Mannheim, 27. November 2019. (red/pm) Seit der Gestaltung als Fußgängerzone 1975 erfreuen sich die Planken mit Ihren Seitenstraßen einer besonders großen Beliebtheit bei Mannheimern und Besuchern aus anderen Städten. Nach Einweihung der „Neuen Planken“ im April 2019 hat sich gezeigt, dass sich während der Bauzeit Schleichverkehre und unberechtigtes Parken in der Fußgängerzone etabliert haben. Dies hat die Aufenthaltsqualität stark beeinträchtigt und den neuen Belag über Gebühr belastet und verschmutzt. Aus diesem Grund, wurde von April bis Juni 2019 über insgesamt 8 Wochen ein Verkehrsversuch durchgeführt.
Information der Stadt Mannheim:
„Aufgrund der positiven Ergebnisse und Resonanz wird die Zufahrt in die Planken über die Seitenstraßen der O- und P-Quadrate zukünftig dauerhaft durch eine Zugangskontrolle geregelt werden und somit zur nachhaltigen Verbesserung der Aufenthalts- und Einkaufssituation beitragen. Nach Rücksprache mit den Handelsvertretern und Anrainern wurden in der vergangenen Woche die Poller wieder eingesetzt. Somit wird eine Zufahrt in die Planken im Zeitraum von 11:00 bis 22:00 Uhr verhindert. Rettungsfahrzeugen ist die Zufahrt weiterhin möglich.
„Nach der Neugestaltung der Planken ist ebenso für die Seitenstraßen das große Ziel, das besondere Flair und die Attraktivität weiter zu stärken und die Basis für ihre weitere Entwicklung in den kommenden Jahrzehnten zu legen. Essentiell ist dabei die Sicherheit in den Planken und Seitenstraßen. Zudem wird durch die Verkehrseinschränkung die Aufenthalts- und Einkaufssituation erheblich gesteigert“, so Bürgermeister Lothar Quast.
Der Versuch
Der Verkehrsversuch startete im April 2019. Während des Verkehrsversuches waren zwischen 11:00 und 22:00 Uhr die Seitenstraßen in den O-Quadraten und P-Quadraten durch manuell eingesetzte Mannheimer Pfosten gesperrt. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die Absperrungen von Anrainern und Händlern gut angenommen wurden. Beschädigungen an den Pollern waren relativ gering und konnten jeweils kurzfristig instandgesetzt werden.
Mit der Evaluation des Verkehrsversuchs wurde ein externes Planungsbüro beauftragt. Es wurden Vorher- und Nachher-Erhebungen im ruhenden und fließenden Verkehr durchgeführt. Die Ergebnisse wurden am 05. November 2019 im Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt. Die Erhebungen haben ergeben, dass sich durch den Verkehrsversuch das Verkehrsaufkommen in der Fußgängerzone insgesamt erheblich verringert hat. Der fließende Verkehr nahm um fast 40 Prozent ab. Außerdem fanden im Zeitraum zwischen 11:00 und 2:00 Uhr 30 Prozent weniger Parkvorgänge als im Normalzustand statt.
„Die Auswertung der Verwarnungen wegen unberechtigter Nutzung der Fußgängerzone zeigt, dass sich die durchschnittliche Anzahl an Verwarnungen im Zeitraum der Erprobungsphase gegenüber dem Zeitraum vor der Erprobung mehr als halbiert hatte“, so Carola Wacker, Abteilungsleiterin des Fachbereiches Sicherheit und Ordnung. Nachdem die Poller für den Zeitraum 12. Juni bis 10. November wieder entfernt wurden und kein physisches Hindernis mehr vorhanden war, ist die Anzahl der Verwarnungen wieder gestiegen: insgesamt auf 678 Verwarnungen in den fünf Monaten. „Betrachtet man dies vergleichsweise, so ist die durchschnittliche Anzahl wieder auf das 1,5fache gestiegen gegenüber dem Erprobungszeitraum“, so Wacker.
Sperrung wieder aktiv
Seit Montag, 11. November 2019, ist diese Sperrung wieder aktiv. Hierbei werden analog zum Frühjahr täglich ab 11 Uhr abschließbare Pfosten eingesetzt und um 22 Uhr wieder herausgenommen. Untertags bleibt die Zufahrt für Berechtigte über den Plankenkopf bzw. Paradeplatz möglich. Es erfolgt eine stichpunktartige Überwachung. Die Zufahrten über die Seitenstraßen P 1 / P 2, P 6 / P 7, O 1 / O 2 und O 6 / O 7 werden aus Verkehrssicherheitsgründen komplett gesperrt. Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge sind im Notfall in der Lage, die Pfostensperrung zu öffnen. „Durch diese Maßnahme soll nicht nur das illegale Einfahren und Parken in der Einkaufsmeile unterbunden, sondern auch die Sicherheit der Fußgänger erhöht werden“, so Klaus Elliger, Fachbereichsleiter Stadtplanung.
„Für den Lieferverkehr wurden in der Fressgasse und in der Kunststraße jeweils drei Liefer- und Ladezonen eingerichtet, die zwischen 11 und 20 Uhr den Paketdienstleistern vorbehalten sind. Es handelt sich um maximal 18 Meter lange und rund 2 Meter breite, als Sperrfläche markierte Flächen im Seitenbereich, die durch ein absolutes Halteverbot gekennzeichnet sind“, so Elliger weiter.
Verbesserte Situation durch Poller
„Wir sind sehr froh, dass aus dem Probelauf mit den Pollern in den Seitenstraßen die positiven Konsequenzen gezogen wurden und die Poller jetzt bis zum Umbau der Seitenstraßen wieder eingebaut worden sind. Dies verbessert die Situation auf den Planken und in den Seitenstraßen zur Fressgasse und der Kunststraße deutlich: Weniger Verkehr, weniger Schmutz und mehr echte Fußgängerzone. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen bei der Stadt Mannheim“ so Lutz Paules von der Werbegemeinschaft Mannheim City e.V.
Bis zur baulichen Umsetzung der geplanten Neugestaltung der Seitenstraßen sind die acht Seitenstraßen der Planken für den Kfz-Verkehr nun durch manuell eingesetzte Pfosten gesperrt. “Die endgültige Variante mit den versenkbaren Pollern wird im Zuge der Neugestaltung umgesetzt“, erklärt Oliver Sachs, Abteilungsleiter des Fachbereichs Tiefbau, die temporäre Variante. “Momentan werden durch einen Fachplaner die technischen Voraussetzungen und Anforderungen an das System geprüft” so Sachs weiter.“