Mannheim/Qingdao/Peking, 25. August 2016. (red/pm) Vom 24. bis zum 31. August reist eine offizielle Delegation unter der Leitung von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in die chinesischen Städte Qingdao und Peking. Im Verlauf der Reise wird die seit 1995 bestehende Städtefreundschaft mit Qingdao zu einer Städtepartnerschaft aufgewertet. Außerdem ist es Ziel der Reise, die Wirtschaftsstandorte Mannheim und die Metropolregion Rhein-Neckar zu bewerben und die Beziehungen zu China weiter zu vertiefen.

Die offizielle Delegation der Stadt Mannheim vor ihrer Reise nach China. Foto: Stadt Mannheim
Information der Stadt Mannheim:
„Wir haben uns mit dem Gemeinderat entschieden, unsere China-Aktivitäten zu intensivieren und zu bündeln und insbesondere die wirtschaftlichen Beziehungen in den Blick zu nehmen. Ein erstes Ergebnis ist die Aufwertung unserer Städtefreundschaft mit Qingdao zur Städtepartnerschaft. Eine solche politische Plattform ist gerade in China auch für Projekte von Unternehmen von Bedeutung. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Beziehung weitere konkrete Früchte tragen wird“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.
Kooperationen bei Elektromobilität, Start-Ups und für die medizinische Forschung
Qingdao ist eine bedeutende Wirtschaftsmetropole, in der zahlreiche global agierende Unternehmen und große Produktionsstätten angesiedelt sind.
Deshalb sollen hier neue Verbindungen aufgebaut und bestehende Kooperationen intensiviert werden und so begleiten auch Vertreter aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen den Oberbürgermeister auf seiner Reise.
Primove Technik in China
China ist perspektivisch der größte Markt für Elektromobilität. Zusammen mit dem deutsch-chinesischen Ökopark in Qingdao, könnte die Primove-Technologie des Mannheimer Unternehmens Bombardier – eine Technologie, die das drahtlose Aufladen elektrischer Fahrzeuge ermöglicht – erstmals im Reich der Mitte eingesetzt werden.
Auf der Demonstrationsstrecke käme dann das erste induktive Ladesystem mit einer Leistung von 200 kW in China zum Einsatz. Gespräche über den Bau einer Primove-Teststrecke werden bereits geführt. Christian Köbel, Director Product Management Primove, der die Delegation begleiten wird, sieht hier große Chancen für die Stärkung des Mannheimer Standortes.
Projekte für Existenzgründer
Auch für Mannheimer Start-Ups sieht Christian Sommer, Geschäftsführer der mg:gmbh, große Chancen durch Kooperationen mit chinesischen Start-Up Zentren oder ähnlichen Einrichtungen. „Die internationale Vernetzung wird zunehmend bedeutsamer, da die digitale Wirtschaft noch viel mehr als die etablierte Wirtschaft, einen globalen und internationalen Ansatz hat. Start-Ups müssen, wenn sie erfolgreich sein wollen, international denken. Hier möchten wir neue Strukturen etablieren“, erklärt Sommer.
„Darüber hinaus verfügt Mannheim über Förderstrukturen für junge Unternehmer, die auch international ihresgleichen suchen. Ich möchte diese Reise nutzen, um chinesische Start-Ups darauf aufmerksam zu machen und sie von den vielfältigen Möglichkeiten des Standortes zu überzeugen“, so Sommer weiter.
Aus diesem Grund wird auch die designierte Leiterin des bei der mg:gmbh angesiedelten China Desks, Xiaofei Chen, künftig nicht nur potenzielle chinesische Investoren für Mannheim beraten, sondern auch Start-Up Unternehmen aus den verschiedenen Zentren bei einer Markteinführung in China oder bei der Herstellung von Kontakten unterstützen. Im Rahmen der Reise wird sie deshalb die Gespräche mit Wirtschaftsvertretern begleiten.
Auch Sieer Angar, Geschäftsführer der Firma Königsweg, die im Mafinex und im Musikpark angesiedelt ist, freut sich auf den Austausch mit den chinesischen Partnern: „Sowohl China als auch Deutschland haben in den letzten Jahren innovative Modelle zur Entwicklung und Förderung von High-Tech-Start-Ups etablieren können. Als strategisches Beratungsunternehmen unterstützt Königsweg diese Firmen auf dem meist anspruchsvollen Weg in eine erfolgreiche Zukunft. Daher hoffen wir, gemeinsame Ansätze für künftige Kooperationen zu finden, insbesondere im Kontext des Sino-German Accelerators“, so Angar.
