Mannheim, 26. März 2015. (red/ms) Der Gemeinderat hat Eckpunkte zur Entwicklung des Benjamin-Franklin-Areals verabschiedet. Es gab dabei weder große Neuigkeiten noch irgendeine Diskussion.
Von Minh Schredle
Das Benjamin-Franklin-Village könne „auf fast ideale Art alle Nachholbedarfe Mannheims bedienen“, heißt es von Seiten der Verwaltung: Mehr Eigentumsbildung und Eigenheim-Angebote, inklusive Wohngruppenangebote und bezahlbarer Bestands- und Geschosswohnungsbau nahe am Grün.
Momentan befinden sich die Flächen aber noch gar nicht im Besitz der Stadt Mannheim. Sie werden von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben verwaltet. Die Kaufverhandlungen laufen schon seit geraumer Zeit. Wie die Verwaltung mitteilt, stehe ein Abschluss aber „kurz bevor“ – das heißt es schon seit geraumer Zeit.
Keine wirklichen Neuigkeiten
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am vergangenen Dienstag Eckpunkte beschlossen, wie das Areal entwickelt werden soll. Große Überraschungen gab es keine – denn die meisten Ziele sind schon seit Längerem bekannt.
Es gab auch keine Diskusion im Gemeinderat. Die Eckpunkte wurden ohne Gegenstimme verabschiedet. Holger Schmid von der Mannheimer Liste erkundigte sich nach der Anbindung des Areals an den Personennahverkehr.
Mittelfristig solle über die Birkenauer Straße eine Anbindung an das bestehende Straßenbahnnetz erfolgen, erklärte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Vorerst werde man aber nicht um Busverkehr herumkommen.
Ansonsten gab es keine weiteren Anmerkungen oder Stellungnahmen. Insgesamt gab es nach diversen Vorberatungen einen breiten Konsens innerhalb der Fraktionen.
Vorwiegend Wohnnutzung
Auf den 144 Hektar des Geländes soll schwerpunktmäßig eine Wohnnutzung stattfinden. Bis zu 8.000 Menschen -US-Soldaten und deren Familienangehörige – haben gleichzeitig auf dem Areal gewohnt. Im Jahr 2014 wurden die letzten Barracken von den Amerikanern geräumt.
Wohnraum für 8.000 Menschen: Das ist auch das Ziel, das sich der Gemeinderat gesetzt hat. Laut Verwaltungsvorlage sollen hauptsächlich vier Zielgruppen angesprochen werden: Junge Familien, umzugswillige, „zurückkehrende“ Ältere, junge experimentierfreudige Menschen und Familien mit Migrationshintergrund.
Die vorhandenen Geschosswohnungen auf dem Areal sollen zu einem großen Teil erhalten bleiben und werden voraussichtlich zu großen Teilen durch die GBG genutzt. Auf Franklin-Mitte sollen 1.900 Wohneinheiten für etwa 4.000 Menschen geschaffen werden. Dabei sind sowohl Eigentumswohnungen als auch Vermietungen angestrebt.
1.000 neue Arbeitsplätze sollen entstehen
Auf dem Columbusquartier soll ein „grünes Gewerbegebiet“ entstehen, das den überregionalen Handel stärken soll. Insgesamt wird angsetrebt, auf dem Gelände von Franklin rund 1.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen, heißt es in den Eckpunkten.
Die Gesamtmaßnahme wird voraussichtlich etwa 220 Millionen Euro, verteilt auf die nächsten 15 Jahre, kosten. Die Hälfte dieses Betrags soll innerhalb der ersten fünf Jahre durch Grundstücksverkäufe refinanziert werden. Die verbleibende Summe soll überwiegend durch Landeszuschüsse und aus dem Vermögen der Stadt aufgebracht werden.