Heidelberg, 24. März 2016. (red/cr) Blumenwiesen im Sonnenschein, auf denen die Welt (noch) in Ordnung ist und alle gut gelaunt sind. Wünscht sich das nicht jeder? Auch im Winter? Die Band “Berge” bringt das alles musikalisch auf die Bühnen deutscher Städte. Zum Abschluss des Chansonfestivals “Schöner lügen” spielte das Duo im Kulturfenster.
Von Christin Rudolph
Die Bühne ist mit Blumen und einer Buddha-Statue geschmückt. Die Menschen dazwischen, Marianne Neumann und Rocco Horn, erfüllen das Klischee vom Großstadthippie. Die beiden Berliner sehen aus, wie man sich Greenpeace-Aktivisten vorstellt und sie sagen Dinge wie:
Lasst uns alle zusammen auf Mutter Natur ein wenig mehr Acht geben.
Ihre Songs handeln von Umwelt- und Tierschutz, von Freiheit und dem Ausbrechen aus Konventionen. Sie malen aus, wie schön die Welt sein könnte.
Und jetzt alle zusammen
Und das Publikum macht mit. Als Abschluss des Chansonfestes “Schöner lügen” spielte “Berge” im Kulturfenster vor Menschen verschiedenster Altersgruppen und erschuf zusammen mit ihnen eine kleine heile Welt.

Auch das Publikum sang viel.
Das Wort “zusammen” fiel sehr häufig. Sie machten zusammen Musik, sie sangen zusammen mit dem Publikum, klatschten zusammen mit dem Publikum und lachten zusammen mit dem Publikum.
Wir können machen, dass sich Dinge verändern.
Die Sängerin setzte sich bei einem Song sogar auf einen freien Zuschauerplatz, und bei einem anderen hielten sich alle in “We-are-the-World”-Manier an den Händen.
Authentisch und spontan
Die Akustik-Gitarre passt gut zu dieser Stimmung, den beiden Gesangsstimmen und dem gelegentlichen Xylophon. Berge zeigten sich authentisch- manchmal wissen sie auch nicht so richtig, was sie gerade tun.
Ist das die richtige Tonart?
Spontan begleitete Rocco Horn einen Song am Klavier.
Weil da jetzt ein Klavier steht. Das muss man nutzen.
Kleine Schritte zur Weltrettung
Sie erzählten Anekdoten und neckten sich:
Ich habe komischerweise die ganze Zeit das Bedürfnis Quatsch zu erzählen… – Du, das merke ich gar nicht!
Vielleicht ist das alles Hippie-Kitsch. Vielleicht die Spitze einer neuen Umweltschutz-Bewegung.
Vielleicht einfach nur Popmusik mit intelligent-unterhaltenden Texten.
Auf jeden Fall vermitteln Berge Hoffnung und Gemeinschaftsgefühl. Ob sie die Welt verändern können? Abwarten. Im Mai sind sie auf Deutschland-Tour – dann mit “dem Rest der Band”.