Medizinische Forschungszusammenarbeit
Die China-Reise soll auch genutzt werden, um weitere Kontakte zwischen dem Klinikum Mannheim und medizinischen Einrichtungen in Qingdao und Peking aufzubauen. So unterhält die Universitätsmedizin Mannheim bereits Kontakte nach China, etwa im Rahmen verschiedener Master-Studiengänge oder bei einzelnen Forschungsprojekten.
„Wir wollen die neue Städtepartnerschaft nutzen, um weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei Krankenversorgung, medizinischer Forschung und Lehre mit Institutionen in Qingdao zu prüfen“, sagt Dr. Jörg Blattmann, Geschäftsführer der Universitätsmedizin Mannheim. „Gerne bieten wir zum Beispiel internationalen Patienten unsere Unterstützung bei speziellen Eingriffen an, die in ihrem Heimatland noch nicht etabliert sind. Auch bei der Ausbildung von Medizinern und Krankenpflegekräften sehen wir interessante Kooperationsmöglichkeiten.“
Präsentation des Wirtschaftsstandortes Mannheim in Peking
Im Anschluss an den dreitägigen Aufenthalt in Qingdao wird die Delegation weiter nach Peking reisen. Dort steht die Präsentation Mannheims als Investitionsstandort und als Wirtschaftspartner im Vordergrund.
In Gesprächen mit hochrangigen Regierungsvertretern, Vertretern der Ministerien sowie mit deutschen Wirtschaftsvertretungen vor Ort, soll der Wirtschaftsstandort Mannheim umfassend beworben werden, unter anderem auch im Rahmen einer Präsentation vor chinesischen Medien. Mit der Intensivierung und Erweiterung der Beziehungen wird man auch dem in den letzten beiden Jahren stark gesteigerten Interesse der Mannheimer Wirtschaft an Austauschen und Kooperationen mit chinesischen Partnern gerecht.
Deutsch-Chinesisches Fußballturnier
Während die Delegation Qingdao besucht, wird außerdem das vierte Deutsch-Chinesische Jugendfußballturnier durchgeführt, ebenfalls ein Programmpunkt für die Delegation aus Mannheim.
Initiiert von Fußball-Idol Klaus Schlappner, Felix Kurz und dem ehemaligen Ersten Bürgermeister der Stadt Mannheim, Dr. Norbert Egger, fand 2012 das erste Turnier in Mannheim statt, das nun mit Mannschaften aus China, Walldorf sowie einer Kurpfalz-Auswahl in Qingdao und Shenyang fortgeführt wird.
Das Programm der China-Reise
Qingdao
- Donnerstag, 25. August:
Besuch des Sino-German Ecoparks - Freitag, 26. August:
Besuch des Qingdao International Innovation Parc
Besuch des Qingdao Municipal Hospital
Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrags - Samstag, 27. August
Teilnahme am 4. Deutsch-Chinesischen Jugendfußballturnier
Besichtigung des Internationalen Zentrums für Akademiker Qingdao
Peking
- Sonntag, 28. August
Austausch mit der International University Innovation Alliance
Austausch mit dem Technology Transfer Centre der Chinesischen Akademie der Wissenschaften CAS Beijing
Gespräche mit chinesischen Bürgermeisterdelegationen aus Tianjin, Shenyang, Jiaozuo, Jiangsu und Jieyang. - Montag, 29. August
Gespräch mit SHUI Zhenjiang, Vizeoberbürgermeister von Peking
Gespräch mit dem Bürgermeister des Pekinger Stadtbezirks Haidian
Besuch einer Agentur für Investitionsförderung, die dem Handelsministerium untersteht
Besuch der Deutschen Außenhandelskammer AHK im Landmark Tower
Besuch des von der Landesbank Baden-Württemberg gegründeten German Centre - Dienstag, 30. August
Besuch der Zhongguancun Start-Up Street
Besuch des China Technology Exchange Institute
Besuch des Zhongguancun Gründungszentrums für computergesteuerte Produktion
Austausch mit der Firma Dongdao Creative Branding Group, Dongdao
Pressegespräche mit chinesischen Medien“