Heidelberg, 25. Februar 2017. (red/pro/pol) Als heute Nachmittag ein Mann offenbar gezielt in eine Menschengruppe auf dem Bismarckplatz in Heidelberg gefahren ist, wurden drei Personen verletzt. Zwei leicht, die nach ambulanter Behandlung vor Ort entlassen werden konnten. Ein 73-jähriger Mann erlag seinen Verletzungen und ist in einer Klinik am Abend verstorben. Der 35-jährige Tatverdächtige ist von der Polizei umgehend nach der Tat im Zuge der Festnahme angeschossen worden und wurde operiert. (Hier unsere Erstmeldung)
Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Heidelberg und des Polizeipräsidiums Mannheim:
“Kurz vor 16.00 Uhr fährt ein Tatverdächtiger am Bismarckplatz in Heidelberg vor einer dortigen Bäckereifiliale in eine Personengruppe.
Die hierbei zunächst schwerverletzte Person ist gegen 18.00 Uhr in einer Heidelberger Klinik verstorben. Es handelt sich um einen 73-jährigen deutschen Staatsangehörigen.
Bei den beiden anderen leichtverletzten Personen handelt es sich um einen 32-jährigen österreichischen Staatsangehörigen und eine 29-jährige Frau aus Bosnien-Herzegowina. Nach ambulanter Behandlung vor Ort konnten beide aus der ärztlichen Obhut entlassen werden.
35-jähriger Deutscher ist tatverdächtig
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 35-jährigen Deutschen. Dieser wurde zwischenzeitlich operiert. Über seinen aktuellen Gesundheitszustand liegen keine weiteren Erkenntnisse vor.
Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund sind nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht gegeben.
In die Ermittlungsarbeit an den beiden Tatorten vor Ort war ebenfalls das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mit eingebunden. Zudem war ein Polizeihubschrauber zum Fertigen von Übersichtsaufnahmen eingesetzt.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Heidelberg und der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg dauern an.”
Um welche Art von Messer, dass der Tatverdächtige bei sich gehabt haben soll, es sich handelt, teilten die Behörden aktuell noch nicht mit.
Der eingesetzte Hubschrauber hat nur Luftbilder des Tatorts gemacht – es wird kein zweiter Verdächtiger gesucht.
Das Motiv und der Tatablauf sind noch unklar. Ob es sich, wie verschiedene Medien berichten, um einen “Anschlag” oder einen gezielten “Angriff” mit dem Auto handelte, ist von den Behörden nicht bestätigt.
Mit Sicherheit kommt der Mann, sobald er aus der Klinik entlassen wird wegen mit einer Klage mindestens auf Totschlags oder wegen Mordes in Untersuchungshaft.
Wie üblich wird auch gegen den Polizeibeamten ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, um zu klären, ob der Schusswaffengebrauch verhältnismäßig war.