Mannheim/, 27. Januar 2016. (red/pro) Aktualisiert. Was geschah in der Nacht zum 30. Dezember 2015 am Neckarufer im Bereich der Inselstraße/Bonadiesstraße? Warum musste eine junge Frau sterben? Erst entdeckte ein Spaziergänger eine blutverschmierte Mütze und eine große Blutlache – jetzt hat die Polizei die Leiche des Opfers gefunden und sucht den Täter.
Von Hardy Prothmann
Niemand vermisste die Frau bis heute. Bei der Polizei ging bislang keine Vermisstenmeldung ein. Am 30. Dezember 2015 wurden gegen 12 Uhr an der Böschung des Neckarufers entlang der Inselstraße eine blutverschmierte Mütze sowie weitere Blutspuren festgestellt.
Die Polizei leitete sofort intensive Suchmaßnahmen mit starken Polizeikräften, Polizeitauchern und Personensuchhunden ein. Der Neckar hatte keine vier Grad Celsius. Die Suche brachte kein Ergebnis.
Auch ein Zeugenaufruf erbrachte keine Hinweise auf die Ursache der Blutspur und die Herkunft der Mütze.
Wasserschutzpolizei entdeckt Leiche im Rhein treibend
Am 24. Januar stellte die Wasserschutzpolizei Hessen die Leiche einer zunächst unbekannten Frau im Rhein treibend fest. Ein Angler hatte die Polizei informiert. Der Fundort war in Höhe Nierstein/Oppenheim bei Rheinkilometer 480 – Mannheim liegt an Rheinkilometer 400. Die Stelle wird „Kornsand“ genannt. Die Kriminalinspektion K 11 Groß-Gerau übernahm dann den Leichnam.
Die Behörden identifizierten eine 31-jährige Frau aus Mannheim – auf Nachfrage wollte die Staatsanwaltschaft Mannheim keine Auskunft geben, wie das möglich war. Vermutlich hatte die Deutsche Gegenstände wie Papiere bei sich, die die Identifizierung so schnell ermöglichten. Möglicherweise gab es andere Identifizierungsmerkmale.
Massive Kopfverletzungen
Die Obduktion ergab, dass die DNS der 31-Jährigen mit der DNS der aufgefundenen Blutspur vom Neckarufer übereinstimmt. Aus transportlogistischen Gründen war die Leiche in der Frankfurter Rechtsmedizin untersucht worden.
Aufgrund der Verletzungsmuster der Frau, nach unseren Informationen massive Kopfverletzungen, gehen die Behörden von einem Kapitalverbrechen aus.
Soko „Basalt“ ermittelt
Auf Nachfrage wollte die Staatsanwaltschaft wegen der laufenden Ermittlungen nicht beantworten, ob ein mögliches Tatwerkzeug gefunden worden ist oder was als Tatwaffe in Frage kommt. Auch, warum die Frau am Tatort gewesen sein könnte, beispielsweise wegen eines Arbeitsplatzes in der Umgebung, wollte die Staatsanwaltschaft mit Hinweis auf laufende Ermittlungen nicht beantworten. Auf ein Sexualverbrechen deutet zunächst nichts, teilte die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage mit.
Das Polizeipräsidium Mannheim hat eine 40-köpfige Sonderkommission beim Kriminalkommissariat Mannheim eingerichtet, die bereits mit Hochdruck erste Ermittlungen aufgenommen hat.
Dabei bittet die SOKO „Basalt“ um die Mithilfe der Bevölkerung:
Wem ist am 30.12.2015 oder den Tagen davor am Neckarufer, in Höhe der Bonadiesstraße, eine weibliche Person aufgefallen, die die abgebildete Mütze trug?
Hinweise werden unter der Telefonnummer 0621/174-2500 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle entgegengenommen.