Heppenheim/Rhein-Neckar, 29. Februar 2012. (red/pol) Der verdächtige Gegenstand, der gestern in Heppenheim als vermutliche Rohrbombe sichergestellt worden ist, ist nach Angaben des Landeskriminalamts nicht sprengfähig. Wer den Gegenstand gebaut hat und warum ist noch immer offen.
Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte eine Polizeisprecherin, dass der gestern festgenommen Tatverdächtige nach dem Verhör wieder auf freien Fuß gesetzt worden ist. Es besteht weiterhin ein Verdacht, allerdings gibt es keine belastbaren Beweise.
Die Polizei ermittelt in allen Richtungen – auch, ob es sich um einen üblen Scherz handelt. Ob das Rohr mit Sprengstoff gefüllt war, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. “Wir befragen zur Zeit umfangreich Zeugen – das ist sehr zeitintensiv”, sagte Polizeisprecherin Peggy Rienow vom Präsidium Südhessen auf Anfrage.
Durch den Großeinsatz sind enorme Kosten entstanden, viele Pendler mussten gestern Verspätungen bis zu drei Stunden hinnehmen, weil die Bahnstrecke während der Sicherstellung des verdächtigen Gegenstands zwischen Bensheim und Laudenbach gesperrt worden war.
Information der Polizei:
“Wie geschildert, ist am Dienstagabend (28.) kurz vor 17 Uhr ein verdächtiger Gegenstand in der Werkstatt des Bauhofs in der Kalterer Straße gefunden worden. Da nicht auszuschließen war, dass es sich um eine sprengfähige Konstruktion handelt, traf die Polizei alle notwendigen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr. Unter anderem wurden anliegende Straßen gesperrt, der Zugverkehr unterbrochen, ein Wohn- und Geschäftshaus evakuiert sowie die speziell ausgebildeten Fachleute vom Landeskriminalamt hinzugezogen. Sie sicherten den verdächtigen Gegenstand und brachten ihn zur Untersuchung nach Wiesbaden. Insgesamt waren etwa vierzig Beamte im Einsatz.
Nach ersten Erkenntnissen am Dienstagabend richteten sich die Ermittlungen gegen einen 58 Jahre alten Mann aus Heppenheim. Die Beamten suchten den Mann auf. Er wurde in seiner Wohnung erreicht und anschließend bei der Polizei von den Beamten der Heppenheimer Kriminalpolizei vernommen. Am Mittwochvormittag (29.) wurde der verdächtige Gegenstand im Landeskriminalamt untersucht. Die Analyse hatte ergeben, dass die Konstruktion nicht sprengfähig war. Fraglich ist dennoch, wer und warum die Konstruktion erbaut hat und weshalb sie in der Werkstatt gelagert wurde. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.”