München, 30. September 2015. (red/pm) Die Immobilienmesse Expo Real in München vom 5. bis 7. Oktober nutzt die Stadt Heidelberg um dem internationalen Fachpublikum ihre beiden „Jahrhundertprojekte“ Bahnstadt und Konversion der US-Flächen vorzustellen. Die Bahnstadt gilt bereits als Vorzeigeprojekt, während die ersten Baumaßnahmen auf den Konversionsflächen kurz bevor stehen.
Information der Stadt Heidelberg:
„Die Stadt Heidelberg und ihre Partner werden bei der Immobilienmesse Expo Real in München vom 5. bis 7. Oktober dem internationalen Fachpublikum ihre beiden „Jahrhundertprojekte“ Bahnstadt und Konversion der US-Flächen vorstellen. Während der neue Stadtteil Bahnstadt stetig wächst und sich bereits zum weltweiten Vorzeigeprojekt entwickelt hat, stehen bei der Konversion von rund 180 Hektar ehemaliger US-Fläche nun die ersten Baumaßnahmen kurz bevor.
Anfang August 2015 haben Stadt und Partner mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) den Kaufvertrag für Mark Twain Village/Campbell Barracks abgeschlossen. Es ist die erste von insgesamt fünf ehemaligen Militärflächen im Stadtgebiet, die die Stadt erwerben möchte.
„Heidelberg ist eine sehr dynamisch wachsende Stadt, in der neue Wohn- und Gewerbegebiete dringend benötigt werden. Die Universität sowie die exzellenten Forschungsinstitute und Kliniken ziehen hochqualifizierte Menschen aus aller Welt an. Der internationale Bekanntheitsgrad Heidelbergs sowie die hohe Lebensqualität bringen zudem immer mehr Unternehmen dazu, bei uns nach Ansiedlungsmöglichkeiten zu suchen“, sagt Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.
Bahnstadt: Entwicklung zwei Jahre vor Plan
Der neue Stadtteil Bahnstadt steht schon heute exemplarisch für diese Entwicklung. Auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs entsteht auf 116 Hektar die größte Passivhaussiedlung Europas mit einem heidelberg-typischen Mix aus hoher Wohnqualität, Wissenschaft und Wirtschaft. Fast 2.500 Bewohner sind bereits eingezogen. Die Nachfrage ist so groß, dass die Entwicklung der Bahnstadt zwei Jahre vor Plan liegt. High-Tech-Unternehmen, eine Hochschule, ein Hotel, eine Kultur- und Veranstaltungseinrichtung und Einzelhändler sind vor Ort.
2015 starteten mit dem Bau von B³ – einem Komplex mit Grundschule, Kita und einem Bürgerzentrum – und eines Multiplex-Kinos zwei weitere Großvorhaben. Nach Fertigstellung aller Projekte werden voraussichtlich über 5.000 Menschen in der Bahnstadt leben und 7.000 Menschen ihren Arbeitsplatz haben.
„Nachdem in den ersten fünf Jahren der Fokus auf der Erschließung, der sozialen Infrastruktur und dem Wohnen lag, stehen nunmehr die Bereiche Campus und Gewerbe im Mittelpunkt. Auch hier bietet die Bahnstadt einen idealen Mix aus allen relevanten Standortfaktoren, zum Beispiel Lage, Verkehrsanbindung oder das internationale forschungs- und wissenschaftsgeprägte Netzwerk der Wissenschaftsstadt Heidelberg“, sagt Peter Dohmeier, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Heidelberg.
Konversion: 180 Hektar Platz für neue Ideen
Bei den militärischen Konversionsflächen ist eine ähnliche Erfolgsgeschichte zu erwarten. Denn trotz der Bahnstadt braucht Heidelberg dringend weitere Flächen für Wirtschaft, Wissenschaft und Wohnen. Bis 2025 werden zusätzlich zu allen heute verfügbaren Wirtschaftsflächen noch mehr als 70 Hektar benötigt. Ähnlich im Bereich Wohnen: Selbst mit Bahnstadt und US-Flächen bleibt ein Bedarf von weiteren 6.200 Wohneinheiten bis 2030.
