Rhein-Neckar, 29. April 2019. Komödie und Musik, Pop und Jazz, dass haben wir diese Woche für Sie herausgesucht. Und – ausnahmsweise – auch schon einen Ausgehtipp für den kommenden Montag.
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1. Mai, Dienstag, 20:00 Uhr, Schatzkistl Mannheim. Das Geld liegt auf der Fensterbank – Marie Gleich knallts Philosophisch, lehrreich, voller Wortwitz und genialer Argumente – Wiebke Eymess und Friedolin Müller haben ihre eigene Form des Kabaretts gefunden. Entwaffnend komisch bis romantischmelancholische, politisch-agitierend bis kalauernd versöhnliche, junge Kleinkunst. Wenn sich das real-fiktive Liebespaar nicht gerade unterhaltsam verquatscht, singen und tanzen sie selbstkomponierte Lieder, spielen auf der Lichtorgel und führen eine Smartphonie auf. Einlass: um 19:00 Uhr Ort: KulturNetz Mannheim Rhein-Neckar e.V.,Augartenstraße 84, 68165 Mannheim |
3. Mai, Freitag, 21:00 Uhr, Alte Feuerwache Mannheim. Klebstoff-Tour – Support: AB Syndrom– MINE Dass deutsche Popmusik allzu gerne den einfachen Weg geht, dürfte ein hinreichend bekannter Umstand sein. Vielleicht, weil Musik in ihrem Leben schon immer da war: Bei Gesangswettbewerben, im Musikunterricht oder dem anschließenden Studium in Mainz und Mannheim. Aber diversen Projekten und Privatem bleibt kaum Zeit fürs Schreiben – und als Mine Anfang 2018 Soloalbum Nummer 3 angehen will, muss es auf einmal ganz schnell gehen. »Der Schreibprozess war dieses Mal sehr kompakt«, erinnert sich Mine. »Ich hatte am Anfang total Angst davor, dass die Songs sich zu sehr ähneln, wenn ich sie innerhalb von kürzester Zeit schreibe.« Aber: Das Gegenteil ist der Fall. Rasch, viel rascher als sonst, stehen da gut zwei Handvoll ganz unterschiedliche Songskizzen, die es wert sind, dass man ihnen nachspürt – textlich und musikalisch, aber vor allem auch klanglich. Immer neu, immer anders. Nicht umsonst liebt und sammelt Mine exotische Instrumente und nennt Autoharp, Phillicorda und Omnicord ihr Eigen. Wenn man »Klebstoff« zum ersten Mal hört, dann könnte man meinen, dass es poppiger, vielleicht auch zugänglicher als die beiden Vorgänger geraten ist. Professioneller trifft es wohl am besten. Das Album hat mit »90 Grad« und »Einfach so« gute Pop-Songs, bei denen man gleich weiß, worum es geht und die trotzdem nicht im belanglosen Grundrauschen des musikalischen Zeitgeists untergehen. Aber dann gibt es eben auch Songs wie »Nichts« oder »Schwer bekömmlich«, die etwas von einem wollen, auf die man sich einlassen muss. »Ich finde den Mix aus diesen beiden Extremen perfekt«, sagt Mine. »Ein gutes Album ist für mich eines, das mich über längere Zeit begleitet, aber trotzdem auch direkt abholt. Dann kann es nämlich passieren, dass einen zu Beginn ein paar Lieder begeistern, während andere in den Hintergrund geraten und dadurch Zeit bekommen – aber nach dem man das Album ein paar Mal gehört hat, dreht sich das und man kann gar nicht verstehen, dass es vorher mal anders war.« Das Titellied »Klebstoff« zeigt, wie man mittels sprichwörtlicher Sinnverschiebung auch dem Moment des traurigsten Abschieds vielleicht noch ein Schmunzeln abgewinnen kann. Klarer, deutlicher, aber nicht minder beeindruckend und ergreifend klingt »Vater«. Ein schonungsloses Gegenüberstehen zweier Generationen. »Ich wollte den Song eigentlich gar nicht veröffentlichen, weil er so unmittelbar und gar nicht metaphorisch ist. Die Zeilen und auch der Titel sagen genau, um wen es geht. Das ist für mich ein Schritt gewesen, den ich davor noch nie gegangen bin und mit dem ich heute doch sehr glücklich bin.« Das Album trägt den Titel »Klebstoff« nicht ohne Grund. Für Mine ist das Wort ein phonetisches Meisterwerk: »Ich bin ja ein großer Fan der deutschen Sprache und mag gerne, dass sie so kryptisch in den Betonungen ist. ›Klebstoff‹ klingt hart, aber gleichzeitig trotzdem weich und passt genau zu seiner Bedeutung. Ich finde das Bild interessant, dass jeder von uns mit Klebstoff umhüllt durch das Leben geht und alle Dinge, mit denen man in Kontakt kommt – positiv oder negativ – an einem kleben bleiben. Auch, wenn man das gar nicht will. Auch, wenn man schon längst woanders ist.« Genau von diesen Dingen, erzählen die Songs auf dem Album. Einlass: 20:00 Uhr Ort: Alte Feuerwache Mannheim gGmbH, Brückenstraße 2, 68167 Mannheim |
4. Mai, Samstag, 19:00 Uhr, Taeter-Heidelberg Heidelberg. Heute weder Hamlet – Komödie Wolfgang Graczol, Intendant des Taeter-Theaters, wird in der Rolle des ehemaligen Schauspielers Ingo Sassmann vor den Vorhang treten und dem Publikum die Absage der für diesen Abend angesetzten Vorstellung mit den Worten: „Heute weder Hamlet noch sonst was“ ankündigen. Was nach Ende aussieht, erweist sich als Anfang eines furiosen Spiels, in dem es um Schein und Sein im Leben wie auf der Bühne geht. – Sassmann hat in jungen Jahren selbst einige Male den Hamlet gespielt. Nun ist er nach diversen Karriereknicks Vorhangzieher und auf diese Weise noch immer Teil jeder Aufführung, wenn auch nur von der Seite. Eine Paraderolle für Wolfgang Graczol, der mit Humor und Enthusiasmus in der Figur des Ingo Sassmann Rückschau auf ein bewegtes und bewegendes Theaterleben hält. Den „Hamlet“ hat Graczol zwar inszeniert, jedoch nie gespielt. Den Vorhang aber zieht er im Taeter-Theater noch heute. Beginn: 19:00 Uhr Eintritt: 18 Euro / ermäßigt 12 Euro Zahlung ausschließlich BAR an der Theaterkasse. Wir akzeptieren KEINE Kredit- oder Bankkarten! Einlass ca. 15 Minuten vor Beginn der Vorstellung. Keine nummerierten Plätze. Freie Platzwahl. Ort: Bergheimer Straße 147, 69115 Heidelberg |
6. Mai, Montag, 20:00 Uhr, Rosengarten Mannheim. ELLA & LOUIS | RIEKE KATZ „That’s me!“, der Titel des neuen Albums von Rieke Katz, ist Programm. Besetzung: Einlass:19:00 Uhr Eintritt: VVK: 16,00 Euro Sitzplatz | AK: zzgl. 2,00 Euro Die Platzvergabe erfolgt vorab über Ella & Louis Studenten- und Schülerkarten sind an der Abendkasse vorhanden. Ort: Rosengartenplatz 2 | 68161 Mannheim |
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