Hemsbach, 30. September 2017. (red/pm) Im Oktober feiern wir 10 Jahre Kulturbühne Max – mit drei ganz besonderen Veranstaltungen. Am Freitag, 20.10., präsentiert Martin Zingsheim sein neues Stand-up-Programm „aber bitte mit ohne“. Am Samstag, 21.10., sind die beiden Flamenco-Gitarristen Jan Pascal und Alexander Kilian alias „Café del Mundo“ zu Gast, und am Sonntag, 22.10., wird der Kabarettist Hagen Rether so manchen Volkszorn entlarven.
Information der Stadt Hemsbach:
“Die Welt wird täglich ungerechter, das Geflecht aus politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten immer dichter: Vor diesem Hintergrund lässt er Strippenzieher, Strohmänner und Sündenböcke aufziehen. Den so genannten gesellschaftlichen Konsens stellt er vom Kopf auf die Füße und die Systemfragen gleich im Paket: Von der Religions„freiheit“ über das Wirtschaftswachstum bis zur staatlichen „Lizenz zum Töten“ kommt alles auf den Tisch. Hagen Rether, Deutschlands Kabarettist mit Haltung, setzt am Sonntag, 22. Oktober, den Höhe- und Schlusspunkt des Jubiläumswochenendes in der Kulturbühne Max.
Der wahrhaft unbequeme Kabarettist entlarvt so manchen Volkszorn samt seiner auf „Die da oben“ zielenden Empörungsrhetorik als Untertanentum – den Unwillen, unsere eigenen, fatalen Gewohnheiten zu überwinden. Denn die Verantwortung tragen nicht „die Mächtigen“ allein – wir, ihre mehr oder weniger willigen Kollaborateure, müssen uns wohl am eigenen Schopf aus unserer Komfortzone ziehen, um nicht in den Abgrund zu stürzen, den wir gemeinsam geschaufelt haben.
Unzufriedenheit und die Kraft zur Veränderung
Kabarett verändert nichts? Rethers ebenso komisches wie schmerzhaftes, bis zu dreieinhalbstündiges Programm infiziert das Publikum mit gleich zwei gefährlichen Viren: der Unzufriedenheit mit einfachen Erklärungen und der Erkenntnis, dass wir alle die Kraft zur Veränderung haben.
Liebe, so der seit Jahren konstante Titel des ständig mutierenden Programms, kommt darin nicht vor, zumindest nicht in Form von Herzen, die zueinander finden – und romantisch kommt allenfalls einmal die Musik des vielseitigen Pianisten daher. Was aber in seinem fulminanten Plädoyer für das Mitgefühl sichtbar wird, ist die Menschenliebe eines Kabarettisten, der an Aufklärung und an die Möglichkeit zur Umkehr noch am Abgrund glaubt.
Info: Hagen Rether – „Liebe“ am Sonntag, 22. Oktober, 19.30 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) in der Kulturbühne Max, Hildastraße 8. Karten im Vorverkauf (30 €) gibt es noch im Kartenshop der Diesbach Medien, Weinheim, Friedrichstraße 24. Weitere Infos unter Tel. 06201/707-68, E-Mail: heike.pressler@hemsbach.de.
„Dance of Joy“ – Ode an die pure Daseinsfreude
Jan Pascal und Alexander Kilian sind zusammen „Café del Mundo“, das poetisch-virtuose Flamencogitarren-Duo mit der magnetischen Aura. In ihrem neuen Album „Dance of Joy“ erzählen sie auf ihren Instrumenten von Himmel, Erde und vom Leben, von Träumen, Mut und Paradiesgärten – und begeistern mit purer Spielfreude – am Samstag, 21. Oktober, auch wieder in Hemsbach im Rahmen des Jubiläumswochenendes zum 10-jährigen Bestehen der Kulturbühne Max.
Freude ist wie die Sonne, die durch die Wolken bricht. Sie ist wie frischer Wind um die Nase, Wärme auf der Haut und Farbe im Grau des Alltags. Und sie ist in jedem Augenblick nur einen Wimpernschlag entfernt. Ihre Wohnung ist die Schönheit des Details, und ihr Gewand ist die Einfachheit. „Dance of Joy“ ist eine Ode an die pure Daseinsfreude, quicklebendig, frisch und funkelnd – komponiert und gespielt von zwei begnadeten Künstlern, die für pure Musik stehen.
