Heidelberg/Mannheim, 29. Mai 2017. (red/pro/momo) Mit einem Kraftakt wurden am Samstag, den 27. Mai am Abend die Stahlträger der neuen Autobahnbrücke A 656 bei Friedrichsfeld montiert. Zwei Mal 150 Tonnen wurden „gewuppt“. Wir dokumentieren die Montage der riesigen „Teile“ mit einer Fotostrecke.
Von Moritz Bayer
An der Notwendigkeit der Brückensanierung bestand alleine aufgrund des Alters kein Zweifel. Noch in der Weimarer Zeit 1927 geplant, wurde im März 1934 mit dem Bau einer von 22 „Reichsautobahnen“ begonnen. Die Einweihung erfolgte 1935. Seit August 2016 wird die Brücke zwischen Mannheim-Friedrichsfeld und Neu-Edingen nun in mehreren Abschnitten über eine geplante Gesamtdauer von 39 Monaten erneuert.
Die mittig unter der Brücke verlaufenden Bahnschienen gehören seit mehr als 100 Jahren zu den wichtigsten Verbindungen der Nord-Süd-Achse der „Main-Neckar-Bahn“. Täglich verkehren dort rund 250 Züge in jede Richtung, was eine nahezu komplette Auslastung bedeutet. Daher wurde für die jetzt anstehenden Baumaßnahmen bereit im Jahre 2013 ein entsprechender Antrag an die Bahn gestellt, damit diese umfangreiche Umleitungs- und Ersatzverkehr-Maßnahmen von langer Hand planen konnte. Der Termin wurde auf ein Wochenende terminiert, da so weniger Bahnverkehr betroffen war.
Zuerst wurde am 27. Mai die Autobahn gesperrt. Dann verluden zwei Kräne auf der Autobahn die Träger auf Sattelschlepperanhänger. Die Stahlträger bestehen aus zwei vor Ort zusammengeschweißten Teilstücken und sind rund 66 Meter lang. Das Gewicht eines Trägers beträgt satte 150 Tonnen. Um diese Masse zu bewege sind gigantische Maschinen notwendig.
Vier Schwerlastkräne waren nötig
Die Schwerlastkräne wiegen knapp 500 Tonnen und können – je nach Winkel und Länge des ausgefahrenen Greifarms – Lasten von 17 bis maximal 500 Tonnen heben. Bei der Baumaßnahme an der A 656 war es mit idealer Stellung gerade möglich, die Träger sicher anheben zu können.
Der beladene Schwertransport fuhr anschließend aus statischen Gründen genau mittig auf die Brücke. Daher mussten große Teile der Betongleitwand auf der Fahrbahn entfernt werden. Nach Sperrung des Schienennetzes übernahmen dort dann die unteren Kräne die Trägerteile. In Maßarbeit wurden sie zentimetergenau auf die vorbereiteten Pfeiler neben der alten Brücke abgesetzt.
Das gleiche Vorgehen wurde für den zweiten Träger wiederholt. Erst dann konnte nach Entfernen der Kräne das Schienennetz gegen 17:00 Uhr am Sonntag freigegeben werden.
Weitere Teilsanierungen folgen
Auf die an den Träger angeschweißten Dohlen wird die Betonschicht der neue Brücke platziert werden. Die Träger sind innen hohl und begehrbar, um Kontrollen und eventuell anfallende Arbeiten von innen möglich zu machen. Da vergangenes Wochenende nur der mittlere Abschnitt der Brückensanierung durchgeführt wurde, stehen am 6./7. Juni, sowie am 10./11. Juni die beiden seitlichen Abschnitte an. Dabei bleiben aber die Bahnschienen uneingeschränkt nutzbar.