Rhein-Neckar, 26. Februar 2020. (red/pro) Im Januar 2011 ging das Rheinneckarblog an den Start. In den vergangenen neun Jahren haben wir uns immer wieder „neu erfunden“ – aus unterschiedlichen Gründen. Ein sehr wesentlicher Grund ist, dass die Refinanzierung der journalistischen Arbeit vor Ort immer schwieriger wird. Das gilt nicht nur für RNB, sondern für alle privat finanzierten Medien. Die Medienkrise dauert an und verschärft sich – das RNB betrachtet das unbeeindruckt als Chance – eine, zu der es keine Alternativen gibt.
Von Hardy Prothmann
Im Gegensatz zu den öffentlich-rechtlichen Medien steht uns keine „Haushaltsabgabe“, was viele als „Zwangsabgabe“ verstehen, zur Verfügung.
Wir haben Kosten, die wir nur mit Einnahmen decken können, die über den Ausgaben liegen. Alle Mitarbeiter wollen entlohnt werden, Dienstleister schreiben Rechnungen – privater Journalismus ist, wenn man in professionell betreibt, kostenintensiv.
Durch enorme juristische Angriffe habe ich als verantwortlicher Redaktionsleiter in den vergangenen zehn Jahren über 50.000 Euro an Kosten tragen müssen. Hinzu kommen Verluste an Werbegeldern, weil insbesondere aus linksextremen Lagern mit politischen Verbindungen ein teils unglaublich hartnäckiger Druck auf Werbekunden ausgeübt worden ist, der in Summe in den vergangenen drei Jahre einen tatsächlichen Verlust von entgangenen Werbeumsätzen von weiteren rund 50.000 Euro beträgt, weil bestehende Verträge aufgekündigt worden sind.
Als wäre diese ökonomische, auch durch massive Drohungen beeinflusste Schieflage, nicht genug, fehlt es seit rund zwei Jahren an Zugang von „Nachwuchs“.
Das RNB erhält immer wieder Bewerbungen, tatsächlich haben wir in den vergangenen Jahren vielen Mitarbeitern eine Chance gegeben, mussten aber feststellen, dass diese den notwendigen Anforderungen nicht gerecht werden, um eine ordentliche, journalistische Berichtererstattung auf Basis unserer Qualitätskriterien zu gewährleisten.
Mindestens drei unserer früheren Mitarbeiter sind für andere Medien tätig – die haben hier viel gelernt und es schmerzt, dass sie so wenig verstanden haben. Das RNB würde sie wegen erheblicher Qualitätsmängel nicht weiter beschäftigen.
Als Gründer und verantwortlicher Redakteur der Marke RNB bin ich natürlich – insbesondere, um die Menschen, die sich bei uns informieren – daran interessiert, auch künftig spannende und wesentliche Inhalte anzubieten.
Eine Neukonzeption wird einige Wochen benötigen – und vor allem Geld, um diese Arbeit leisten zu können und neue Autoren zu gewinnen.
Ich bedanke mich deshalb zurückliegend und vorab bei allen Werbekunden, die diesen Prozess geduldig mittragen und allen privaten Zahlern, die entweder über unseren Dienstleister Steady oder als Spender oder im Freundeskreis Geld für unsere Arbeit geben – ohne das geht es nicht.
Ich persönlich habe über viele Jahre das größte Opfer gebracht und meine Rücklagen in dieses Projekt investiert. Ich musste mich Prozessen entgegenstellen, ich wurde verunglimpft und bedroht und weil ich mich kritisch mit allen Medien auseinandersetze, habe ich von vielen anderen nie Unterstützung erhalten. Das war und ist mir egal, weil ich von niemandem Unterstützung erwarte, der kein Rückrat und keine Ehre hat.
RNB-Leser wissen, dass unsere Berichte handfest sind, die Fakten recherchiert, geprüft und gesichert, immer mit Quellenangaben. Das macht unsere Arbeit, wie ich finde, besonders wertvoll – sie wird allerdings bis heute noch nicht entsprechend „bezahlt“.
