Mannheim, 25. Januar 2016. (red/pm) Die Flüchtlingskrise wirft grundsätzliche Fragen über das Selbstverständnis unserer Gesellschaft auf. Dazu findet am 04. Februar um 19:00 Uhr in der Lobby Werkhaus des Nationaltheaters eine Diskussionsrunde statt. Gäste geben kurze Impulse, bevor das Publikum diskutiert.
Information des Nationaltheaters Mannheim:
„In der gegenwärtigen Diskussion, wie die sogenannte Flüchtlingskrise zu bewältigen sei, geht es auch um die Frage, welche Gesellschaft man eigentlich sein will: eine offene Gesellschaft, geleitet von Freiheits- und Menschenrechtsidealen, oder eine exklusive Gesellschaft, die ihre Identität nach traditionellen Kriterien von Zugehörigkeit und Schutz vor äußeren Bedrohungen sichert?
In den Antworten auf diese Frage gibt es viele Schattierungen und Abstufungen, und gerade wo es konkret wird, wie beim Asyl und bei der Einwanderung, gewiss keine einfachen Lösungen. Aber ist nicht die offene Gesellschaft gerade diejenige, die Schwierigkeiten in Kauf nimmt für das höchste Gut, das sie zu verteidigen hat: die Freiheit?
In über 20 Städten in Deutschland finden derzeit sogenannte Townhall-Debatten zu diesem Thema statt, in denen – eingeleitet von kurzen Impulsen der Gäste auf dem Podium – das Publikum zur Diskussion eingeladen ist. Reden Sie mit! Welches Land wollen wir sein?
Die Gäste
Jagoda Marinic (Leiterin Interkulturelles Zentrum Heidelberg), Dr. Peter Kurz (Oberbürgermeister der Stadt Mannheim), Wolfram Eilenberger (Chefredakteur Philosophie Magazin Berlin) und Klaus Staeck (Grafikdesigner, Karikaturist und Jurist)
Wolfram Eilenberger wurde 1972 in Freiburg im Breisgau geboren. Er studierte in Heidelberg, Berlin und Turku (Finnland) Philosophie, Psychologie und Romanistik. Seit 2011 ist er Chefredakteur des „Philosophie Magazins“. Er ist der Autor von 7 Büchern, u.a. der Bestseller „Finnen von Sinnen“, und schrieb als Kolumnist für „Die Zeit“, den „Tagesspiegel“ und das „Cicero“-Magazin.
Der Jurist Dr. Peter Kurz wurde 1962 in Mannheim geboren. Am politischen Leben in Mannheim ist er seit den 1980er Jahren aktiv beteiligt. Seit 1995 ist er Mitglied des SPD-Landesvorstands. Von 1994 bis 1999 war er Richter am Verwaltungsgericht Karlsruhe, von 1999 bis 2007 Bürgermeister für Bildung, Kultur, Sport und Stadtmarketing in Mannheim.
Seit 2007 ist er Oberbürgermeister der Stadt Mannheim. Er hat zahlreiche Aufgaben und Funktionen bei städtischen Töchtern und Beteiligungen, Ehrenämter in Gremien des Städtetags und der Region Rhein-Neckar inne und ist Mitglied zahlreicher Organisationen und Verbände.
Unterschiedliche Zugänge zum Thema
Jagoda Marinic wurde 1977 in Waiblingen als Tochter kroatischer Einwanderer geboren. Als Autorin veröffentlicht sie Romane, Erzählungen und Theaterstücke und schreibt unter anderem für die Frankfurter Rundschau. Für ihr Schaffen hat sie zahlreiche Preise erhalten.
Seit 2012 leitet sie das „Interkulturelle Zentrum“ in Heidelberg. Sie ist unter anderem Mitglied von P. E. N. Zentrum Deutschland und des Interkulturellen Rats in Deutschland und ist bundesweit als Rednerin und Publizistin gefragt, unter anderem zu den Themen Integration, Willkommenskultur, Diversity und Interkultur. Im Frühjahr erscheint bei Hoffmann und Campe ihr neues Buch „Made in Germany – Was ist deutsch in Deutschland“
Klaus Staeck wurde am 28. Februar 1938 in Pulsnitz geboren. Er wuchs in Bitterfeld auf und siedelte 1956 mit 18 Jahren nach Heidelberg um und studierte dort Jura. Zur Kunst kam er als Autodidakt. Heute umfasst sein Werk circa 300 Plakate und zahlreiche Fotos, die in über 3.000 Ausstellungen präsentiert wurden. Bekannt wurde Staeck Anfang der 70er Jahre durch seine satirische Auseinandersetzung mit der Politik.
Diskussion zieht durchs Land
Eine Idee von: Alexander Carius (Adelphi-Research) und Harald Welzer (FUTURZWEI) in Kooperation mit dem Philosophie Magazin
Veranstaltungsorte: Deutsches Theater Berlin, Schauspiel Frankfurt, Hans-Otto-Theater Potsdam, Schauspielhaus Hamburg, Schauspielhaus Hannover, Nationaltheater Mannheim und andere.
Unter Beteiligung von: René Aguigah, Berlin, Markus Beeko, Berlin, Friedrich von Borries, Hamburg, Reinhard Kahl, Hamburg, Nils Minkmar, Wiesbaden, Helge Malchow, Köln, Richard David Precht, Köln, Claudius Seidl, Berlin, Tina Soliman, Frankfurt, Hans-Jürgen Wirth, Gießen, Ilija Trojanov, Wolfram Eilenberger, Ulrich Matthes, Anke Engelke, Christiane Paul, Christoph Süß u.a.
www.die-offene-gesellschaft.de
Der Eintritt ist frei.“