Mannheim, 25. Juni (red/pm) OB Dr. Peter Kurz reiste auf Einladung seines israelischen Amtskollegen, Yona Yahav, nach Haifa, um an einer bewegenden Feierstunde anlässlich der Gründung des Staates Israel vor 70 Jahren und zur Würdigung der Städtepartnerschaften teilzunehmen. Neben dem Mannheimer Stadtoberhaupt waren auch die Stadtspitzen der vier weiteren deutschen Partnerstädte Haifas, Bremen, Düsseldorf, Erfurt und Mainz sowie der deutsche Botschafter in Israel Gäste der Jubiläumsfeier, die im Rathaus von Haifa stattfand.
Information der Stadt Mannheim:
„In seiner Ansprache hob Oberbürgermeister Dr. Kurz die besondere Rolle der Zivilgesellschaft für die Städtepartnerschaft Mannheim – Haifa hervor: „Es waren die Bürgerinnen und Bürger beider Städte, die den Anstoß für die Städtepartnerschaft gegeben haben und sie sind es auch, die diese mit Leben erfüllen.“ Dies gelte insbesondere für den Schüleraustausch, der während seines über 30jährigen Bestehens mehrere hundert Schülerinnen und Schüler aus Mannheim und Haifa zusammengebracht hat.
Anlässlich seines Besuchs in Haifa überreichte Oberbürgermeister Dr. Kurz seinem Amtskollegen Yona Yahav ein besonderes Geschenk: Eine gerahmte Seite der Ausgabe des „Mannheimer Morgen“ vom 7. Juli 2005, in der über die Unterzeichnung des Freundschaftsvertrags zwischen Haifa und Mannheim berichtet wurde. Sichtlich erfreut nahm Yona Yahav das außergewöhnliche Gastgeschenk entgegen.
Oberbürgermeister Dr. Kurz verdeutlichte, dass die enge Freundschaft, die Israel und Deutschland im Allgemeinen und Haifa und Mannheim im Besonderen verbindet, keine Selbstverständlich sei: „Vor dem Hintergrund unserer Geschichte und des Menschheitsverbrechens der Shoa ist es mehr als ein kleines Wunder, wie positiv Deutschland von der Bevölkerung Israels heute gesehen wird und welch enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit uns verbindet“.
Das Mannheimer Stadtoberhaupt erinnerte daran, dass es gerade auch die Städtepartnerschaften waren, die durch regelmäßige Austausche der Zivilgesellschaft zu einer Annäherung beider Staaten beigetragen haben. OB Dr. Kurz zitierte in diesem Zusammenhang den großen israelischen Staatsmann Shimon Peres, der bei seiner Rede 2010 im Deutschen Bundestag formulierte, dass es Menschen beider Länder waren, die die historische Verantwortung Deutschlands nicht vergessen haben, aber den Blick gemeinsam nach vorne in Richtung des „Horizonts der Hoffnung“ richteten. Dazu, dass diese Horizonte der Hoffnung auch erreicht worden seien, hätten nicht zuletzt die Städtepartnerschaften beigetragen.
Auch der deutsche Botschafter in Israel, Dr. Clemens von Goetze, betonte die Rolle der Städtepartnerschaften für die guten zwischenstaatlichen Beziehungen und machte deutlich, dass die Stadt Haifa mit ihren fünf deutschen Partnerstädten ein außerordentliches Vorbild sei. Oberbürgermeister Yona Yahav, der einst auch die Freundschaftsurkunde mit Mannheim unterzeichnete, sei „Antrieb, Motor und Seele“ dieser Städtebeziehungen, so der deutsche Spitzendiplomat.
Freundschaftsabkommen unterzeichnet
Die sechs Städte blickten nicht nur zurück, sondern bereiteten auch den Boden für die Zusammenarbeit in der Zukunft. Die Stadtoberhäupter von Haifa, Mannheim, Bremen, Düsseldorf, Erfurt und Mainz unterzeichneten ein „Abkommen über Freundschaft und Zusammenarbeit“. Darin verpflichten sie sich zur „sorgfältigen Pflege der partnerschaftlichen Zusammenarbeit“ und zur „Wahrung der engen Kontakte“. Im Hinblick auf kommende Projekte wollen die Partnerstädte vor allem die Bereiche Hightech und Biowissenschaften in den Mittelpunkt rücken und Innovationen auf den jeweiligen Gebieten durch internationale Kooperationsprojekte vorantreiben.
Oberbürgermeister Dr. Kurz begrüßte die hierdurch angestoßene weitere Vertiefung der städtepartnerschaftlichen Verbinden ausdrücklich: „Über unsere Städtepartnerschaft mit Haifa haben wir den Inhalt städtepartnerschaftlicher Zusammenarbeit neu definiert. Die Städtebeziehungen leisten einen unmittelbaren Beitrag zur Transformation unserer Städte, hin zu einer inklusiveren Gesellschaft und einer innovativeren Wirtschaft.“ Gerade durch internationale Zusammenarbeit könnten Städte wesentlich zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen, so Dr. Kurz.
Wissenschaftliche und wirtschaftliche Themen standen daher auch im Fokus des eng getakteten zweitägigen Programms des Mannheimer Oberbürgermeisters in der israelischen Partnerstadt. So besuchte OB Dr. Kurz drei Kindergärten, in denen eine frühkindliche wissenschaftsorientierte Bildung stattfindet sowie den Rambam Gesundheitscampus, ein Kinderkrankenhaus, das weltberühmte Technion mit der dortigen Fakultät für Architektur und den Life Science Park „MindUp“. „MindUp, ein gemeinsam von IBM und dem Rambam Gesundheitscampus ins Leben gerufener Business Incubater ist ein exzellenter Kooperationspartner für die Mannheimer Gründungszentren GmbH. Ich freue mich daher, dass der Mannheimer Wirtschaftsbürgermeister und der Leiter von Startup Mannheim bereits am 5. Juli nach Haifa reisen werden, um diesen Kontakt zu vertiefen und über Kooperationsvorhaben zu verhandeln“, so OB Dr. Kurz zu seinen Gesprächen vor Ort. Ein weiterer Austausch fand mit dem Präsidenten der Industrie- und Handelskammer für Haifa und den Norden Israels statt, der sich für die gute Zusammenarbeit mit Mannheim bedankte und seine Unterstützung für künftige wirtschaftliche Kooperationsprojekte zusicherte.“