Mannheim, 27. September 2013. (red/ld) Die originellsten Beiträge machten am Ende nicht das Rennen beim neunten Bundesvision Song Contest (BuViSoCo). Dafür siegte Bosse für Niedersachsen mit einem eher gefälligen Beitrag für Niedersachsen in der SAP-Arena. Max Herre, der für Baden-Württemberg angetreten war, landete nur auf Platz acht.
Von Lydia Dartsch
Einen „wahren Punktekrimi“ nannten die Moderatoren Stefan Raab und Sandra Rieß das, was gestern abend bei der Punktevergabe des neunten BuViSoCo in der fast ausverkauften SAP-Arena ablief. Kriminell war daran höchstens, dass sich die einzelnen Bundesländer jeweils selbst die Höchstpunktzahl 12 gegeben hatten – von einzelnen Ausnahmen mal abgesehen.
Am Ende lag Bosse mit „So oder so“ für Niedersachsen auf Platz eins, vor Johannes Oerding, der mit „Nichts geht mehr“ für Hamburg angetreten war. Den dritten Platz belegte MC Fitti mit „Fitti mit’m Bart“ für Berlin. Titelverteidiger Max Herre und Sophie Hunger erreichten mit „Fremde“ nur Platz acht, ernteten für ihre Performance aber den meisten Jubel. Das könnte vor allem daran gelegen haben, dass die meisten Fans aus der Umgebung kamen. Die Zuschauer, die aus den verschiedenen Bundesländern angereist waren, hatten ihre Karten meist bei den Gewinnspielen ihrer lokalen Radiosender gewonnen, die das Event unterstützt haben.
Am Ende war es eine lustige und bunte Party mit viel Konfetti und außergewöhnlichen Beiträgen, skurillen Showtalenten und Bandnamen. Viel Vergnügen mit unseren Fotos:

Vorjahressieger Xavas – bestehend aus Xavier Naidoo und Kool Savas – eröffneten den neunten BuViSoCo mit „Schau nicht mehr zurück“.

Mega! Mega! in Stroboskop-Anzügen sangen „Strobo“ für Rheinland-Pfalz.

Das Lied „Unter meine Haut“ von Sing um Dein Leben stammt von Xavier Naidoo. Das hörte man deutlich. Die Gesangsformation war für Hessen angetreten und landete auf dem elften Platz.

Ein bisschen verrückt und seit Jahren ohne festen Wohnsitz: Guaia Guaia sangen „Terrorist“ für Mecklenburg-Vorpommern und zerlegten dabei die Bühnendeko. Alles nur Show! Unverdient bekamen sie nur acht Punkte und landeten auf dem letzten Platz.

Hannes Kinder & Band traten für Thüringen an mit „Déjà Vu“. und wurden 13.

Landete knapp auf dem zweiten Platz: Johannes Oerding mit „Nichts geht mehr“ war für Hamburg angetreten.

Charly Bravo haben sich ihren Stil definitiv bei Falco abgeguckt. Der Bayerische Beitrag „Dreckige Namen“ ging ins Ohr, und in die Beine. Er landete aber nur auf Platz 14.

Luna Simao ist erst 17 Jahre alt und hat für den BuViSoCo zwei Tage schulfrei bekommen. Sie begeisterte für Schleswig-Holstein das Publikum mit ihrer Stimme und dem Lied „Es geht bis zu den Wolken“. Für sie ging es auf Platz sechs.

Pohlmann trat mit „Atmen“ für Nordrhein-Westfalen an. Er landete auf Platz 12.

DCVDNS aus dem Saarland wollte deutschen Hip Hop machen. Optisch würde der dann aussehen wie Mamas Liebling. „Eigentlich wollte Nate Dogg die Hook singen“ landete auf Platz fünf.

Adolar aus Sachsen-Anhalt sangen „Hallelujah“ und belegten damit den 14. Platz.

Sie hatten an alles gedacht: Friesennerz, Ziehharmonika, Tuba und ihre Großmütter: De fofftig Penns nennen ihre Stilrichtung „Dialektro“: Elektromusik mit Dialektrap. Unbedingt zu empfehlen. Die Bremer erreichten Platz sieben.

Das Duo Keule aus Brandenburg war definitiv ein Augenschmaus und live auf jeden Fall besser als im Video. „Ja genau“ landete auf dem vierten Platz.

Max Herre und Sophie Hunger wollten den baden-württembergischen Titel verteidigen, landeten mit „Fremde“ aber nur auf Platz acht.

Ziemlich unverdient landeten The Tote Crackhuren im Kofferraum aus Sachsen mit „Ich brauch‘ keine Wohnung“ im Mittelfeld; aber immerhin auf Platz 9.

Da wusste er noch nicht, dass er tatsächlich gewinnen würde: Bosse für Niedersachsen mit „So oder so“.

MC Fitti aus Berlin muss unglaublich scheu sein und ist in seinem neongelben Anzug doch bemerkenswert auffällig: Er versteckt sich nicht nur hinter Käppi, Bart und Riesensonnenbrille, sondern auch …

… hinter Konfetti-„Wolkenbrüchen“. MC Fitti trat für Berlin an mit „Fitti mit’m Bart“ und landete auf einem verdienten dritten Platz.

In den Umbaupausen schaltete die Show immer wieder in den Backstagebereich zu Elton. So sah das vor Ort aus.

Die Punktevergabe war skurril und spannend – von den zwölf Punkten abgesehen: Die gingen meist an die eigenen Beiträge der Länder.

Sie war auf jeden Fall knapp: Mal lag Hamburg auf Platz eins, mal Niedersachsen, mal Berlin. Die Moderatoren Stefan Raab und Sandra Rieß bezeichneten das als „Punktekrimi“.

Am Ende setzte sich aber nicht der innovativste und spannendste, sondern einer der gefälligeren Künstler durch: Bosse aus Niedersachsen durfte seinen Song „So oder so“ noch einmal singen.

Zusammen mit allen Teilnehmern ging die Show ins Finale.

Konfetti durfte dabei natürlich nicht fehlen.

Umarmung für die Viertplatzierten aus Brandenburg: Keule-Sänger Claus Capek im Brautkleid.

Die Geschichte war süß – aber auch nur eine Geschichte: Die Omas mit De fofftig Penns aus Bremen.

The Tote Crackhuren im Kofferraum aus Sachsen freuten sich trotzdem über den neunten Platz.

Auch, wenn nur einer gewinnen kann: Alle feiern zusammen. Hier: Die fofftig Penns mit Nura Omar von the Tote Crackhuren im Kofferraum.