Mannheim, 30. Dezember 2015. (red/pro) Bereits zum dritten Mal seit 2009 fand ein Angriff von Linksextremisten auf der Büro der Jungen Union Mannheim statt. In der Nacht zum 29. Dezember warfen Unbekannte insgesamt sieben Pflastersteine gegen die Glasfront des ebenerdig gelegenen Büros. Ein Stein durchschlug die Eingangstür.

Eingeworfene Türscheibe. Foto: JU Mannheim
Ein Anwohnerin entdeckte am Morgen gegen 08:30 Uhr die Beschädigungen. Nach unseren Informationen soll der Angriff in der Nacht nach 03 Uhr erfolgt sein – eine Zeugin war vom Lärm wach geworden, schlief aber wieder ein, nachdem nichts mehr zu hören war.
In „fußläufiger“ Nähe wurden zudem bei mindestens zwei Pkw ebenfalls Scheiben eingeworfen – ob die Taten etwas miteinander zu tun haben, wird von der Polizei noch überprüft.
Auf der linken Plattform „indymedia“ gibt es eine Art „Bekennerschreiben„, darin begründen Linksextremisten den Angriff mit der deutschen Unterstützung der Türkei durch Hilfsgelder für Flüchtlinge in der Türkei, die Kämpfe der Armee und Polizei gegen PKK-Aktivisten sowie die Unterstützung der Türkei durch Awacs-Aufklärungsflugzeuge.
Katharina Dörr, Vorsitzende des Kreisverbands Mannheim der Jungen Union, beziffert den Schaden auf gut 4.000 Euro. In einer Pressemitteilung schreibt die Jugendorganisation der CDU: „Der Angriff bestätigt uns in unserer konsequenten Ablehnung jeder Form des Extremismus und der Verweigerung gemeinsamer Projekte mit all denjenigen, die sich vom Linksextremismus nicht distanzieren. Linksextremismus ist für unser Land genauso schädlich wie Rechtsextremismus und ist mit diesem gleichzustellen. Eine parteiübergreifende Ächtung ist überfällig. Bedauerlicherweise haben manche in Mannheim ein anderes Demokratieverständnis. Der Angriff verdeutlicht einmal mehr, dass es den linken Tätern nicht um die Diskussion und den Austausch verschiedener politischer Meinungen geht, sondern nur um Zerstörung und Gewalt – auch gegen Menschen. Das zeigt sich bei vielen Kundgebungen und auch in den Geschehnissen der vergangenen Nacht. Diese erbärmliche Form des Diskurs lehnen wir entschieden ab.“
Auf Nachfrage erklärte die Kreisvorsitzende Katharina Dörr „eine gewisse Routine“ im Umgang mit solchen Anschlägen: „Polizei, Versicherung, Verschalung, Glaser – das macht viel Arbeit, von unserer politischen Arbeit lassen wir uns davon aber nicht abhalten. Ich finde es traurig, dass gewisse Leute sich nicht anders „äußern“ können.“
Möglicherweise erwägt die JU aber den Umzug in andere Räumlichkeiten – höher gelegene Büroräume seien nicht so einfach anzugreifen.
Die Polizei geht von einer politisch motivierten Straftat aus dem linksextremen Umfeld aus. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Die Täter haben die Steine wohl mitgebracht, da solche Pflasterungen in der Umgebung des JU-Büros nicht zu finden sind. „Letztes Mal sahen die auch so aus“, sagt Katharina Dörr. Foto: JU Mannheim