Mannheim, 27. März 2018. (red/kf) Seit dem 21. März ist das neue Internetportal für Bürgerbeteiligung der Stadt Mannheim online. Wir haben getestet, wie übersichtlich die Seite aufgebaut ist und welche Beteiligungsmöglichkeiten es gibt. Soviel vorab: Unsere Autorin findet das Angebot gelungen.
Von Dr. Kerstin Finkelstein
„Wir möchten Sie über zukünftige Projekte informieren und Ihnen die Möglichkeit geben, Mannheim mitzugestalten“, heißt es auf der Webseite. Das Portal soll interessierten Bürgern alle Informationen liefern, um Projekte mitgestalten können.
Gegliedert ist die Seite in der PC-Ansicht in die Bereiche „Beteiligen“, „Vorhabenliste“ und „Informationen“. Das Herzstück ist hierbei die „Vorhabenliste“, auf er sich alle geplanten Projekte der Stadt finden.
Praktisch ist, dass sich Vorhaben nicht nur über eine Karte heraussuchen lassen, sondern auch per Stichwortsuche gefunden werden können. Hier kann zum Beispiel nach dem Themenbereich des Projekts oder der Art der Beteiligung unterschieden werden.
Aufgelistet werden indes alle Vorhaben der Stadt – also auch solche, bei denen (noch) keine Bürgerbeteiligung geplant. Ist diese grundsätzlich gesetzlich möglich, kann sie jedoch von den Nutzern angeregt werden.
Noch nicht ausgereift ist
die allgemeine Suchfunktion der Seite. So werden beispielsweise bei den Begriffen „Fahrrad“ oder „E-Bike“ keine Treffer angegeben. Tatsächlich ist aber eine gesamtstädtische Radwegeüberwachung per E-Bike sehr wohl Teil der Vorhabenliste.
Wer auf der Startseite gleich auf den Reiter „Beteiligen“ klickt, findet eine Liste diverser thematische Gebiete. Dazu gehören auch Projekte wie „Migrants4City“ oder der „Mängelmelder“, die auf bereits bestehende andere Internetseiten verweisen, was als Informationsbündelung praktisch ist.
Einigermaßen ratlos dürfte hingegen der ein oder andere Nutzer sein, der sich für den „Leitbildprozess Mannheim 2030“ interessiert. Hier kann man sich an einem „Dialog“ beteiligen und abstimmen, welches der von den Vereinten Nationen festgelegten siebzehn Ziele für eine globale, nachhaltige Entwicklung „am wichtigsten für eine nachhaltige Entwicklung von Mannheim und der Welt“ ist. Aber was ist nun wichtiger – „Frieden“, „kein Hunger“, „Bildung“ oder „sauberes Wasser“ zum Beispiel?
Wer sich unter dem Reiter „Informationen“ registriert hat, kann an dieser und anderen Abstimmungen teilnehmen und die Zwischenergebnisse sehen (wobei demnächst sicher der durch die Zweiteilung der Tabelle entstandene Fehler der prozentualen Aufbereitung der Stimmen behoben wird). Ebenfalls unter „Informationen“ findet sich ein kurzes Video, das die Funktion des Online-Beteiligungsportals erklärt. Da die Seite übersichtlich aufgebaut ist, werden die wenigsten Nutzer das Video ansehen müssen.
Die mobile Version des Portals ist wie viele Homepages auf Grund des geringeren Platzes auf den ersten Blick etwas weniger übersichtlich. Über ein Menü am oberen linken Rand kommt man jedoch auch zu den eben vorgestellten Reitern. Auf der Startseite selbst werden hingegen zunächst nur einige der Beteiligungsangebote aufgeführt, dann gibt es einen Hinweis zum oben aufgeführten aktuellen Online-Dialog zum „wichtigsten Ziel für eine nachhaltige Entwicklung“. Darunter werden Meldungen zu aktuellen Veranstaltungen aufgeführt, die in der PC Version nicht zu finden sind. Anschließend folgen weitere Beteiligungsangebote – hier ist die einheitliche Sortierung der PC-Variante deutlich übersichtlicher.
Ganz unten schließlich kann der Nutzer jedoch über ein Textfeld direkt seine Ideen für die Stadt Mannheim eingeben und absenden, was schneller und praktischer ist, als die Kommunikation über den „Kontakt“ ganz unten bei „Informationen“ der PC-Version. Dort wird, wer eine Nachricht schicken möchte, sogar nach seinem Schulabschluss gefragt.
Insgesamt ist das Beteiligungsportal www.mannheim-gemeinsam-gestalten.de nicht nur eine gute Idee, sondern auch gelungen umgesetzt.