Mannheim/Heidelberg/Ludwigshafen, 29. April 2013. (red/ld/ms) Jeder hat seine eigene Art, Kunst zu genießen. Das wird Jahr um Jahr bei der „Langen Nacht der Museen“ klar. Niemand kann in den sieben Stunden von 19:00 Uhr bis 02:00 Uhr alle interessanten Austellungsorte besuchen. Da entwickeln viele Besucher ihre ganz eigene Strategie: Manche haben sich einen detaillierten Plan ausgearbeitet, andere sind ganz spontan. Viele haben aber zumindest eine ungefähre Vorstellung, was sie auf keinen Fall verpassen wollen. Wir haben zahlreiche Meinungen der Besucher eingeholt und einige eindrucksvolle Impressionen des Abends in unserer Fotostrecke festgehalten.
Von Lydia Dartsch und Minh Schredle
![Lange Nacht der Museen Kunstverein Lu 20-04-2013 (17)_620](https://istlokal-medien.de/rheinneckarblog1/files/2013/04/Lange-Nacht-der-Museen-Kunstverein-Lu-20-04-2013-17_620.jpg)
Leergeräumte Bücherregale im Luwigshafener Kunstverein zeugen von der digitalen Revolution. Wie Datenpäckchen liegen die Bücher der Stadtbibliothek davor, geordnet nach Themen. Die Installation von Dagmar Varady und Alba D‘Urbano erfüllt den ganzen Raum.
![Lange Nacht der Museen Kunstverein Lu 20-04-2013 (8)_620](https://istlokal-medien.de/rheinneckarblog1/files/2013/04/Lange-Nacht-der-Museen-Kunstverein-Lu-20-04-2013-8_620.jpg)
Fragende Blicke vor leeren Regalen: Wo einmal Bücher standen stehen jetzt Bildschirme. Die Informationswelt ist visueller geworden: keine Zeit mehr für Lektüre scheinen Dagmar Varady und Alba D‘Urbano sagen zu wollen.
![Lange Nacht der Museen Lu Ma 20-04-2013 (10)_620](https://istlokal-medien.de/rheinneckarblog1/files/2013/04/Lange-Nacht-der-Museen-Lu-Ma-20-04-2013-10_620.jpg)
Währenddessen tanzt im Wilhelm-Hack-Museum Kevin O’Day (rechts) vom Mannheimer Nationaltheater durch eine Installation von Sabina Lang und Daniel Baumann aus der Schweiz.
![Lange Nacht der Museen Hack Museum Lu 20-04-2013 (11)_620](https://istlokal-medien.de/rheinneckarblog1/files/2013/04/Lange-Nacht-der-Museen-Hack-Museum-Lu-20-04-2013-11_620.jpg)
Moderne Kunst und modernes Ballett: Das Schweizer Künstlerpaar, welches das Hack-Museum mit langen aufblasbaren Schläuchen in ein begehbares Kraftwerk verwandelt. Kevin O’Day hat sie in seine Choreographie eingebaut.
![Lange Nacht-2](https://istlokal-medien.de/rheinneckarblog1/files/2013/04/Lange-Nacht-2.jpg)
In Heidelberg war das Verpackungsmuseum ein beliebter Anlaufpunkt. Dort kann man Marketingstrategien und Verpackungsdesgins zahlreicher Großkonzerne, wie Coca Cola und Nivea, im Wandel der letzten Jahrzehnte begutachten.
![Lange Nacht-1](https://istlokal-medien.de/rheinneckarblog1/files/2013/04/Lange-Nacht-1.jpg)
Für Michael und Regina aus Weinheim ist das Verpackungsmuseum ein Highlight: Die beiden besuchten die „Lange Nacht der Museen“ schon in den Vorjahren, diesmal beschränken sie sich nur auf Heidelberg: „Schon eine Stadt hat mehr anzubieten, als man tatsächlich wahrnehmen kann. Wir waren heute schon bei ein paar Ausstellungsorten, hier gefällt es uns aber am besten“, sagt Michael.
![Das Kurpfälzer-Museum bietet neben einer der größten Ausstellungen der Metropolregion auch eine Bastelecke für Kinder. Eine junge Mutter freut das: "Es ist toll, dass es ein Angebot für alle Altersgruppen gibt. Für meinen Sohn wäre es bestimmt anstrengend, wenn er mehrere Stunden lang nur stumm vor Bildern stehen müsste."](https://istlokal-medien.de/rheinneckarblog1/files/2013/04/Lange-Nacht-3.jpg)
Das „Kurpfälzische Museum“ bietet neben einer der größten Ausstellungen der Metropolregion auch eine Bastelecke für Kinder. Eine junge Mutter freut das: „Es ist toll, dass es ein Angebot für alle Altersgruppen gibt. Für meinen Sohn wäre es bestimmt anstrengend, wenn er mehrere Stunden lang nur stumm vor Bildern stehen müsste.“
![Lange Nacht der Museen Ma Besucher_620](https://istlokal-medien.de/rheinneckarblog1/files/2013/04/Lange-Nacht-der-Museen-Ma-Besucher_620.jpg)
„Man sollte vorher planen, wo man hin will. Sonst verpasst man sehr viel“, sagen Alexander und Julia aus Mannheim. Für sie geht es gleich nach unten in den Bunker unter dem Paradeplatz. Am interessantesten fanden es die Beiden im Planetarium und im Alten Volksbad in der Neckarstadt-West.
