Mannheim, 27. Oktober 2014. (red/pm) Zwischen Ulmenweg, Zielstraße und Boveristraße unterquert zukünftig die Strecke der Stadtbahn Mannheim Nord die Eisenbahn-Gleisanlagen der Deutschen Bahn (Riedbahn) und der Industriebahn des EvoBus-Werks durch ein sogenanntes Trogbauwerk.
Information der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH:
„In der Nacht von Samstag, 25. Oktober, auf Sonntag, 26. Oktober, wurde das Rahmenbauwerk für die Eisenbahnquerung der Riedbahn in seine endgültige Position geschoben. Die über 4300 Tonnen schwere Stahlbetonkonstruktion war im Verlauf der letzten Wochen auf der Nordseite der DB-Strecke entstanden und wurde nun von 21 Hydraulikpressen über 23 Meter verschoben.
Dabei hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von rnv und der beteiligten Baufirmen einen äußerst straffen Zeitplan zu beachten – aufgrund des Fahrplans der Deutschen Bahn konnten die Gleise in diesem Bereich nur sehr kurzfristig gesperrt werden. Erst am Freitag, 24. Oktober, konnte gegen 23:30 Uhr mit dem Abnehmen der Oberleitungen, dem Abbau der Gleisanlagen und dem Aushub der sieben Meter tiefen Grube für das Rahmenbauwerk begonnen werden. Aus diesem Grund musste das Rahmenbauwerk auch neben den Gleisen vorgefertigt werden und dann innerhalb der kurzen Vollsperrung der Gleise verschoben werden.
Da dieser hochkomplexe Vorgang für die Beteiligten nicht alltäglich war und gleichzeitig eine absolute Schlüsselstelle des Projektes markierte, war die Erleichterung bei den Verantwortlichen spürbar. „Wenn man so ein wichtiges Projekt von der Planung bis zur Fertigstellung begleitet, dann ist eine Nacht wie die heutige ein ganz besonderer Meilenstein“, so rnv-Projektleiterin Andrea Böttger nicht ohne Stolz. „Darauf haben wir monatelang hingearbeitet. Nun freuen wir uns natürlich über den Erfolg.“
„Alles reibungslos funktioniert“
Zufrieden mit den Arbeiten in der Nacht war auch Mannheims Erster Bürgermeister und ÖPNV-Derzernent Christian Specht „Dank der hervorragenden Planung der rnv und der Kooperationsbereitschaft der Deutschen Bahn hat wirklich alles reibungslos funktioniert“, lobte Specht am frühen Sonntag morgen. „Damit ist eine der größten technischen Herausforderungen beim Bau der Stadtbahn Mannheim Nord gemeistert.“
MVV-Geschäftsführer Marcus Geihte fand ebenfalls lobende Worte für das Engagement aller Beteiligten. „Wir konnten diesen schwierigen Teil des Projektes nur realisieren, weil wirklich alle an einem Strang gezogen haben“, so Geithe. „Auch mit dem Gesamtprojekt sind wir voll im Zeitplan. Das ist bei einem Bauvorhaben dieser Größenordnung keineswegs selbstverständlich und zeigt, wie hervorragend die Stadt Mannheim, die MVV Verkehr und die rnv als ÖPNV-Dienstleister zusammenarbeiten.“
„Erfolgreiche Aktion“
Auch Norbert Buter, Bereichsleiter Infrastruktur, freute sich über die erfolgreiche Aktion: „Wenn man bedenkt, welche Bedeutung dieses kurze Zeitfenster, in dem gearbeitet werden konnte, für ein auf gut drei Jahre angelegtes Projekt hatte, kann man verstehen, dass wir nun alle sehr erleichtert sind“, sagte Buter nach dem geglückten Einschub. „Ein besonderer Dank gilt den Verantwortlichen der Deutschen Bahn genauso wie der Bauüberwachung, der Baufirma Zürcher und den beteiligten Ingenieurbüros.“
Allerdings war am Sonntagmorgen noch lange nicht Feierabend für Bauarbeiter und Verantwortlichen. Bis Montag, 27. Oktober, etwa 12:00 Uhr, muss das erste Bahngleis wieder befahrbar sein. Denn dann fährt der erste Güterzug der DB über das neue Trogbauwerk hinweg. Gegen 17:00 Uhr ist dann auch das zweite Gleis wieder in Betrieb.
Weitere Informationen zum Bauprojekt Stadtbahn Mannheim Nord finden Sie unter