Mannheim, 27. Januar 2016. (red/pm/ms) Eigentlich hätte die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch am 03. Dezember im Wyndham-Hotel in der Mannheimer Innenstadt auftreten sollen. Die Buchung wurde aufgekündigt. Ein Angestellter des Hotels hat im Anschluss darauf offenbar die Darstellung verbreitet, bei der Buchung sei verschleiert worden, dass es sich um eine Veranstaltung der AfD handle und dass Frau von Storch als Rednerin auftreten sollte. Dagegen hat der AfD-Kreisverband Mannheim eine Unterlassung erwirkt. Bei der Buchung gab es keine Verschleierung.
Bereits am 27. November vergangenen Jahres haben wir darüber berichtet, dass das Wyndham-Hotel in der Mannheimer Innenstadt eine Vermietung an den AfD-Kreisverband zurückgezogen hatte. Rednerin Beatrix von Storch trat kurzfristig im Feudenheimer Schützenhaus auf.
Peter Lagies, Area Vice President der GHC-Hotelgroup, erklärte gegenüber unserer Redaktion, die Absage sei aus sicherheitstechnischen Bedenken erfolgt. Wenige Wochen vor der geplanten Veranstaltung hat es einen Brandanschlag auf das Auto von Frau von Storch gegeben. Daneben wären noch andere Gründe ausschlaggebend gewesen, etwa die Nähe des Hotels in der Innenstadt zur Synagoge. Wie Herr Lagies auf Rückfrage explizit betonte, sei die Absage aber nicht nur deswegen erfolgt, weil es sich bei dem Mieter um die AfD handle.
Dimitri F., Angestellter des Wyndham-Hotels verbreitete offenbar eine andere Version und behauptete scheinbar, die AfD habe unter verschleiertem Namen gebucht und nicht mitgeteilt, dass Beatrix von Storch als Rednerin auftreten solle.
Falsche Angaben
Diese Dartellung entspricht nicht der Wahrheit, wie Dokumente belegen, die der Redaktion vorliegen. Wie der AfD Kreisverband Mannheim mitteilt, habe Herr F. inzwischen eine Unterlassungserklärung abgegeben und sich gleichzeitig verpflichtet, sich nicht mehr wie folgt zu äußern:
1. Bei der Buchung der Veranstaltung wurde verschleiert, dass es eine Veranstaltung der AfD war.
2. Die Buchung der Veranstaltung wurde unter einen anderen Namen durchgeführt.
3. Es war dem Vermieter nicht bewusst, dass Frau Beatrix von Storch als Rednerin vorgesehen war.
Weiter heißt es in einer Erklärung der Mannheimer AfD, eine versteckte, erschlichene Buchung entspreche nicht dem eigenen Selbstverständnis:
Wir verstecken uns nicht oder schämen uns, wir machen von unserem Recht auf Meinungsäußerung Gebrauch und kommen unserer verfassungsmäßigen Aufgabe nach, zur politischen Willensbildung beizutragen. In einer Demokratie sollte dies ohne Einschränkungen möglich sein. Leider versucht man immer mehr, durch undemokratische Mittel uns zu behindern.
Die Redaktion hat Dimitri F. um eine Stellungnahme zu diesem Sachverhalt gebeten. Die Anfrage blieb bislang unbeantwortet.
Auch gegenüber den Pächtern des Schützvereinsgasthauses wurde durch politische Vertreter anderer Parteien versucht, Druck aufzubauen.
Morgen tritt die Bundesvorsitzende Frauke Petry dort auf – dagegen wollen antifaschistische Gruppen demonstrieren. Die Polizei bereitet sich mit „klarer Präsenz“ auf einen möglicherweise nicht friedlichen Protest vor.