Rhein-Neckar, 29. Oktober 2012. (red/pm) Beim 136 Hektar großen Bannwald Hollmuth handelt es sich um einen relativ jungen Bannwald – er ist seit seiner Ausweisung 1998 noch nicht einmal 15 Jahre alt. Dennoch lassen sich Veränderungen im Waldaufbau erkennen.
Information des Landratsamtes Rhein-Neckar:
„Gemäß dem Schutzzweck entwickelt sich das Waldökosystem mit seinen Tier- und Pflanzenarten seither vom Menschen weitgehend unbeeinflusst. So nimmt der Totholzanteil und damit das größere Angebot an natürlichen Nisthöhlen deutlich zu. Dies macht es nun möglich, die über 100 künstlichen Nisthilfen, die auf der ganzen Fläche verteilt aufgehängt waren, abzubauen. Lediglich ein paar wenige bleiben zu Ausbildungszwecken im Randbereich hängen. Seit 1994, also fast 20 Jahre lang, kümmerte sich das Ehepaar Kampffmeyer von der BUND Ortsgruppe Neckargemünd um die Reinigung der Kästen und die Dokumentation der vorgefundenen Belegung.
Jährlich haben sie dafür mehrere Wochenenden investiert; teilweise mit Unterstützung von Freiwilligen, teilweise allein. „Trotz des Zeitaufwands hat es uns immer viel Freude gemacht und wir haben auch einiges dabei gelernt“, bestätigt Heide Kampffmeyer. Über die Jahre gesehen waren durchschnittlich fast 90% der Kästen bewohnt. Überwiegend von verschiedenen Meisenarten, die sich alle ein gemütliches Nest aus Moos bauen. Aber auch Kleiber und Baumläufer haben das künstliche Höhlenangebot gerne angenommen. Doch nicht nur genießen die warme Bleibe, auch Waldmäuse, Wespen, Hornissen, Mörtelbienen oder Wachsmotten sind gelegentlich anzutreffen.
Bei der diesjährigen Herbstkontrolle waren beispielsweise ein Viertel der Kästen von Siebenschläfern bewohnt. Das Forstamt bedankt sich für das jahrelange ehrenamtliche Engagement der Familie Kampffmeyer im Bannwald Hollmuth. Die Kontrolle der Nistkästen durch die kürzlich erfolgte Sperrung der Wege war aufwändiger und nicht zuletzt durch den Zuwachs an Totholz auch gefährlicher geworden. Wer Näheres zum Thema Hollmuth oder Nistkastenmonitoring wissen will, kann sich gerne an das Kreisforstamt unter Tel. 06223/866536-7600 wenden.“