Mannheim, 27. Juni 2012. (red/pm) Im Luisenpark wurden 68 Jungstörche mit Unterstützung der Vogelwarte Radolfzell und dem NABU beringt. Dazu war der Einsatz eines Kranwagens erforderlich.
Information der Mannheimer Stadtparks:
“Prächtiger Zuwachs: 68 Jungstörche in 31 Nester beringt. Das sind weitaus mehr als in 2011. Damals waren 54 Junge Weißstörche in 23 Nestern beringt worden.
Die Beringung wurde vom Luisenpark gemeinsam mit der Vogelwarte Radolfzell und dem NABU vorgenommen.
Aus dem ersten Storchenpaar, das sich im Jahr 1985 im Luisenpark ansiedelte, war im Jahr 2010 eine stolze Rekord-Kolonie mit 36 Brutpaaren geworden. Nach einem leichten Rückgang in 2011 hat dieses Jahr die Zahl der Jungstörche wieder zugenommen. Immer noch beherbergt der Mannheimer Luisenpark eine der größten urbanen Storchenkolonien.
„Durch unsere Arbeit haben wir dazu beigetragen, dass sich viele Störche auch im Umland des Luisenparks ansiedeln. Das hätte man damals, als der erste Storch „Manfred“ mit seiner französischen Begleiterin in den Park kam, nicht gedacht“, berichtet Gerstner.
Was es bedeutet, eine große Storchenkolonie zu erhalten und weiterzupflegen, weiß die Zoologin auch: „Im Frühjahr geht es los mit den Kontrollen und der Instandsetzung der Brutplätze. Die Stabilität wird überprüft, der Nestboden wasserdurchlässig gemacht und die Nester gründlich von eingetragenem Müll, wie beispielsweise Plastikfolien, befreit. Damit ein sanfter Anflug auf’s Nest gelingt, müssen außerdem bei den Brutbäumen die Äste rund herum geschnitten werden. Alte einsturzgefährdete Horste oder kranke Nistbäume werden wenn nötig ersetzt.“
Einsatz eines Kranwagens
Das alles passiert mit dem mit Hilfe eines Kranwagen bis auf 25 Meter Höhe. Nicht zuletzt sind bei der alljährlichen Beringung der Jungstörche viele Hände im Einsatz.
Der Weißstorch gehört nach wie vor zu den gefährdeten Arten der Tierwelt. Die Zahl dieser Spezies hatte in Baden-Württemberg Mitte der 70er Jahre durch die Zerstörung der natürlichen Lebensräume mit nur noch 15 Brutpaaren einen alarmierenden Tiefstand erreicht. Zwar haben sich die Storchenpopulationen im Ländle in den letzten Jahren tendenziell gut entwickelt, dennoch steht der beliebte Stelzvogel noch heute auf der „roten Liste“ der bedrohten Tierarten.
„Seit über 20 Jahren engagieren wir uns im Luisenpark aktiv im Weißstorchschutz. Die Arbeit hat sich gelohnt: Viele Störche haben in unserem Park ein zu Hause gefunden“, sagt Parkdirektor Joachim Költzsch.
Ab Ende Juli werden den jungen Weißstörchen ohne „Erwachsenen“ aber oftmals mit Geschwistern ihren langen Flug in den Süden starten. Entlang des Südfranzösischen Stroms Rhone geht es südwärts und dann über die spanische Ostküste und Gibraltar bis ins Afrikanische Mali, „aber wir beobachten immer öfter, dass Störche auch in Spanien überwintern“, berichtet Ingrid Dorner. Mitte August folgen dann die Altstörche in den Süden – rund 15 von Ihnen überwintern aber sogar im Luisenpark.”