Weinheim, 30. September 2017. (red/pm) Wenn es einmal fertig ist, wächst Gras darauf – und die Oberfläche ist so stabil, dass sogar Autos darüber fahren können. Das ist das Los der Tiefbauingenieure, nicht nur in Weinheim, dass sie Bauwerke errichten, tief und mächtig, die später unsichtbar sind. Aber ungeheuer effektiv, wie das neue Regenrückhaltebecken, das die Stadt im Moment an der Bergstraße am nördlichen Eck des Areals „Ehemaliger Güterbahnhof“ errichtet.
Information der Stadt Weinheim:
„Es liegt, der Natur der Sache entsprechend, auf Höhe des Hauptkanals, der wiederum unter der B3 in Nord-Süd-Richtung verläuft. Das Becken, das im Moment mit Spundwänden gesichert ist und bald mit einer wasserdichten Betonhülle und einem Deckel versehen wird, ist ein riesiger Swimming-Pool unter Tage. Es hat einen Durchmesser von fast 23 Meter, der Boden befindet sich auf einer Tiefe von bis zu 7.50 Meter. 1000 Kubikmeter Wasser fasst das Becken.
Und das wird auch manchmal nötig sein, weiß Oliver Torni vom Weinheimer Tiefbauamt. Die Regenfälle auch in deutschen Gefilden, die Starkregen-Vorkommnisse, wie der Fachmann sagt, werden immer heftiger, überlaufende Kanäle sind zu oft die Konsequenz. Das ist nicht zuletzt auch ökologisch bedenklich, weil dabei häufig ungeklärtes Schmutzwasser aus der Kanalisation an die Oberfläche tritt und versickert oder in ein Gewässer abläuft.
1,15 Millionen Euro für Regenrückhaltebecken
An dieser Stelle wirken Regenrückhaltebecken als riesige unterirdische Staubecken, in die der Kanal seinen Inhalt abgeben kann – um ihn später wieder geregelt zurückzunehmen. In Weinheim ist diese Regenrückhaltung und geordnete Entwässerung in einem Generalentwässerungsplan festgelegt; er wurde 2010 das letzte Mal fortgeschrieben. Das Rückhaltebecken an der B3 ist dort schon vorgesehen. Der Gemeinderat hatte die Ausgaben in Höhe von insgesamt 1,15 Millionen Euro im Mai bewilligt.
Das Bauwerk liegt an einer wichtigen Stelle, was die Entwässerung angeht. Gegenüber der Einmündung der Friedrich-Vogler-Straße befindet sich einer der tiefsten Punkte der Bergstraßen-Ortsdurchfahrt. Bei Starkregen kam es zuletzt immer häufiger zu Straßenüberflutungen; auch die OEG-Schienen waren vom Wasser bedroht. Das hat ein Ende, wenn das Regenrückhaltebecken im Mai 2018 fertig gestellt ist und in Betrieb gehen kann.“