Mannheim, 25. März 2015. (red/ms) Bei einem Flugzeugabsturz eines Airbus der Lufthansa-Tochter Germanwings in Südfrankreich am Dienstagvormittag sind vermutlich 150 Menschen ums Leben gekommen. Darunter auch eine Schulklasse aus Nordrhein-Westfalen. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz drückte sein „tiefstes Beileid“ aus. Im Gemeinderat wurde vor Beginn der Sitzung eine Schweigeminute eingelegt. Die abgestürzte Maschine flog bis 2014 unter dem Namen „Mannheim“.
Es ist eine ganz alltägliche Route: Der Airbus A320 mit Flugnummer 4U-9525 war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf. Doch ab 10:30 verliert die Maschine drastisch an Höhe. Gegen 10:40 Uhr prallt sie im nach einem rapiden Sinkflug im Südosten Frankreichs (Seyne-les-Alpes) gegen einen Berg.
An Board sollen sich 144 Passagiere, zwei Piloten und vier Crewmitglieder befunden haben. Unter den 72 deutschen Opfern befanden sich 16 Schüler und zwei Lehrer aus Haltern am See (Nordhrein-Westfalen), die auf der Heimkehr von einem Schüleraustausch waren. Zudem seien 45 spanische Passagieren und Menschen aus Großbritannien, Dänemark, den Niederlanden, der Türkei, Australien, Israel, Mexiko, Kolumbien und Argentinien an Bord der Maschine gewesen.
Keine Überlebenden
Vermutlich gibt es keine Überlebenden. Rund 500 französische Einsatzkräfte untersuchen den Absturzort. Premierminister Manuel Valls berichtete, ein Hubschrauber sei an der schwer zugänglichen Unglücksstelle in den Alpen gelandet. Dabei sei klar worden, dass niemand das Unglück überlebt habe. Das Bundesinnenministerium ordnete mittlermweile Trauerbeflaggung an allen Bundesbehörden an.
Der Airbus war bis zum 13. Januar 2014 im Besitz der Lufthansa und wechselte in die Flotte der Tochter Germanwings. Die 24 Jahre alte Maschine war 1990 auf „Mannheim“ getauft worden und unter diesem Namen geflogen – Städtenamen sind bei Germanwings nicht üblich, deshalb wurde der Beiname gestrichen.
Vor den Gemeinderatssitzungen um 16:00 Uhr findet regelmäßig ab 15:00 Uhr ein Gespräch zwischen Journalisten und dem Oberbürgermeister statt. Dr. Peter Kurz wirkte fassungslos, als er das Unglück zur Sprache brachte – sehr untypisch für den ansonsten so sachlichen Menschen. Er sagte:
Die Trauer darf heute keine Grenzen kennen.
In einem Schreiben an die Germanwings-Geschäftsführung hat der Oberbürgermeister den Angehörigen der Absturzopfer das Mitgefühl im Namen Mannheims versichert. „Unsere Stadt als frühere Namensgeberin der ‚Mannheim‘ trauert mit Ihnen um die Opfer dieser furchtbaren Katastrophe“, heißt es darin.
Bevor der Gemeinderat am Dienstag in die geplante Tagesordnung einstieg, wurde eine Schweigeminute eingelegt. Auch das gesamte Publikum, die anwesenden Mitarbeiter der Stadt und die Journalisten erheben sich. Jedem Einzelnen merkt man Betroffenheit an. Die Frage, die alle beschäftigt, ist: Warum?