Mannheim, 26. November 2014. (red/pm) Mannheim 1945: Der Zweite Weltkrieg und der Nationalsozialismus haben deutliche Spuren hinterlassen: Äußere Trümmerberge zeichnen die Quadrate, innere Erschütterungen die Menschen. Das äußere Erscheinungsbild der Stadt erblüht ab den 1950er Jahren langsam wieder im Glanze des Wirtschaftswunders.
Information des Stadtarchivs Mannheim – Institut für Stadtgeschichte:
„Die Schatten des Dritten Reichs und der Kriegsereignisse scheinen vergangen, teils verblasst, teils vergessen. Doch was war mit den Menschen? Wie gingen sie und vor allem die Kinder mit Extremereignissen wie Diktatur und Krieg um?
Was Experten seit längerem bekannt ist, wird auch der Gesellschaft langsam bewusst: Die Ereignisse rund um das Dritte Reich und den Krieg hatten und haben noch immer Auswirkungen, nicht nur auf die Betroffenen, sondern auch auf deren Familien, deren Kinder und selbst auf deren Enkel und damit letztlich auf diegesamte Gesellschaft.
Interviews mit Betroffenen, einer Angehörigen, einem Experten der Traumaforschung und einer Schulklasse skizzieren, was geschah und wie die Ereignisse die betroffenen Familien begleitet haben. Ergänzt von Filmausschnitten und Bildern aus der Kriegs- und Nachkriegszeit will die 35minütige Dokumentation Verständnis wecken für die, die es erlebt haben, und die nachfolgenden Generationen. Eine Einladung, sich dem Thema zu nähern auch mit der Frage: „Welche Auswirkungen hatte der Krieg auf meine Familie“.
Der sehenswerte und nachdenklich machende Film entstand unter der Federführung von Karen Strobel vom Stadtarchiv Mannheim – ISG und der Dokumentarfilmerin Christina Stihler. An der Produktion wirkten unter anderem mit Prof. Dr. Martin Bohus vom Mannheimer Zentralinstitut für Seelische Gesundheit sowie eine Projektgruppe mit Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 9 am Karl-Friedrich-Gymnasium Mannheim unter Betreuung von Privatdozent Dr. Wilhelm Kreutz. Eine der Intervierpartnerinnen ist Ursula Mehler, die Witwe des Anfang 2014 verstorbenen Karl Heinz Mehler, der sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Ereignisse in der Zeit des Nationalsozialismus und des Krieges als mahnende Erinnerung wach zu halten.
Die DVD ist im Stadtarchiv Mannheim und im Buchhandel zum Preis von 9 Euro erhältlich. ISG-Freunde erhalten sie im Archiv als Jahresgabe kostenfrei sowie jedes weitere Exemplar zum reduzierten Preis von 5 Euro.