Ludwigshafen, 29. Oktober 2016. (red/pro) Bei der Explosion am 17. Oktober auf dem Werksgelände der BASF SE in Ludwigshafen waren drei Menschen direkt getötet worden, zwei Angehörige der Werkfeuerwehr und ein Matrose eines anliegenden Schiffes. Das Unternehmen teilt nun mit, dass heute Morgen ein weiterer Mitarbeiter der Werkfeuerwehr seinen Verletzungen erlegen ist.
Insgesamt wurden 30 Personen verletzt, acht davon schwer. Die Zahl der Todesopfer des Störfalls erhöht sich nun auf vier Menschen. Zum gesundheitlichen Zustand der sieben weiteren schwer verletzten Personen äußerte sich das Unternehmen auf Anfrage nicht mit Hinweis auf „medizinische Details“.
Der Vorstandsvorsitzende der BASF SE, Kurt Bock, ließt mitteilen:
Ich bin zutiefst betroffen, dass infolge des Unglücks ein weiterer Mitarbeiter verstorben ist. Die ganze BASF trauert. Unsere Gedanken sind bei unserem verstorbenen Kollegen, seiner Familie und seinen Angehörigen.
Die Mitarbeiter der BASF in Ludwigshafen werden am kommenden Mittwoch um 12.00 Uhr eine Schweigeminute einlegen, um ihrer Trauer gemeinsam Ausdruck zu verleihen und der Opfer zu gedenken.
Am Montag, 17. Oktober, kam es gegen 11.30 Uhr bei Arbeiten an einer Rohrleitungstrasse im Landeshafen Nord bei BASF in Ludwigshafen zu einer Explosion mit Folgebränden. Bis heute ist unklar, wie es zu dem Unfall kommen konnte.
Tatort weiter beschlagnahmt
Die Staatsanwaltschaft Frankenthal hat die Unfallstelle als „Tatort“ beschlagnahmt. Nach unseren Informationen sollen Teilstücke der Leitungsrohre gesichert werden, um untersucht werden zu können. Dafür muss aber sichergestellt sein, dass diese gefahrlos demontiert werden können, was offenbar noch nicht zweifelsfrei der Fall ist.
Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag sagte Herr Bock, dass dies in wenigen Tagen möglich sei. Der Rohrleitungsgraben versorgt die BASF-Betriebe mit wichtigen Grundstoffen – aktuell ist diese Versorgung nicht oder nur eingeschränkt möglich, weshalb über andere Wege Material in die BASF geliefert wird.
Von zunächst über 20 infolge des Störfalls abgeschalteten Betrieben sollen noch acht weiterhin nicht in Betrieb sein. Die anderen wurden zumindest in Teillast wieder angefahren. Welche ökonomischen Auswirkungen der Störfall auf die BASF hat, ist noch Auskunft noch nicht absehbar und hat nach Angaben der BASF auch keine Priorität. An erster Stelle stehe die Sicherheit und die Aufklärung des Störfalls. Man unterstütze die Ermittlungen nach bestmöglichen Kräften.