Rhein-Neckar, 25. Februar 2015. (red/me) Die aktuellen Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) lassen die Zeitungsverlage der Region etwas aufatmen. Nach stetig sinkenden Verkaufszahlen auch im Jahr 2014 verschaffte das letzte Quartal erstmals wieder einen leichten Aufschwung. So richtig freuen wird man sich beim Mannheimer Morgen wohl dennoch nicht können, da die Abonenntenzahlen weiterhin rückläufig sind.
Die Zahlen der IVW zeigen für drei Tageszeitungen der Rhein-Neckar-Region, dem Mannheimer Morgen, der Rhein-Neckar-Zeitung und den Weinheimer Nachrichten eine Abwärtsbewegung bei den Leserinnen und Lesern im vergangenen Jahr an. Zahlen für Die Rheinpfalz liegen leider nicht vor. Die bereits in den Vorjahren zu beobachtende Negativentwicklung bei den Printmedien der Region setzte sich somit auch 2014 fort. Ob mit dem letzten Quartal 2014 die Talsohle erreicht wurde, muss sich erst noch zeigen. Ein genauerer Blick auf die Zahlen lässt die Prognose nicht wirklich gut aussehen.

Verkaufszahlen der Rhein-Neckar-Zeitung
Während die Rhein-Neckar-Zeitung und die Weinheimer Nachrichten wieder fast soviele Leserinnen und Leser dazugewinnen konnten, wie sie ein Quartal zuvor verloren hatten, fiel der Aufschwung beim Mannheimer Morgen eher verhalten aus. Hier lagen die Verkaufszahlen noch vor 2 Jahren bei rund 77.000 Exemplaren – inzwischen nähert man sich den 70.000 Exemplaren wieder von unten an. Denn bei genauerem Hinsehen muss man feststellen, dass alle Verlage inzwischen ihre e-paper-Verkaufszahlen zu den Print-Verkaufszahlen hinzuaddieren und so die Statistik ein wenig geschönt wird. Denn die Arbeitsplätze in den Druckereien werden dadurch nicht sicherer, sondern eher überflüssig. Die Frage, ob und wann sich das Zeitungssterben auch in der Region bemerkbar machen wird, bleibt damit weiter offen.
In den ersten drei Quartalen 2014 sanken die Verkaufszahlen bei Mannheimer Morgen und Rhein-Neckar-Zeitung je Quartal zwischen 1,5 und 2,1 Prozent. Die Zahlen bei den Weinheimer Nachrichten bewegten sich auf einem insgesamt niedrigeren Niveau ebenfalls nach unten. Hier sanken die Verkäufe zwischen Januar und September von 21.788 auf 21.401 Exemplare, stiegen jedoch im vierten Quartal wieder auf das Ausgangsniveau an und betrugen Ende 2014 wieder 21.736 Exemplare. Der Negativtrend scheint also zunächst einmal gestoppt.

Verkaufszahlen der Weinheimer Nachrichten
Bei der Rhein-Neckar-Zeitung lagen die Verkäufe im ersten Quartal noch bei 81.922 Stück, Ende des dritten Quartals nur noch bei 79.504 Exemplaren. Und auch die Erholung im vierten Quartal reicht mit 80.496 Exemplaren noch nicht einmal an die Zahlen des zweiten Quartals. Ein Grund zum Aufatmen ist das nicht. Ein Jahr zuvor lagen die Verkaufszahlen schließlich noch bei 82.649 Exemplaren, innerhalb eines Jahres bedeutet dies ein Rückgang um 2,6 Prozent.

Verkaufszahlen beim Mannheimer Morgen
Rhein-Neckar-Zeitung und Weinheimer Nachrichten erreichten damit im vierten Quartal 2014 wieder ein leichtes Verkaufsplus um 1,2 bzw 1,5 Prozent. Beim Mannheimer Morgen hingegen betrug das Plus bei den Verkaufszahlen gerade einmal 0,3 Prozent. Hinzu kommt beim Mannheimer Morgen, dass im Gegensatz zu den anderen beiden Tageszeitungen die Zahl der Abonnenten weiterhin rückläufig ist. Bei den anderen beiden Tageszeitungen bewegten sich 2014 die Abonnentenzahlen im Gleichklang mit den übrigen Verkaufszahlen. Lediglich beim Mannheimer Morgen sank auch im vierten Quartal die Zahl auf nunmehr 63.805 Abonnements. Zu Beginn des Jahres 2014 lag die Zahl noch bei 66.785 Exemplaren – ein Rückgang um 4,5 Prozent!
Der Mini-Aufschwung auf dem regionalen Tageszeitungsmarkt im vierten Quartal 2014 lässt wenig Hoffnung aufkeimen, dass damit vielleicht eine Erholung einsetzt.