Mannheim, 25. September 2018. (red/pro) Ein 25-jähriger Pakistani hatte am 17. Oktober 2017 einen Anschlag mit einer Gasflasche auf den Glockenturm der St. Hildegard Kirche in Käfertal-Süd ausgeübt. Nach Auffassung des Gerichts geschah dies auf Grund von Wahnvorstellungen. Ein politisches oder religiöses Motiv schloss die Kammer unter Vorsitz von Michael Pfau aus.
Wegen der psychischen Erkrankung des Angeklagten war die Öffentlichkeit von der Verhandlung ausgeschlossen worden. Nach Befragung von Zeugen geht die Kammer des Landgerichts davon aus, dass der Mann alleine gehandelt habe. Er habe sich “bedroht” gefühlt.
Er soll am 17. Oktober 2017 Fenster des Glockenturms eingeschlagen und im Anschluss Gas eingeleitet haben, das durch eine brennende Streichholzschachtel entzündet worden ist. Es kam zu einer Explosion, bei der Gerätschaften im Turm beschädigt worden sind. Verletzt wurde niemand. Der Schaden wird mit rund 14.000 Euro beziffert.
Das Gericht ordnete die Unterbringung des seit 1994 in Deutschland lebenden Mannes in einer psychiatrischen Klinik an.
Anm. d. Red.: Einer der befragten Zeugen war RNB-Redaktionsleiter Hardy Prothmann. Er hatte die Explosion im Büro miterlebt und seine Beobachtungen dem Gericht detailliert geschildert. Die Befragung dauerte etwa 40 Minuten.