Wobei – das stimmt nicht absolut. Wir haben seit vielen Jahren einen treuen Stamm von Menschen, die RNB für sich nutzen (und auch anderen zugänglich machen wollen) und dafür mindestens 5 Euro pro Monat zahlen, andere deutlich mehr – jeder nach den eigenen Möglichkeiten. Dafür bedanke ich mich, auch für mein Team, sehr. Das ist nicht selbstverständlich und alle, die bislang dachten, sie nutzen uns „kostenlos“ – nein, das ist falsch. Wir haben erhebliche Kosten und ohne dass sich solche Mehrzahler eingebracht hätten, hätten wir bis heute nicht durchgehalten. Also: Jeder, den es betrifft, darf sich als ganz großartig angesprochen fühlen.
Alle anderen sollten nachdenklich werden. Denn ich werde das RNB mindestens bis zum vollendeten zehnjährigen Jubiläum im Januar 2021 weiter redaktionell führen. Gerne auch mit neuen Autoren, die ich allerdings gut bezahlen werde und das nur kann, wenn entsprechende Einnahmen vorliegen.
Klar ist aktuell, dass wir den Meldungsumfang der vergangenen Jahre nicht werden halten können, dafür machen wir das, was uns eh am meisten Interesse bringt – in die Tiefe gehen. Also Investigation, Recherche, Analyse, denn das unterscheidet RNB von anderen Medien teils enorm. Ebenso unsere journalistischen Standards, die wir dabei anwenden. Das wird auch Änderungen am Layout mit sich bringen.
Aktuell habe ich in den vergangenen Monaten einerseits mehrere Auslandsaufenthalte absolviert, andererseits sehr viel Material recherchiert – beides wird in den kommenden Monaten mit lokalem und regionalem Bezug in die RNB-Berichterstattung einfließen.
Sie als Leserin/Leser entscheiden über unser Angebot ebenso mit, wie die aktuellen Zahlerinnen und Zahler wie auch die Werbekunden – kommen keine neuen Abonnenten hinzu, stagnieren oder verschlechtern sich die Werbeeinnahmen, gibt es das RNB dann in absehbarer Zukunft nicht mehr.
Es wird Leute geben, insbesondere bei den Grünen, den Linken, aber auch bei der SPD, bei der CDU, der FDP und der AfD, die das bejubeln werden – nämlich alle die, die sich dann keiner kritischen Betrachtung durch RNB mehr stellen müssen. Dazu kommt eine Lokalzeitung, die seit Jahren in Serie Auflage verliert und dann vielleicht denkt, sie hätte was gewonnen. Dazu ein öffentlich-rechtlicher Sender, der zwar kassiert, aber für die Region journalistisch ein Reinfall ist.
P.S. Wir lassen uns mit Geld sehr motivieren, die Arbeit zu machen – das Geld entscheidet aber nicht über unsere Inhalte, sondern macht sie nur möglich. Das könnte man ein Alleinstellungsmerkmal nennen – nö, liebe Konkurrenten, denkt nicht mal über eine Klage nach. Das ist eine Meinungsäußerung, im Konjunktiv. Spart also uns die Nerven und Euch die Kosten und macht lieber guten Journalismus…
Wir erhalten keine Zwangsgebühren – unser unabhängiger Journalismus kostet aber Geld. Ganz aktuell ist der Staat hinter uns her und hat dem Herausgeber Hardy Prothmann eine Strafe über 12.000 Euro aufgebrummt – dagegen läuft gerade ein Berufungsprozess, der schon beim Start zur Farce wurde – die befangene Richterin wurde vom Landgericht als unbefangen erklärt und wir gehen dringend von einer weiteren Verurteilung aus – gerade auch, weil die Richterin sich nur als „Durchgangsstation zum Bundesverfassungsgericht“ sieht. Das muss man sich mal reinziehen.
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