Rhein-Neckar, 30. August 2019. (red/pro) Der Polizeialltag ist hektisch und oft durch Unwägbarkeiten bestimmt. Die deutsche Sprache hingegen folgt klareren Regeln. Manchmal beißt sich das – das kennen wir auch vom RNB und entschuldigen uns für jeden Schreibfehler, bitten um Hinweise und korrigieren. Der Polizei geht das am Allerwertesten vorbei.
Zeugenhinweise bite an den Kriminaldauerdient,
endet eine Mitteilung des Polizeipräsidiums Mannheim am 28. August um 20:45 Uhr.
“Bite” und “Dauerdient” sind profane Rechtschreibfehler, wie sie immer und überall passieren können.
Am 29. August nach Mitternacht informiert RNB die Polizei über die Fehler mit dem freundlichen Hinweis, dass man diese doch korrigieren könnte. Der verantwortliche Autor Auer ist nicht am Telefon, sondern ein anderer Beamter, der den Hinweis mit einem glucksenden Lachen entgegennimmt und meint, er würde den Kollegen informieren.
Keine Ahnung, ob der spaßige Polizist den Kollegen informiert hat oder der entschieden hat, keine Korrektur vorzunehmen.
Fakt ist, dass Herr Auer auch noch zwei Tage später als Depp dasteht, der gleich zwei erhebliche Rechtschreibfehler gemacht hat und trotz Hinweis keine Korrektur erfolgte.
Da muss man sich fragen, sind das amtliche Fehler, die nicht verändert werden dürfen, weil aktenbeständig? Oder hat der Kollege nicht informiert oder war es Herrn Auer egal?
Man kann sich weiter fragen, wenn schon keine Rechtschreibfehler korrigiert werden, weil sie egal sind, wie Polizeiarbeit so insgesamt funktioniert? Was ist egal, was nicht? Welche Auswirkungen hat das auf Ermittlungen? Geht es um korrekte Informationen oder sind “verstehbare” Notizen auch ok? Müssen gesammelte Informationen nur so ungefähr stimmen oder müssen sie präzise sein? Reicht ein – “das kann man doch verstehen”?
Wie ist das beispielsweise bei Ausländern? Schreibt der sich nun Mohamad, Mohamed, Mohammed? Ist das egal?
Das sind interessante Fragen – wir veröffentlichen gerne die Antworten des PP MA. Man liest hier nämlich interessiert mit. Und wenn nicht, dann fragen wir uns, was die Pressestelle eigentlich so treibt, wenn der Tag lang ist? Oder die Führungspersonen?
Der Fisch stinkt immer vom Kopf her, ist nicht nur ein Sprichwort.
Hinweise bite an unseren Redaktionsdient.
Anm. d. Red.: Wir machen auch Rechtschreibfehler und sind für Hinweise immer dankbar und korrigieren so schnell wie möglich, obwohl wir keine Behörde sind.