Mannheim, 28. April 2018. (red/pm) In seiner sechsten Ausgabe beschäftigt sich das Theaterfestival Schwindelfrei mit dem aktuellen Thema Privilegien. Performing Privilege lautet das Thema, das internationale Künstler gemeinsam mit regionalen Vertretern der freien Theaterszene ab dem 28. Juni performativ ausgestalten.
Information der Stadt Mannheim:
“Vom 28. Juni bis 01. Juli werden sich Kunstschaffende aus der Region gemeinsam mit Künstlern aus dem Iran und aus Finnland dem Thema stellen und sich auf die Suche begeben nach den Codes des sozialen Aufstiegs, nach Machtstrukturen, der unmöglichen Augenhöhe, nach Verantwortung und der Frage, ob wir wirklich bereit wären, die eigenen Privilegien zu teilen.
In einer zehntägigen Probenphase arbeiten die sechs Künstlergruppen an ihren Ideen zum diesjährigen Festivalthema. So entwickeln sie die jeweils sechs 20-minütigen Uraufführungs-Produktionen, die an allen vier Abenden in den zwei geführten Theaterparcours erlebbar sein werden. „Kunstschaffende aus der Region und der ganzen Welt nutzen Schwindelfrei als Plattform, um miteinander, aber auch mit dem Publikum in den Austausch zu treten. Beide Seiten nehmen so neue Blickwinkel ein und hinterfragen bisherige Denkmuster. Gleichzeitig hat sich das Festival als ein inhaltliches Förderinstrument für die freie Theaterszene etabliert“, sagt Kulturbürgermeister Michael Grötsch.
Diversität steht im Zentrum des Festivals
Die Begegnung mit unterschiedlichen Menschen, Denkweisen und künstlerischen Strategien stehen im Zentrum des Festivals. „Wir haben für das Theaterfestival Schwindelfrei das Parcoursformat gewählt, weil wir das Publikum einladen möchten, sich an einem Abend mit unterschiedlichen Perspektiven, Ideen und Ästhetiken zu beschäftigen. Der Parcours ist die Antwort auf zeitgenössische Kulturtechniken wie das Zapping und Netzsurfen – Inhalte und Ästhetiken stehen hier nebeneinander und setzen sich im Kopf des Publikums zu einem Bild zusammen. 20 Minuten sind zudem eine ungewöhnliche und interessante Länge für eine Performance – sie ermöglichen ästhetische Wagnisse und erfordern die Reduktion auf eine wesentliche Idee“, so die Kuratorin des Festivals, Sophia Stepf.
Die Laufzeit ist vom 28. Juni – 01. Juli 2018. Die Eröffnung findet am 28. Juni 2018, 18:00 Uhr statt.
Eine Besonderheit des diesjährigen Festivals sind die Guides, die die Besucher auf dem Weg zu den verschiedenen Parcours begleiten und sich gleichzeitig mit dem Publikum auf Spurensuche durch das Herz Mannheims begeben.
Mit den Theaterparcours „Blackness – Statussymbol – Bürgerbühne“ oder „Gleichheit – Macht – Whiteness“ können die Uraufführungen der diesjährigen Festivalproduktionen besucht werden.
Theaterparcours 1: Backness ––– Statussymbol ––– Bürgerbühne
Im Theaterparcours 1 leisten schwarze Performer aus Helsinki und Mannheim unseren Sehgewohnheiten choreographierten Widerstand, wird ein Luxus-Auto zur Projektions- und Diskursfläche und stellt der Vesperkirchenchor Mannheim gängige Ideen von Privilegien auf den Kopf. Premiere: 28. Juni, 19 Uhr
Theaterparcours 2: Gleichheit––– Macht ––– Whiteness
Im Theaterparcours 2 spielt eine Performerin aus Teheran mit der Macht des Blicks, entscheidet das Publikum, wie ein unheimliches Spiel mit drei Tänzern ausgeht und lotet mit zwei weißen Performern die Idee des „Trans Racial“ und die Grenzen potentieller Empörung aus. Premiere: 28. Juni, 19 Uhr
Rahmenprogramm
Neben den allabendlichen Parcours-Aufführungen findet ein Rahmenprogramm statt, das gemeinsam mit zahlreichen Mannheimer Akteuren konzipiert wurde. Neben Gesprächsformaten wie einem Kulturfrühstück werden im Bereich Literatur vielfältige Veranstaltungen angeboten. Zudem gibt es jeden Abend nach Abschluss der Theaterparcours am Festivalzentrum c/o EinTanzHaus Live-Musik zu hören.
Die Vorfreude auf das Festival ist groß, auch bei Sabine Schirra, Leiterin des Kulturamtes: „Mit diesem vielfältigen Programm verspricht das Theaterfestival Schwindelfrei 2018 ein ganz besonderes Festival zu werden, das uns alle auf verschiedenste Art zum Nachdenken anregen wird.“
Über das Festival
Das Theaterfestival Schwindelfrei für performative Künste wird biennal ausgerichtet. Es führt internationale und regionale Künstler zusammen, um zu einem gemeinsamen Thema zu arbeiten und jeweils für das Festival kurze Uraufführungs-Produktionen zu entwickeln.
Als produzierendes Festival fördert das Theaterfestival Schwindelfrei die Begegnung und den Austausch der Künstler untereinander. Dem Publikum bietet es abwechslungsreiche künstlerische Arbeiten und eine große Bandbreite an zeitgenössischen Formen der darstellenden Künste zu einem übergeordneten Thema. In geführten Theaterparcours sind jeweils drei verschiedene kurze Inszenierungen unterschiedlicher Künstlergruppen zu erleben. Das macht das Theaterfestival Schwindelfrei zu einem Uraufführungsfestival für Möglichkeiten, Vielfalt, Begegnung und Austausch – für die Künstler und natürlich für das Publikum.
Weitere Informationen
Vorverkaufsstart ist der 02. Mai 2018. Tickets und weitere Infos finden Sie unter www.theaterfestival-schwindelfrei.de
Den Leporello des Theaterfestivals Schwindelfrei 2018 gibt es auf der Homepage zum Download sowie analog an den Spielstätten und bei Partnern. Ausgangspunkt und Begegnungsstätte der Theaterparcours, aber auch Treffpunkt für das Rahmenprogramm ist das Festivalzentrum EinTanzHaus c/o Trinitatiskirche. Weitere Partnerhäuser sind das Theaterhaus G7 und zeitraumexit.
Übersicht aller Beteiligten
Künstler:
- Lea Aderjan & Karoline Vogt: Nur mein Leben, Bürgerbühne Mannheim
- Anna Júlia Amaral & Nina Weber: #RACE, Performance Weinheim
- Julie Pécard & Michelle Cheung: Circo – Tanz, Mannheim
- Golnaz Hourmazdi & Fides Schopp: You drive me Crazy – Audiovisuelle Inszenierung, Heidelberg / Mannheim
- Sonya Lindfors: Soft Variations – Tanz, Helsinki
- Azade Shamiri: Unperforming – Performance, Teheran
Rahmenprogramm
- FORUM Mannheim / Moving Stories
- Junge Bürgerbühne Mannheim
- Kollektiv Junge Literatur Mannheim
- Kulturparkett Rhein-Neckar
- Mumuvitch Disko Orkestar
- NeckarGanga
- Andi Otto
- Stadtbibliothek Mannheim
- Terrorchicks”