Mannheim, 27. Oktober 2019. (red/pm) Es war eine Premiere: Vom 25. bis 27. Oktober fand der erste Climathon in Mannheim statt – einer von 120 Climathons weltweit an diesem Wochenende. Über 40 Stunden steckten rund hundert Studierende, Expertinnen und Experten sowie junge Start-up Unternehmerinnen und Unternehmer bis weit in die Nacht hinein ihre Köpfe im Mafinex-Technologiezentrum zusammen, um Konzepte und Lösungsvorschläge zu Themen aus dem Bereichen Klimaschutz, Umwelt- und Energietechnologien zu erarbeiten.
Information der Stadt Mannheim:
“In Wortanlehnung an einen Hackathon, bekannt aus der IT-Branche, handelte es bei einem Climathon um eine Ideenschmiede zu Aufgabenstellungen – den sogenannten Challenges – zu Green Tech-Themen, die in einer begrenzten Zeit bearbeitet werden müssen.
Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch gab am Freitag den Startschuss für den Climathon. Dabei betonte er: „Künftig werden sich Produkte jeder Branche an ihrer Energiebilanz messen lassen müssen. Damit kann Green Tech zur Schlüssel- und Querschnittstechnologie aller Branchen werden. In Mannheim sind wir gerade mitten in der Planung und Konzeption eines Gründungs- und Innovationszentrums für Umwelt- und Energietechnologien. Somit ist der Climathon auch ein Innovationstreiber für Zukunftstechnologien und trägt zur Aktivierung der relevanten Akteure bei.“
Keine Zeit zu verlieren
Agnes Schönfelder, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur Mannheim und Leiterin der Klimaschutzleitstelle der Stadt, brachte gleich zwei City Challenges mit – eine zur Verhaltensänderung und eine weitere zu Extremwettereignissen. Sie inspirierte die gespannt folgende Runde: „Wir haben keine Zeit zu verlieren und brauchen clevere Lösungen für die klimaneutrale Stadt. Zeigt uns eure Ideen, wie man Bewusstsein zu nachhaltigem Handeln überführt, um den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern.” Ebenso brachte seitens der Stadt Mannheim der Fachbereich Immobilienmanagement eine Challenge zum Thema Energieeffizienz ein.
Genauso vielfältig wie das Thema Klimaschutz waren auch die Aufgabenstellungen des Climathons. Sie reichten unter anderem von Aufgaben im Bereich Smart City, über Mobilität, Gebäudenachrüstung, Wasserwirtschaft, Energie bis hin zur Auseinandersetzung mit dem menschlichen Verhalten an sich. Beim Challenge-Pitch am Freitagnachmittag wetteiferten die Anbieter der insgesamt zehn verschiedenen Aufgabestellungen um die Unterstützung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Schließlich fanden sich 16 Teams mit jeweils drei bis sieben Personen, um gemeinsam an einer Idee zu arbeiten.
Prämierung der besten Lösungen
Am Sonntagnachmittag war es geschafft. Nachdem die Lösungen von einer sechsköpfigen Jury bewertet worden waren, stand die Prämierung an. Drei Teams durften sich über den Hauptpreis, eine Klimaförderung, freuen. Sie beinhaltet jeweils einen Projektstipendium, mit dem das Team seine Idee in die Tat umsetzen kann. Jedes Team erhält 2.500 Euro.
Die drei Gewinnerteams waren:
- Das Team „Bike Drop“ erdachte ein Fahrradsicherungssystem, das das System auf den Kopf stellt, indem es Fahrräder in der Höhe verwahrt und vor Diebstahl schützt – optisch ansprechend mit Solar Panels und begrünten Dach. Die Idee von „Bike Drop“ soll zu einem multimodalen Mobilitätsverhalten motivieren. Ihre Idee war Teil der Challenge „Menschliches Verhalten“ (Klimaschutzagentur Mannheim) und Mobilität (Rhein-Neckar-Verkehr GmbH).
- Das Team „LoRaWahn“ beschäftigte sich mit einem System, welches dem Endverbraucher ein zeitnahes Feedback über seinen Ressourcenverbrach wie beispielsweise den Wasser- oder Stromverbrauch gibt. Der Verbraucher kann sein Handeln so unmittelbar anpassen. Darüber hinaus werden ihm die finanziellen Einsparpotenziale und ökologischen Aspekte seiner Verhaltensänderung aufgezeigt. Basis der Idee ist LoRaWan. Eine Technologie für das Internet der Dinge, welche von der MVV Energie AG in Mannheim aufgebaut wird. Insofern war die Idee Teil der Challenge zum Thema „Smart City“ der MVV Energie AG.
- Das Team „1&Only“ nahm an der Challenge „Zirkuläre Ökonomie“ von Camelot teil und beschäftigte sich mit dem Thema Industriesymbiose – bildlich gesprochen kann der „Abfall“ eines Unternehmens das „Gold“ eines anderen Unternehmens sein. In diesem Zusammenhang entwickelte „1&Only“ eine Plattform, die dabei hilft zu erkennen, welche Abfallprodukte eines Unternehmens noch für ein anderes Unternehmen nutzbare Produkte darstellen können.
Darüber hinaus wurde „1&Only“ für eine Teilnahme am S-HUB Accelerator Programm ausgewählt. Dies beinhaltet eine systematische und intensive Betreuung von der Idee bis zur Gründung. Ebenso erhielt das Team „Zero²“ einen „Accelerator Award“. Mit ihrer Idee zu einer App, die bereits beim Einkauf im Supermarkt zeigt, welches Produkt man durch ein anderes ersetzen kann, um den Co2-Ausstoß zu verringern, waren sie Teil der Challenge „Menschliches Verhalten“ und „Zirkuläre Ökonomie“.
Veranstalter und Partner
Veranstaltet wurde der hiesige „Climathon“ von der Stadt Mannheim in Kooperation mit Hackerstolz e.V.. Initiator des Climathons, der in rund 120 Städten auf sechs Kontinenten stattfindet, ist das EIT Climate-KIC (Europäische Innovations- und Technologieinstitut Climate-Knowledge and Innovation Community). Sponsor Challenges brachten die Stadt Mannheim, GBG – Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, MVV Energie AG, CAMELOT Management Consultant AG, objecitve Partner AG ein.
Der Climathon findet innerhalb von „innomake!“, dem 1. Innovationsfestivals Mannheims vom 14. bis 27. Oktober 2019 statt.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zu allen Challenges, Partnern, Sponsoren und zur Zusammensetzung der Jury finden Sie unter: https://climathon.hackerstolz.de.”