Heidelberg, 25. September 2014. (red/pm) Unter dem Titel „Amerikaner in Heidelberg – 1945 bis 2013“ hat das Stadtarchiv Heidelberg jetzt eine umfassende Darstellung der Geschichte der amerikanischen Garnison veröffentlicht. Das deutsch-amerikanische Autorenteam Prof. Dr. Christian Führer, Walter F. Elkins und Michael J. Montgomery beleuchtet darin neben der Militärgeschichte zahlreiche zivile Aspekte amerikanischen Lebens in der Stadt.
Information der Stadt Heidelberg:
„Die Autoren erzählen zum Beispiel von den Wohnverhältnisse der Soldaten, dem Schulwesen, den religiösen Aktivitäten, sozialen Einrichtungen oder dem facettenreichen Kulturleben. „Die vorliegende Schrift bietet einen eindrucksvollen Einblick in die Lebenswirklichkeit der Amerikaner in Heidelberg. Neben dem informativen Textteil ist es gerade auch das umfangreiche Bildmaterial, das diesen Abschnitt Heidelberger Stadtgeschichte wieder lebendig werden lässt.
Die hier stationierten Soldatinnen und Soldaten der US-Armee und der NATO haben den Charakter Heidelbergs seit den 1950er Jahren als internationale und weltoffene Stadt maßgeblich mitgeprägt“, sagte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner bei der Buchpräsentation am 22. September 2014 im Heidelberger Stadtarchiv, an der neben den drei Autoren Archivleiter Dr. Peter Blum und Verlagsleiter Reiner Schmidt auch einige Zeitzeugen der Army-Ära teilnahmen.
Wichtige Epoche der Heidelberger Stadtgeschichte
Fast 70 Jahre waren amerikanische Soldaten und ihre Familien in Heidelberg stationiert. Was in den Wirren der letzten Weltkriegswochen zunächst als Befreiung von Nationalsozialismus und Besatzung begonnen hatte, entwickelte sich zu einem konstruktiven und durchaus freundschaftlichen Miteinander, in dem sich stets auch die große Weltpolitik widerspiegelte.
Die Heidelberger Garnison der Amerikaner war stets ein Standort wichtiger Hauptquartiere, vor allem des europäischen Heereshauptquartiers USAREUR, das von 1952 bis 2013 in den Campbell Barracks residierte. Von hier aus wurden zeitweilig über 200.000 Soldaten in Westeuropa befehligt. Auch wichtige NATO-Hauptquartiere waren lange Jahre in der Stadt beheimatet.
„Deren Anwesenheit machte Heidelberg für die Amerikaner im Vergleich zu anderen Standorten zu einer besonderen Garnison“, erläutern die Autoren in ihrem Vorwort. „Prunkvolle Empfänge, feierliche Paraden, illustre Besucher aus Militär, Politik und Kultur.
Nicht zuletzt der hohe Anteil rang hoher Offiziere und ziviler Mitarbeiter ließen den Aufenthalt in Heidelberg für Generationen von Amerikanern zu einer außergewöhnlichen Erfahrung und für viele Offiziere zu einer wichtigen Station ihrer Karriere werden.“
Von zentraler Bedeutung war auch das Militärkrankenhaus (Hospital), das als eine der ersten Adressen des amerikanischen Heeressanitätswesens galt. In Spitzenzeiten kamen hier monatlich über 120 Kinder auf die Welt.“