Insgesamt fünf ehemalige US-Flächen mit einer Gesamtgröße von rund 180 Hektar – teilweise mitten in der Stadt – können in den kommenden Jahren zivil nachgenutzt werden. Bei der rund 41 Hektar großen Fläche Mark Twain Village/Campbell Barracks haben die Stadt und ihre Partner im August 2015 den Kaufvertrag mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) abgeschlossen. Die Stadt möchte im Rahmen der kommunalen Erstzugriffsoption auch die weiteren Flächen von der BImA ankaufen. Zu diesem Zweck gibt es bereits seit 2013 eine Vereinbarung mit der BImA, in der ein kooperatives Vorgehen sowie eine enge vertrauensvolle Zusammenarbeit verabredet wurden.
Bei allen Entwicklungen wird die Heidelberger Bürgerschaft intensiv beteiligt. Zu den Instrumenten gehören beispielsweise Ortsbegehungen, Bürgerforen, Stadtteilgespräche und Planungswerkstätten.
Der konkrete Sachstand auf den einzelnen Flächen:
Mark Twain Village/Campbell Barracks (41 Hektar): Die Planungen sind weit fortgeschritten. Ein Kernelement ist das wohnungspolitische Konzept. 70 Prozent der etwa 1.400 entstehenden Wohnungen sollen als preiswerte Angebote für verschiedene Nutzergruppen zur Verfügung stehen.
Hierfür hat Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner das „Heidelberger Bündnis für Konversionsflächen“ initiiert. Herzstück des neuen Quartiers wird ein zentraler Bürgerpark, in dem die ehemalige Kommandantur steht. Hier ist mit dem Mark Twain Center ein neues Zentrum für die Geschichte und Gegenwart der deutsch-amerikanischen Beziehungen geplant. Zudem sind ein Nahversorger, verschiedene soziale und kulturelle Einrichtungen und eine Schule vorgesehen. Im Bereich der Campbell Barracks (ehemaliges Nato-Hauptquartier) sind urbane Wirtschaftsflächen für Dienstleister oder Betriebe aus der Kreativwirtschaft geplant. Für einen Teil der Fläche wurde im Sommer 2015 ein Investorenwettbewerb gestartet.
US Hospital (9,3 Hektar): Seit Dezember 2014 gibt es bereits einen städtebaulichen Entwurf, der aus einem Ideenwettbewerb hervorgegangen ist. Aktuell wird der Rahmenplan erstellt. Im aktuellen Planungsstadium sind etwa 600 Wohnungen, ein rund 7700 Quadratmeter großer Park sowie Platz für Gewerbe und Bildungseinrichtungen vorgesehen. Zwei denkmalgeschützten Gebäuden werden neue öffentliche Nutzungen zugewiesen.
Patton Barracks: Auf der rund 15 Hektar großen Fläche soll der Innovationspark Heidelberg entstehen – eine moderne, urbane Wirtschaftsfläche. Im Sommer 2015 entwickelten mehrere Büros im Zusammenspiel mit städtischen Fachplanern und Bürgervertretern städtebauliche Konzepte. Ein Siegerentwurf wurde im September gefunden und bei einem Bürgerforum am 17. September erstmals vorgestellt.
Patrick Henry Village/Airfield: Das fast 98 Hektar große Patrick Henry Village und das rund 15 Hektar umfassende US Airfield im Heidelberger Südwesten sollen in einem breit angelegten Prozess unter Federführung der Internationalen Bauausstellung „Wissen schafft Stadt“ ab Ende 2015 entwickelt werden. Genauere Nutzungsvorstellungen gibt es noch nicht.
Weitere Informationen gibt es unter www.heidelberg.de/konversion und www.heidelberg-bahnstadt.de.“