Rhein-Neckar/Südwesten, 30. Mai 2016. (red/pro) Aktualisiert. Die starken Unwetter hatten bislang vor allem erhebliche Schäden angerichtet. Jetzt forderte die extreme Wetterlage erste Opfer: In Weißbach ist ein Mann in einer Tiefgarage ertrunken, in Schwäbisch-Gmünd soll ein Feuerwehrmann tödlich verunglückt sein, als er einen Menschen retten wollte, der ebenfalls verstarb.
Aktuell kommen im Südwesten die Telefone nicht zur Ruhe – ob Polizei oder Rettungsdienst, die Anrufe gehen unaufhörlich ein, denn das Unwetter fordert in vielen Orten seinen Tribut.
Besonders dramatische Bilder gibt es Braunsbach – dort stürzen Wassermassen durch die Straßen wie in einem Katastrophenfilm. Bislang hat es nach letzten Meldungen dort keine Opfer gegeben.

Reißende Fluten im Neckar-Odenwald-Kreis in Neckargerach. Foto: Feuerwehr Neckargerach
Aktualisierung, 09:40 Uhr: Ganz anders in Weißbach – dort ist ein Mann in einer Tiefgarage ertrunken. In Schwäbisch-Gmünd ist ein Feuerwehrmann beim Versuch, eine Person zu retten, zu Tode gekommen sein. Auch die Person, die gerettet werden sollte, hat ihr Leben verloren. Auf Rückfrage bestätigt das Innenministerium die Todesfälle.
Bis in die Nacht hielten die starken Regenfälle an und verwandelten Straßen in reißende, braune Sturzfluten. Autos wurden wie Spielzeug weggeschwemmt, hunderte Keller liefen voll, Dutzende Straßen im Südwesten wurden unterspült oder einfach weggeschwemmt.
Im Stuttgarter Lagezentrum sah man in der Nacht auf Anfrage noch keinen „Katastrophenfall“ – das werden die betroffenen Menschen vor Ort anders sehen. Tatsache ist – die schweren Unwetter sorgen für erhebliche Schäden und auch am Montag ist noch keine Entwarnung angesagt.
Insbesondere im Kochertal und im gesamten Ostalbkreis ist die Schadenslage am Sonntag sehr hoch, nachdem am Samstag vor allem der Neckar-Odenwald-Kreis betroffen war.
Die übergeordnete Informationspolitik der Landesregierung selbst ist wie so häufig ebenfalls eine Katastrophe – das Lagezentrum in Stuttgart verweist jeweils auf die betroffenen Polizeipräsidien, dort wird man auf die Gemeinden, Kreise und Feuerwehren verwiesen. Offenbar ist man auf Landesebene überhaupt nicht daran interessiert, einen „Überblick“ zu gewähren – möglicherweise hat man selbst keinen.
Zehntausende von Pendlern wissen am Montag nicht, welche Straßen befahrbar sind und wie sie sich verhalten sollen. Insbesondere, nachdem mehrere Personen in Autos weggespült worden sind, ist die Gefahrenlage mindestens problematisch.
Wir raten unseren Leser/innen, sich nicht in Gefahr zu begeben und sich mit Arbeitgebern zu verständigen, ob Homeoffice oder ein Urlaubstag nicht sicherer sind.