Mannheim, 25. März 2015. (red/pol) Aktualisiert. 490 Schüler/innen der Uhlandschule wurden heute evakuiert, nachdem mutmaßlich Buttersäure in der Schule verschüttet worden sein soll. 77 Kinder klagten über Kopfschmerzen, Übelkeit und Atemnot, drei Kinder wurden vorsorglich in Kliniken eingeliefert, elf vor Ort ambulant behandelt – die Feuerwehr konnte nach Messungen aber nichts Ungewöhnliches feststellen. Waren Atemnot, Übelkeit und Kreislaufprobleme die Folgen des Schrecks, zu wenig Flüssigkeit und Hunger?

Großeinsatz in der Neckarstadt-Ost. 490 Schüler mussten nach einem mutmaßlichen „Buttersäureanschlag“ in der Uhlandschule evakuiert werden. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste sind vor Ort im Einsatz.
Von Lydia Dartsch
Große Aufregung heute in der Uhlandschule. Kurz vor 12 Uhr mittags wird Nathalie Lichy, Rektorin der Grundschule, von Lehrer/innen über einen beißenden Geruch im Treppenhaus informiert. Sie kann den Geruch selbst wahrnehmen und löst Hausalarm aus.
Evakuierung wegen „beißenden Geruchs“
Die Polizei meldet 550 evakuierte Schüler. Auf Nachfrage sagt uns der Erste Bürgermeister Christian Specht, dass es 340 Grundschüler und 150 Werkrealschüler waren.
Laut Polizei klagten 77 Schüler/innen über Symptome von Atemnot, Übelkeit und Kopfschmerzen. Die Schule veranlasst während der Evakuierung die Einlieferung eines Jungen, später werden zwei weitere Kinder in eine Klinik eingeliefert. Gegen 15:30 Uhr meldet die Polizei, dass 11 Kinder am Evakuierungsort, der GBG-Halle am Herzogenried medizinisch betreut würden. Bürgermeister Specht spricht wie der Polizeisprecher Michael Klumpp nicht von „Verletzten“, sondern von „Betroffenen.“ Alle Kinder wurden vorsorglich in der Halle untersucht.
Vor Ort ist ein großes Aufgebot aus Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten. Gegen 15:30 Uhr ruft die Rektion per Megaphon „klassenweise“ die Eltern der Kinder auf, damit diese abgeholt werden konnten.
Messungen der Feuerwehr ergaben keine Ergebnisse. Zunächst war von Buttersäure die Rede, jedoch konnte die Feuerwehr diese These nicht bestätigen.
Schüler klagten über Übelkeit, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme
Warum so viele Kinder über die Symptome wie Übelkeit und Kopfschmerzen klagten, ist nach wie vor unklar. Vermutungen zufolge könne es eine Kombination aus Schreck und Hunger gewesen sein, da die Kinder eigentlich kurz vor der Pause waren. Dazu sei die Witterung sehr warm gewesen, was den Kreislauf möglicherweise auch belastet hat.
Anders als in Sozialen Medien verbreitet, gibt es weder Verletzte, noch ist die Schule geschlossen worden. Die Polizei ermittelt, was die Ursache für den „beißenden Geruch“ sein könnte und bittet Zeugen, sich zu melden. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen. Telefon 0621/174-0

Gegen 12 Uhr wurde der Rektorin der Grundschule der Uhlandschule, Nathalie Lichy, ein beißender Geruch im Treppenhaus gemeldet. Die Rektorin löste Hausalarm aus.

Die Kinder der Grund- und der Werkrealschule wurden nach draußen in den Schulhof und von dort zur GBG-Halle am Herzogenriedpark gebracht.

Gegen 15.00 Uhr konnten die Eltern ihre Kinder abholen. Viele warteten vor der Halle. Man sah viele besorgte Gesichter.

Großes Aufgebot von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften auf dem Vorplatz der GBG-Halle. Die Kinder wurden in der Halle vorsorglich untersucht.

Erster Bürgermeister Christian Specht spricht per Megaphon zu den wartenden Eltern.

Die Messungen der Feuerwehr lieferten zwar keine Befunde – auch nicht auf Buttersäure. Trotzdem wurden drei Schüler mit dem Rettungswagen in eine Klinik gebracht. Einer von ihnen wurde noch am Nachmittag entlassen.

Großeinsatz nach mutmaßlichem „Buttersäure“-Anschlag.