Mannheim/Heidelberg, 02. Mai 2015. (red/pm) Die unabhängige Expertenkommission am Universitätsklinikum Mannheim hat dem Aufsichtsrat ihren Abschlussbericht übergeben. Der Aufsichtsrat hatte die Hygiene- und Organisationsexperten im November berufen. Sie sollten für das Gremium die bereits ergriffenen Maßnahmen der neuen Klinikums-Geschäftsführung bewerten und Empfehlungen zur weiteren Verbesserung der Abläufe bei der Sterilgutversorgung erarbeiten.
Information des Universitätsklinikums Mannheim:
“In den Abschlussbericht flossen Informationen aus mehreren Vor-Ort-Terminen, zahlreichen Gesprächen mit Klinikums-Mitarbeitern, Telefonkonferenzen und schriftlich bereitgestellten Unterlagen ein. Eine unabhängige Geschäftsstelle bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hat die Kommission bei ihrer Arbeit unterstützt. Sie nahm auch Hinweise aus der Belegschaft der Universitätsmedizin Mannheim per E-Mail und Telefon entgegen und hat diese anonymisiert an die Kommission weitergeleitet.
Die Kommission hat die bereits im vergangenen Jahr eingeleiteten Schritte der neuen Klinikums-Geschäftsführung geprüft. Dabei ist sie zu dem Ergebnis gekommen, dass diese konsequent umgesetzt geeignet sind, einen den Richtlinien und Vorgaben entsprechenden Betrieb der Zentralsterilisation sicherzustellen. Zur weiteren Verbesserung der Abläufe hat sie Handlungsempfehlungen für die Bereiche Krankenhaushygiene, Zentrale Sterilgutversorgung und Organisationsstruktur formuliert.
Der über 50seitige Bericht wird nun im Klinikums-Aufsichtsrat analysiert und bei der nächsten Sitzung des Gremiums Mitte Mai in Anwesenheit des Leiters der Expertenkommission, Professor Dr. Oliver Kölbl, besprochen.
Nach Bekanntwerden der Hinweise des Regierungspräsidiums Karlsruhe hat sich die neue Geschäftsführung des Universitätsklinikums Mannheim das Ziel gesetzt, bei der Aufbereitung von Sterilgut zu den führenden Kliniken in Deutschland zu gehören. Dazu hat sie die Aufbereitung von Sterilgut komplett neu aufgestellt und ehemals dezentrale Einheiten in einer zentralen Abteilung zusammengefasst. Diese Zentrale Sterilgutversorgung wird derzeit von Orgamed, einem zertifizierten Spezial-Unternehmen, mit eigenem Personal und fachkundigen Mitarbeitern des Universitätsklinikums betrieben. Gleichzeitig wurden die Räume der Abteilung so umgebaut, dass dort möglichst optimale Rahmenbedingungen für die Wäsche, Desinfektion und Sterilisation der Instrumente herrschen. Das in der Sterilgutversorgung eingesetzte Personal wurde weiterqualifiziert, neue Geräte angeschafft und die Abläufe grundlegend verändert. Außerdem hat das Universitätsklinikum rund zwei Drittel seiner vorhandenen Operationsbestecke durch neue Instrumente ersetzt.
In der unabhängigen Expertenkommission haben mitgearbeitet:
Prof. Dr. med. Oliver Kölbl – Vorsitz der Kommission
Vorsitzender des Vorstands und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Regensburg
Frank-Michael Frede
Geschäftsführer Vamed Deutschland, einem der führenden Unternehmen für die Errichtung, die Erneuerung und den Betrieb der Infrastruktur von Krankenhäusern, insbesondere der zentralen Sterilgutaufbereitung
Harald Heck
Fachanwalt für Medizinrecht, Aufsichtsratsvorsitzender Depré Rechtsanwalts AG, Leiter der Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht des Mannheimer AnwaltVereins
Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Heinz-Michael Just
Universitätsinstitut für Klinikhygiene, Medizinische Mikrobiologie und Klinische Infektiologie Paracelsus Medizinische Privatuniversität Klinikum Nürnberg
Harald Schmidt
Ehemaliger Leiter des Geschäftsbereichs Gesundheitswesen, PricewaterhouseCoopers (PwC)
Prof. Dr. rer. nat. Heike Martiny vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist Ende Januar 2015 auf eigenen Wunsch aus der Kommission ausgeschieden und hat daher nicht an dem Abschlussbericht mitgewirkt.”