Weinheim, 25. Mai 2018. (red/pm) Das Weinheimer Ausbildungsbündnis arbeitet weiterhin an der Vernetzung von Schule und Wirtschaft, damit Ausbildungsbetriebe und Schulen noch mehr aufeinander zugehen können.
Information der Stadt Weinheim:
“Es ist fast schon paradox: Viele Betriebe suchen händeringend nach jungen Menschen für Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Zugleich beklagen die Lehrkräfte immer noch die oftmals fehlende Nähe ihrer Schüler zu den Betrieben. Es fehlt oft an Berufs- oder Studienorientierung und es ist trotz guter Arbeitsmarktlage nicht leicht, nach dem Abschluss gleich einen Anschluss zu finden. Das ist für beide Seiten nicht gut.
In Weinheim wird immer deutlicher, wie nötig es ist, dass Ausbildungsbetriebe und Schulen noch mehr aufeinander zugehen. Diese Vernetzung wird seit einiger Zeit vom Weinheimer Bündnis Ausbildung, den „Zweiburgentalenten“ vorangetrieben. Im Weinheimer Ausbildungsbündnis sind die wichtigsten Weinheimer Arbeitgeber organisiert, maßgeblich unterstützt werden sie vom Büro für Kommunale Koordinierung am Übergang Schule-Beruf. Auch die Regionale Jugendagentur „Job Central“, das Bildungsbüro Weinheim und die Wirtschaftsförderung der Stadt Weinheim gehören dem Bündnis an. Die 16 Bündnismitglieder bilden rund 400 Azubis und duale Studenten in Weinheim aus.
Nun haben sich die „Zweiburgentalente“ zum Ziel gesetzt, Schulen und Betriebe zu noch besseren Partnern zu machen, ihren Dialog und „Bildungspartnerschaften“ zu fördern. Das sind langfristige, fest vereinbarte Kooperationen, die zu nachhaltigen Partnerschaften entwickelt werden sollen. „Gelingende Bildungspartnerschaften gestalten!“, so lautete daher der Titel eines Workshops in der Alten Druckerei. Das Medienhaus Diesbach war als Gründungsmitglied des Ausbildungsbündnisses Gastgeber. Der Workshop fand im Rahmen der Reihe „Dialog Schule-Wirtschaft“ statt.
Austausch von Erwartungen und Ideen
Ganz in diesem Sinne nahmen sich die Teilnehmer aus acht Schulen und fünf Unternehmen viel Zeit, Erfahrungen, Erwartungen und Ideen auszutauschen und zu konkreten Kooperationen zu vereinbaren. Dr. Susanne Felger vom Kommunalen Koordinierungsbüro und Markus Hug, Sprecher des Ausbildungsbündnisses, sowie Nico Diesbach führten durch den Workshop.
Diskutiert wurde, wie gute Kooperationen gelingen können, wie sie organisiert werden können, wie man gute Partner findet, welche Aufgaben beide Seiten haben und was Schulen und Unternehmen einbringen können. Das führte zu „Eckpunkten guter Kooperation“. Zugleich wurde überlegt, bei welchen Themen und Projekten Zusammenarbeit sinnvoll und machbar ist. Man war sich darin einig, dass die Vertreter der Wirtschaft dazu beitragen können, konkrete Aufgaben und Anforderungen des Arbeitslebens anschaulich in den Unterricht einzubringen, und zwar nicht nur als Beitrag zur Berufsorientierung, sondern auch bei anderen Projekten oder im Fachunterricht.
Dazu müsse es feste und verlässliche Ansprechpartner auf beiden Seiten geben und eine kontinuierliche gemeinsame Planung, die z.B. auch Absprachen zu Zeiten und Themen von Betriebspraktika, Exkursionen oder Projekttagen umfasst – so werde vieles möglich, war von beiden Seiten zu hören. So wünschten sich die Lehrkräfte zum Beispiel mehr Firmenbesuche, auch in verschiedenen Branchen. „Jeder Schüler sollte wenigstens einmal eine Produktion gesehen haben“, hieß es. Auch Gespräche zwischen Azubis und Schülern und Trainings für erfolgreiche Bewerbungsgespräche seien willkommen. Praktiker aus der Wirtschaft sollten noch mehr auf ihre künftigen Arbeitnehmer zugehen und „reale Arbeitswelt“ in die Schulen bringen, war zu hören. Dabei müssten sich Unternehmen auch damit auseinandersetzen, wie junge Menschen „heute ticken“ und sich für Bewerber mit weniger guten Schulleistungen öffnen.
Dialogtreffen für mehr Vernetzung
Mit seinen Dialogtreffen geht „Zweiburgentalente – Weinheimer Bündnis Ausbildung“ die nächsten Schritte zur Vernetzung in der Bildungsregion Weinheim. „Unsere Unternehmen haben die geballte Kompetenz, wichtige Veränderungen in der Arbeitswelt an die Schulen und die jungen Menschen zurück zu spiegeln. Lassen Sie uns das gemeinsam machen“, erklärte Markus Hug.
Hug nutzte die Gelegenheit, auf den Weinheimer Ausbildungstag „WHAT“ hinzuweisen, der am 13. Juni dieses Jahr zum dritten Mal in der Stadthalle unter der Regie des Bündnisses stattfindet. Er werde größer und umfassender sein als je zuvor, kündigte er an. So seien dieses Jahr auch sechs Hochschulen und Universitäten unter den Ausstellern, womit die Messe inzwischen ein „Weinheimer Ausbildungs- und Studientag“ sei. Ein Besuch sei, nicht nur deshalb, für Gymnasiasten interessant. Abiturienten könnten dort auch viel über die, an Gymnasien weniger bekannten, Dualen Studiengänge erfahren. Nach zwei Stunden intensivem Gespräch waren die Vertreter des Ausbildungsbündnisses „Zweiburgentalente“ „sehr angetan“ vom Verlauf der Gespräche. Keine Frage: Der Dialog wird fortgesetzt.”