Mannheim, 27. Oktober 2016. (red) Der Unternehmer Curt Engelhorn ist im Alter von 90 Jahren am 13. Oktober gestorben. Der Urenkel des BASF-Gründers Friedlich Engelhorn wirkte lange in Mannheim als Chef des Pharma-Konzers Boehringer und baute das mittelständische Unternehmen zu einem Weltkonzern auf (heute Roche). 1997 verkaufte die Familie das Unternehmen an der Schweizer Konzern Hoffmann-La Roche für rund 19 Milliarden DM – acht davon blieben steuerfrei bei Engelhorn.
Curt Glover Engelhorn hatte eine deutschstämmige Amerikanerin zur Mutter, sein Vater Kurt Maria Engelhorn war Mitbegründer von Boehringer. Engelhorn übernahm später das Unternehmen. Bereits 1985 verlegte er seinen Wohnsitz auf die Bermudas und gründete dort die Holding Corange Ltd.
Privat hatte er nicht eine so gute Hand wie geschäftlich. Hier empfehlen wir einen Text in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der anlässlich eines Steuerermittlungsverfahrens Anfang 2016 erschienen ist. Man könnte Herrn Engelhorn auch als einen der erfolgreichsten Steuerflüchtlinge der deutschen Geschichte bezeichnen.
Andererseits betätigte er sich – wenn auch angesichts seines Vermögens eher bescheiden – als Mäzen. Zusammen mit seiner vierten Frau Heidemarie ist Engelhorn Gründer der Curt-Engelhorn-Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen, die mit etwa 20 Millionen Euro das frühere Reiss-Museum in Mannheim unterstützte die seitdem als Reiss-Engelhorn-Museen national und international große Beachtung finden.