Mannheim/Berlin, 26. März 2015. (red/pro) Wenn es einen Text gibt, der zum Miesesten, zum Abscheulichsten, zum Ekeleregensten gehört, was “Journalismus” hervorbringen kann, dann ist es “Post von Wagner” zum Absturz des Germanwings-Flugzeugs in Frankreich. Menschenverachtender kann niemand sein. Bei Bild und Wagner ist Menschenverachtung systematisiert und kalkuliert.
Kommenatar: Hardy Prothmann
Knabberten die Passagiere Nüsse, tranken sie Cola, guckten sie in die Sonne durch das Kabinenfenster? Nervten die Babys, die quengelten?
Diese Fragen stehen tatsächlich in der “BILD”. Geschrieben von Franz Josef Wagner. Unterschrieben mit “Herzlichst”.
Wie verroht, wie verachtend, wie verkommen muss man sein, um einen solchen Text nach am Tag des Absturzes und dem Tod von 150 Menschen zu schreiben?
Es geht nicht um ein Drehbuch, um den Aufbau einer fiktionalen Story, wo ein banaler Flug mit alltäglichen Beobachtungen sich zu einem Horrorszenario entwickelt und man Konsument eines Thrillers mit dramatischen Entwicklungen ist.
Es geht um eine reale “Story”. 150 Menschen sind tot. Einfach so, von jetzt auf nachher.
Und Franz Josef Wagner schwelgt in Überlegungen, wer was trank, wer was knabberte und tatsächlich, ob Babys quengelten.

Screenshot eines Ausschnitts “Post von Wagner” bei Bild.de
Was schreibt dieser Typ? Er hofft, dass die Menschen glücklich waren, bevor sie starben? Dann wäre der Tod ja nicht so schlimm, oder? Und noch weniger schlimm beim Gedanken an “nette Stewardessen”?
Kein Mensch will wissen, was Franz Josef Wagner im Kopf rumgeht, wenn er an nette Stewardessen denkt. Kein Mensch will wissen, wie sich dieser Typ einen glücklichen Tod vorstellt.
Aber die BILD druckt diese perfiden Zeilen in über zwei Millionen Auflage ab. Und grient sich wahrscheinlich einen, weil Leute wie ich mich darüber aufregen. Auch hier schlägt die “Erfolgsformel” von Bild zu: TTT – Tiere, Titten, Tote. Herr Wagner hat aber nur die Titten und die Toten verarbeitet. Ein T fehlt ihm, das ersetzt er durch sich selbst.
Wagner und Bild sind eine Schande für Deutschland
Leider wird die Bild nie darüber berichten, dass die Kanzlerin diesem Wagner einfach mal eine satte Ohrfeige oder besser noch einen Tritt zwischen die Beine gegeben hat.
Wenn das doch mal geschehen könnte, würde ich gerne schreiben:
Fühlte er sich glücklich, bevor der Schmerz ihn traf? Schmeckte er gerade den letzten Schnaps nach, bevor die Ohrfeige einschlug? Nervten ihn die Babys, die er nie zeugen konnte? Galt seine letzte Fantasie der Stewardess?
Es ist so furchtbar. Es wäre besser, dieser Typ hätte nie schreiben gelernt.
Schreiben kann Herr Wagner. Zweifellos. Als GröWaZ. Als größtanzunehmender Widerling aller Zeiten.
Der Typ ist eine Schande. Die Bild ist eine Schande. Zusammen sind sie die größtmöglichst vorstellbare Schande. Denn Bild und Wagner wissen, was sie tun. Wagner ist ein Profi und Tatsache ist, dass die Bild-Zeitung Europas ökonomisch erfolgreichstes Blatt ist. Bild ist eine Macht – vielleicht traut sich auch deshalb keins der großen Medien dem Wagner mal die richtige Meinung zu geigen.
Dann mach ich das halt.
Herzlichst.