Wasser und Feuer vereint
Die beiden Gitarrenvirtuosen Jan Pascal und Alexander Kilian sind gegensätzlich wie Wasser und Feuer – und ergänzen sich dadurch zu einem Gitarrenduo auf Weltniveau. Ihr gemeinsamer Live-Auftritt ist der mitreißende Dialog zweier begnadeter Instrumentalkünstler, die sich gegenseitig bald umschmeicheln, bald herausfordern und einander ihr Bestes entlocken – intensiv, explosiv, magisch.
Die Gitarrenkunst von „Café del Mundo“ entführt in die mystische Welt des Flamenco, der viel mehr ist als virtuose Unterhaltung – es geht um alles, was uns Menschen bewegt, um Liebe, Sehnsucht, Tod und Lebensfreude, um Himmel und Erde. Diese urwüchsige Musik entfaltet unwiderstehliche Kraft, sie schlägt in Bann, macht reich, weckt auf und berührt. Wäre Gott ein Musiker – die Flamenco-Gitarre wäre sein Instrument.
Info: Café del Mundo – „Dance of Joy“ am Samstag, 21. Oktober, 19.30 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) in der Kulturbühne Max, Hildastraße 8. Karten im Vorverkauf (18 €, Abendkasse 20 €) gibt es im Bürgerbüro der Stadt Hemsbach, Schlossgasse 41; bei Schreibwaren Bäurle-Utech, Hemsbach, Bachgasse 66 (nur gegen Barzahlung), und im Kartenshop der Diesbach Medien, Weinheim, Friedrichstraße 24. Infos und Ticket-Hotline: Tel. 06201/707-68, E-Mail: heike.pressler@hemsbach.de.
„aber bitte mit ohne“: Martin Zingsheim – ein Mann, ein Mikro, kein Gedöns
Seien wir mal ehrlich. Besitzstreben und Konsumrausch waren gestern. Heute ist doch Verzicht der wahre Luxus. Wer was auf sich hält, sagt „nein“ – am besten zu allem. Vorausgesetzt, man kann es sich leisten. Martin Zingsheim, mit Auszeichnungen überhäufter Comedian aus Köln und zum zweiten Mal zu Gast in Hemsbach, präsentiert zum Start des Jubiläumswochenendes sein brandneues Stand-Up-Programm „aber bitte mit ohne“ am Freitag, 20. Oktober, um 19.30 Uhr in der Kulturbühne Max.
Echte Hobbyasketen verzichten heutzutage eigentlich auf alles: Fleisch, Laktose, Religion und Überzeugungen. Auch analoge Bücherwände sind lediglich Staubfänger für Angeber aus dem letzten Jahrtausend. Ebenso wie der Privatbesitz von Autos, Fahrrädern, und Partnern. Puristen sharen [sprich: schäähren] lieber, denn geteiltes Leid ist halbes Leid, und Eigentum verpflichtet ja auch bloß. Man kann trotzdem alles auf der Welt haben. Jedenfalls mit ohne.
Martin Zingsheim ist die Jeanne d’Arc der neuen asketischen Trendsportart und hat sich frei gemacht. Von allem. Ein Mann. Ein Mikro. Kein Gedöns, kein Gesang und keine Pyrotechnik. Denn alles was Du hast, hat irgendwann Dich und Relevanz braucht keine Requisiten.
Wenn Überflussgesellschaften einen auf Askese machen, ist das Leben häufig voller Widersprüche. Seine eigene Meinung hat man meist von anderen, zweitägige Fernreisen treten viele nur noch in fair gehandelten Öko-Klamotten an und übers Wochenende zum Nachhaltigkeits-Workshop flott nach Kopenhagen, weil die da so bewusst sind in Schweden. Was soll‘s, wir schreiben ja auch auf Lebensmittel lediglich noch das drauf, was gar nicht drin ist und transportieren dafür Wasser in Plastikflaschen mit dem Elektrofahrrad.
Martin Zingsheim weiß wie kaum ein anderer sprachlich brillante Komik und rasante Gags mit kritischer Tiefenschärfe zu verbinden. Zingsheim ist wie Philosophie, nur mit Witzen statt mit Fußnoten. Dadurch wird’s auch deutlich lustiger.
Info: Martin Zingsheim – „aber bitte mit ohne“ am Freitag, 20. Oktober, 19.30 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) in der Kulturbühne Max, Hildastraße 8. Karten im Vorverkauf (18 €, Abendkasse 20 €) gibt es im Bürgerbüro der Stadt Hemsbach, Schlossgasse 41; bei Schreibwaren Bäurle-Utech, Hemsbach, Bachgasse 66 (nur gegen Barzahlung), und im Kartenshop der Diesbach Medien, Weinheim, Friedrichstraße 24. Infos und Ticket-Hotline: Tel. 06201/707-68, E-Mail: heike.pressler@hemsbach.de.”