![Lange Nacht der Museen Bunker Paradeplatz Ma Hombre SUK 20-04-2013 (17)620](https://istlokal-medien.de/rheinneckarblog1/files/2013/04/Lange-Nacht-der-Museen-Bunker-Paradeplatz-Ma-Hombre-SUK-20-04-2013-17620.jpg)
In Mannheim ging es am Paradeplatz erstmals unter die Erde, in den darunter liegenden Luftschutzbunker.
![Lange Nacht der Museen Bunker Paradeplatz Ma Hombre SUK 20-04-2013 (10)_620](https://istlokal-medien.de/rheinneckarblog1/files/2013/04/Lange-Nacht-der-Museen-Bunker-Paradeplatz-Ma-Hombre-SUK-20-04-2013-10_620.jpg)
„Kein Manko, wenn Ihr es nicht versteht. Wichtig ist, dass Ihr zwischen den Zeilen lest“, hat der Mannheimer Graffitti-Künstler Pablo Fontagnier in mehreren Sprachen auf Papierbahnen gesprayt. Dazu lachen die Besucher freche Gesichter an. 1.500 Personen sollen während der Bombenangriffe im zweiten Weltkrieg hier Schutz gefunden haben.
![Lange Nacht der Museen Lu Ma 20-04-2013 (76)_620](https://istlokal-medien.de/rheinneckarblog1/files/2013/04/Lange-Nacht-der-Museen-Lu-Ma-20-04-2013-76_620.jpg)
„Frag lieber, wo wir überall nicht reingekommen sind“, sagen Nina, Wolfgang und Corinna aus Ludwigshafen. Lange Schlangen vor den Reiss-Engelhorn-Museen und dem Ludwigshafener Pfalzbau. Am tollsten fanden sie die Katakomben. Dort gab es künstlerisch gestaltete Schachteln zur frischen Pizza. Den Bunker am Paradeplatz hatten sie sich größer vorgestellt.
![Im Heidelberger Stuhlmuseum werden interessante Konzepte verfolgt: Zum einen gibt es im Rahmen der Wiedereingliederungshilfe eine Werkstatt, in der Obdachlose kaputte Stühle reparieren. Zum anderen werden immer wieder Galerien mit Künstlern aus Heidelbergs Partnerstädten ausgestellt. Bei der Langen Nacht der Museen konnte man die Werke von Juri Sacharow betrachten, er kommt aus Simferopol. Das besondere an seinen Werken: Sie bestehen aus einem einzigen Stück Massivholz, nichts wird nachträglich drangeklebt oder angeschraubt.](https://istlokal-medien.de/rheinneckarblog1/files/2013/04/Lange-Nacht-5.jpg)
Im Heidelberger Stuhlmuseum werden interessante Konzepte verfolgt: Zum einen gibt es im Rahmen der Wiedereingliederungshilfe eine Werkstatt, in der Obdachlose kaputte Stühle reparieren. Zum anderen werden immer wieder Galerien mit Künstlern aus Heidelbergs Partnerstädten ausgestellt. Bei der Langen Nacht der Museen konnte man die Werke von Juri Sacharow (links im Bild) betrachten, er kommt aus Simferopol. Das Besondere an seinen Werken: Sie bestehen aus einem einzigen Stück Massivholz, nichts wird nachträglich drangeklebt oder angeschraubt.
![In der Alten Aula der Heidelberger Universität erklärt eine Gruppe aus Wiesloch, dass sie dieses Jahr nichts zu kritisieren haben: Wir bleiben dieses Jahr in Heidelberg, die Ausstellungen sind alle toll. Außerdem ist hier alles ein bisschen dichter beeinander. Und es ist weniger los als im letzten Jahr, mann muss nicht ewig anstehen. Wir sind wirklich mit allem zufrieden."](https://istlokal-medien.de/rheinneckarblog1/files/2013/04/Lange-Nacht-4.jpg)
In der Alten Aula der Heidelberger Universität erklärt eine Gruppe aus Wiesloch, dass sie dieses Jahr nichts zu kritisieren haben: „Wir bleiben dieses Jahr in Heidelberg, die Ausstellungen sind alle toll. Außerdem ist hier alles ein bisschen dichter beeinander. Und es ist weniger los als im letzten Jahr, man muss nicht ewig anstehen. Wir sind wirklich mit allem zufrieden.“
![Lange Nacht der Museen Wasserturm Ma 20-04-2013 (6)_620](https://istlokal-medien.de/rheinneckarblog1/files/2013/04/Lange-Nacht-der-Museen-Wasserturm-Ma-20-04-2013-6_620.jpg)
Der Wasserutrm in Mannheim steht Besuchern nur einmal im Jahr offen. Durch den großen Andrang musste man schon eine gute halbe Stunde einplanen.
Je größer ein Ereignis ist, desto höher ist meistens auch die Anzahl an Nörgelnden. Daher ist es um so beeindruckender, dass in unseren Gesprächen mit insgesamt über einhundert Leuten, die einzige ernsthafte Kritik der Missmut über zu lange Warteschlangen war. Ansonsten war die Organisation vorbildlich, ebenso wie die überwiegend sehr gut inszenierten Ausstellungen und Galerien. Auch der Preis von sechzehn Euro pro Karte war in den Augen der meisten Besucher angemessen:
Schließlich bekommt man ja auch eine ganze Menge geboten,
sagten zwei Bauingenieurwesen-Studentinnen, die extra aus Kaiserslautern gekommen waren.