Mannheim/Rhein-Neckar, 29. Oktober 2018. (red/pro) Gerhard Fontagnier ist ein Feind unseres journalistischen Angebots. Das darf er sein. Das Bundesverfassungsgericht hat im Zuge des NPD-Verbotsverahrens festgestellt, dass man extremistische und verfassungsfeindliche Einstellungen haben darf. Die Frage ist nur, wer solche Haltungen stützt und teilt. Wenn die Grünen in Mannheim weiter einen Hasser wie Herrn Fontagnier stützen und halten, sind sie die Hass-Fraktion. Eine andere Bewertung ist nicht möglich. Das RNB dokumentiert eines Zuschrift des Redaktionsleiters Hardy Prothmann an die Stadträte.
Sehr geehrte Damen und Herren,
man regt sich gerne über türkische Diktatoren auf, über Rechtspopulisten, aber wenn im eigenen Ort, vor der eigenen Haustür ein angeblich demokratischer Gemeinderat gegen einen unabhängigen Journalisten hasst und hetzt, was das Zeug hält, bleibt es sehr merkwürdig ruhig.
Keine Sorge, hinter den Kulissen ist die Meinung über diesen Hetzer Fontagnier eindeutig – nur nach außen hin gibt es bislang keinerlei Positionierungen.
Warum nicht? Weil das Streit erzeugen könnte, den niemand haben will? Sind Sie sich im Klaren darüber, was dieses Schweigen schon für Folgen hatte haben wird? Sind Sie fit in Geschichte und Literatur?
Ich für meine Person benötige Ihre Positionierung nicht. Ich mache meine Arbeit und wenn ich mich deswegen körperlich selbst verteidigen muss oder meine Familie, dann mache ich das, bis zum Äußersten.
Aber ich weise Sie darauf hin, dass das RNB sehr gut von sehr vernünftigen Menschen gelesen wird, die sich ihre eigenen Gedanken machen werden, warum es solche Positionierungen von Ihrer Seite nicht gibt. Darüber machen sich vernünftige Menschen Gedanken und ziehen ihre Schlüsse.
Für Flüchtlinge geht man auf die Straße, für einen “Heimat”-Journalisten, dessen Familie durch einen grünen Stadtrat in den “Fokus” genommen wird, der sehr genau weiß, dass dieser Journalist durch Linksextreme “abstrakt gefährdet” ist, und einkalkuliert, dass es auch Frau und Kind treffen kann, gibt es keine Stimme der “Solidarität”? Echt jetzt? Keinerlei Protest?
Mit Verlaub, Sie haben noch Zeit zu reagieren und sich zu positionieren. Wenn dies ausbliebe, wäre das erbärmlich. Nicht für mich, sondern für alle vermeintlichen Demokraten, die es akzeptieren, dass ein Stadtrat in einer Hate-Gruppe gegen einen Journalisten hetzt und dessen Privatleben – das öffentlich keine Rolle spielt – nach außen denunziert.
Wenn das von Ihnen als politischer Standard unwidersprochen bleibt, dann könnte ich mit Ihrer schweigenden Einwilligung in Zukunft nachhelfen und alles, was mir über Ihre privaten Verhältnisse bekannt ist, nach außen tragen. Und das ist jede Menge. Wollen Sie das?
Sie können versichert sein, dass dies nicht passiert. Privat ist privat ist eine Leitregel des von mir verantworteten publizistischen Angebots bei RNB. Und unsere Regeln haben Bestand.
Sie können aber weiter davon ausgehen, dass ich einen Extremisten wie Herr Fontagnier einer ist, weiter thematisiere und künftig auch, dass der Rest des Gemeinderats sind nicht eindeutig von diesem üblen Menschen absetzt.
Wenn Sie das Angebot von RNB verfolgen sollten, ich befürchte, dass das nur für Teile gilt, dann können Sie informiert nachlesen und Sie könnten wissen, dass unsere Analysen und kritischen Einordnungen allerbester Journalismus sind. Kritisch, unabhängig und ehrlich. Anders, als man das von anderen Medien kennt.
Sehr wesentliche gesellschaftlich problematische Entwicklungen wurden von uns nahezu mit 100-Prozent Trefferquote thematisiert und argumentiert.
Das macht nicht jedem Freude – guter Journalismus ist aber kein Freudenspender, sondern hat die Aufgabe, seriös zu informieren.
Ich persönlich muss für diese Arbeit viel aushalten. Ich werde denunziert, ich werde körperlich angegangen, ich werde verklagt, zivil wie durch den Staat, und ich teile Ihnen mit, dass ich langsam keinen Bock mehr auf diesen Wahnsinn habe. Spätestens dann, wenn nicht nur ich, sondern meine Familie in den Fokus geraten, ist Schluss mit lustig.
Ich muss diesen Job als unabhängiger und neutraler Journalist nicht machen – es gibt nicht nur ein öffentliches Interesse, sondern auch andere, die mir viel Geld für kluge Arbeit bezahlen. Daran bin ich nicht uninteressiert.
Wenn das Prinzip Fontagnier, öffentliche Denunziation und hinterhältige Angriffe auf Privatleben mit kalkuliertem Schadenspotenzial sogar für unbeteiligte Kinder, keinen Aufschrei im Mannheimer Gemeinderat erzeugt, hat dieses politische Gremium fertig. Ich erwarte dazu eine Debatte, denn ich bin ein verdienter Bürger dieser Stadt für die ich mich seit Jahren einsetze und ich und meine Familie wurden aus der Mitte dieses Gremiums bedroht. Selbstverständlich hat Herr Fontangnier nicht zu direkter Gewalt aufgerufen – er weiß, dass es subtil auch anders geht.
Und Sie wissen das auch.
Das ist skandalös und kann nicht toleriert werden.
Dass Herr Fontagnier keinerlei Format hat, sich bei mir zu entschuldigen, habe ich so erwartet.
Die grüne Fraktion ist aufgefordert, den Journalismus-Hasser Fontagnier, der zugleich ein übler Denunziator gegen eine Stadtratskollegin ist, zum Mandatsrücktritt aufzufordern oder ihn aus der Fraktion auszuschließen.
Findet das eine wie das andere nicht statt, ist davon auszugehen, dass die grüne Fraktion in Mannheim Pressefeinden und Denunziatoren den Rücken stärkt und dieses miese Verhalten als “politische” Arbeit nicht nur duldet, sondern unterstützt und befördert.
Mit freundlichen Grüßen
Hardy Prothmann
P.S. Liebe Kollegen der Qualitätspresse. Stellen Sie sich mal vor, über Ihre privaten Verhältnisse würde jemand was in asozialen Netzwerken posten. Wären Sie empört? Ich denke schon. Was hindert Sie, das Thema aufzugreifen? Weil Sie dann RNB nennen müssten? Geht es kleinkarierter? Viele von ihnen begrüßen mich mit Respekt und ich weiß, dass viele von Ihnen meine Arbeit schätzen und meinen Analysen zustimmen. Beantworten Sie mir eine Frage: Warum sollte ich Ihnen in Zukunft mit Respekt begegnen, wenn Sie es zulassen und nicht einordnen, wie ich und meine Familie bedroht werden? Sie haben Verständnis dafür, dass ich kein Interesse habe, mich mit Opportunisten gut zu stellen. Soviel zum nächsten Kontakt.