eindeutige Position für eine flächendeckende Versorgung der Mannheimer Bevölkerung mit geeigneten Schwimmbädern und gegen die Schließung des Hallenbades Seckenheim als wichtige Sportstätte.
Die Sportler gaben ihre Unterstützung für das Aktionsbündnis „Erhalt Mannheimer Bäder“ (AMB) bekannt. Sie werden bei der Demonstration des AMB am kommenden Freitag ab 18 Uhr vor am Mannheimer Wasserturm gemeinsam mit Schülern, Eltern, Breitensportlern und Bürgern aktiv gegen die Schließung des Vororthallenbades protestieren.
Warum es überhaupt ein Aktionsbündnis und einen öffentlichen Protest des Wassersports geben muss, versteht Timo Bracht, sogar auf der Vulkaninsel Hawaii erfolgreicher Ironman, das Verhalten der Mannheimer Politik nicht.
„Ich bin überall auf der Welt herum gekommen, habe Bäder an Orten gesehen, wo ich mir dachte ‚Wie können die sich das leisten? ‘. Und in Mannheim soll es nicht möglich sein, vernünftige Bäder über die Stadt verteilt aufrecht zu erhalten?“, hat der Triathlet den Eindruck, dass selbst Erfolge wie die Seinen nicht zum Bewusstsein für die Erfordernisse des Sports in der Politik beigetragen haben. Der Wassersport führe offenbar ein Schattendasein.
Diesen Eindruck teilt auch Ironman Champion und Deutscher Meister 2005 Alex Taubert, seit 1984 beim SVM aktiv. Für ihn ist es sehr verwunderlich, dass die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung offensichtlich keine Kenntnis darüber haben, wie stark das Seckenheimbad genutzt wird und welche Bedürfnisse Schulen, Vereine und die Bevölkerung an die Nutzung ihrer Schwimmeinrichtungen stellen.
„Man bietet keine Alternativen an, will den Schwimmsport einfach dicht machen!“. Er betreut das Junioren-Triathlon-Team des SVM und fürchtet dabei auch um seine erfolgreiche Nachwuchsarbeit. „Wenn man sich unter solchen Voraussetzungen Sportstadt nennen möchte, dann muss man sich nicht wundern, wenn gute Leistungssportler die Stadt verlassen und in Vereine in Gemeinden wechseln, die wirklich etwas in ihre Sportler investieren.
Ein wirkliches Trainingsbad fehlt“, kann der erfolgreiche Athlet nicht verstehen, dass ein so hervorragend ausgelastetes Bad dicht gemacht werden soll. Denn nur, wenn es auch in den Vororten möglich wäre zu schwimmen, könnten dadurch auch Talente entstehen, die dann in den spezialisierten Vereinen zu Weltklassewettkämpfern ausgebildet werden könnten.
Dass es dabei um ein Problem des Schwimmsports in der Fläche geht, darüber ist sich auch Caren Sonn-Welz als Mutter und erfolgreiche Sportlerin bewusst. Die achtfache deutsche Meisterin im Hürdensprint, Teilnehmerin an den olympischen Spielen in Barcelona und heute Freizeittriathletin im Soprema-Team kennt die verschiedenen Anforderungen, die von Kindern und Jugendlichen, Sport und Bürgern an die Mannheimer Bäderlandschaft gestellt werden.
„Natürlich muss es in einer Stadt wie Mannheim flächendeckend bestmögliche Trainingsmöglichkeiten für die im Wassersport aktiven Vereine geben. Als Sportlerin weiß ich wie wichtig gute Trainingsmöglichkeiten sind, aber als Mutter zweier Kinder mache ich mir natürlich auch Gedanken darüber, wo meine Kinder Schwimmen lernen sollen und wohin ich meinen Nachwuchs zum Schwimmen schicken kann, wenn sie alt genug sind, um alleine dorthin zu gehen.“
Gerade die Vielfalt der unterschiedlichen Sportarten, die die verschiedenen Vereine in den Mannheimer Bädern praktizieren, sei das reizvolle am Wassersport in der Stadt.
Dabei sei auch der Präventivgedanke besonders wichtig, um Kindern eine sichere Zukunft zu ermöglichen, so Alex Taubert. „Schwimmen zu können sollte doch für jeden das Ziel sein. Wer in unserer Gesellschaft nutzt denn die Freibäder nicht oder geht an Seen baden? Ich möchte gar nicht wissen, wie sich die Ertrinkungszahlen entwickeln, wenn solche Maßnahmen Erfolg haben“, sieht der 16-fache Ironman-Finisher auch die Kosten für die Bäder als relativ gering an zudem, was Krankenkassen, der Staat und damit wiederum die Gesellschaft aufbringen müssten, wenn durch mangelnde sportliche Gesundheitsvorsorge und nach Unfällen zusätzliche Heil- und Rehabilitationskosten entstehen.
Winfried Traub, Abteilungsleiter des Soprema Team SV Mannheim, ist einer der Sprecher des Aktionsbündnisses. Der bereits drei Mal in Hawaii beim Ironman startende mehrfache Deutsche AK-Meister steht für den Breitensport und hofft gemeinsam mit seinen Teamkollegen auf eine baldige Umkehr der städtischen Schließungspolitik. „Nur dann hat der Wassersport in Mannheim überhaupt eine Chance, dauerhaft erfolgreich zu bleiben und unsere Stadt die Möglichkeit, von exzellenten Athleten repräsentiert zu werden!“.”