Renne/Heidelberg, 25. April 2018. (red/pm) Als Präsident des Klimaschutz-Städtenetzwerks „Energy Cities“ leitete Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner bei der Jahrestagung im französischen Rennes die Gespräche über die Energiewende. Auf der Konferenz vom 18. bis 20. April 2018 unter dem Motto „Energie-Wende: gemeinsame Verantwortung und veränderte Verantwortlichkeiten“, hat Prof. Dr. Würzner unter anderem die Bürgermeister-Konferenz geleitet und an einer Diskussion über die anstehenden Verhandlungen der EU-Förderungen und -Richtlinien zur Energiewende mit EU-Vertretern teilgenommen.
Information der Stadt Heidelberg:
„Von den Kommunen wurde gefordert: Ausstieg aus der Kohle, Erdgasförderung und der Atomenergie und gleichzeitig Einstieg in ein neues, energiepolitisches Steuersystem und eine innovative Wirtschaftspolitik. Mit Repräsentantinnen und Repräsentanten anderer europäischer Städte (Paris, Barcelona, Bordeaux, Heidelberg) und Vertretern des Europäischen Parlaments debattierte er über mögliche unterstützende Maßnahmen auf lokaler Ebene zur kommunalen Umsetzung von Energie- und Klimaschutzpolitik.
Kommunen wollen die Umsetzung des Pariser Abkommens vorantreiben
Weitere Themen waren die Rolle und Möglichkeiten von Kommunen und Städten bei der Energiewende – global und lokal. 70 Prozent der CO2-Einsparungen der Klimaziele von Paris müssen in Kommunen erzielt werden. Durch den Brexit fehlen der EU 12 bis 15 Milliarden Euro – umso wichtiger ist es, dass die Finanzmittel in die lokale Energiewende fließen: Megawatt-Solarenergie, Megawatt-Energieanlagen und eine neue Ökonomie sind notwendig.
Nur soziale und nachhaltige Städte sind zukunftsfähig, so Prof. Würzner. Auf dem Programm standen zudem Reden, Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen zu Themen wie „Dezentralisierung der Energieversorgung“ und „Veränderung der Lenkungsform“. Ziel der teilnehmenden Städtevertreterinnen und -vertreter aus ganz Europa war es, Finanzmittel für Energie- und Klimapolitik auf lokaler Ebene, unter anderem zu den Kohäsionsfonds, zu erhalten, um die Umsetzung des Pariser Abkommens voranzutreiben.
Energiewende: Wechsel des energiepolitischen europäischen Systems notwendig
Beschlossen wurde in Rennes zum Beispiel, sich der Kampagne „Small is Beautiful“ anzuschließen, um kleine Unternehmen und Initiativen aus der Solarbranche zu unterstützen. „Es ist jetzt an uns, die Verantwortung zu übernehmen, um mit neuen innovativen Strategien und Projekten eine neue nachhaltige und klimafreundliche Wirtschaft aufzubauen“: Als Oberbürgermeister Heidelbergs setzt sich Prof. Würzner für die Stärkung der Rolle von Städten und Gemeinden bei Verhandlungen und Konferenzen ein, sowohl innerhalb der EU als auch international. Städte sind entscheidende Akteure bei der Umsetzung nationaler Energiepolitik.
Heidelbergs Oberbürgermeister engagiert sich zudem insbesondere im „Globalen Konvent der Bürgermeister für Klima und Energie“. Es ist die größte Bewegung von mehr als 7.000 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, die sich freiwillig dazu verpflichten, die Klima- und Energieziele ihres eigenen Staates zu übertreffen. Der „Globale Konvent der Bürgermeister“ tritt vor allem für Klimaschutz, die Anpassung an die Folgen des Klimawandels und den universellen Zugang zu einer sicheren, sauberen und leistbaren Energieversorgung ein.
Heidelberg nimmt beim Klimaschutz in Deutschland eine Vorreiterrolle ein
Die Stadt Heidelberg gehört zu den 19 Modellkommunen, die von Beginn an beim „Masterplan 100 % Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums mitwirken, und verfolgt ein ambitioniertes Ziel. Bis 2050 möchte Heidelberg – unter Beteiligung der gesamten Stadtgesellschaft – zur klimaneutralen Kommune werden (www.heidelberg.de/masterplan100).
Hintergrund: „Energy Cities“
„Energy Cities“ ist ein Zusammenschluss europäischer Gemeinden, die sich eine langfristige lokale Energiepolitik zum Ziel gesetzt haben. Die Mitglieder des Städtenetzwerkes entwickeln gemeinsam Handlungsstrategien für den Klimaschutz, tauschen Erfahrungen und Know-how im Energiebereich aus, erarbeiten Projekte zum Klimaschutz und nehmen gezielt Einfluss auf die Politik der Europäischen Union in den Bereichen Energie-, Umwelt- und Stadtpolitik. Durch „Energy Cities“ werden knapp 200 Mitglieder aus 30 Ländern, die über 1.000 Städte repräsentieren, vertreten. Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner ist seit 2006 Präsident des Städtenetzwerkes und wurde 2017 für weitere zwei Jahre wiedergewählt.
Umwelt- und Nachhaltigkeitshauptstadt Heidelberg
Die Stadt Heidelberg tritt bereits seit Jahrzehnten für Umwelt- und Klimaschutz ein. Im Jahr 1992 verabschiedete Heidelberg als erste deutsche Großstadt ein kommunales Klimaschutzkonzept. Über diesen Zeitraum hinweg hat sich die Universitätsstadt gemeinsam mit vielen Netzwerk-Partnern ihren Ruf als Umwelt- und Nachhaltigkeitshauptstadt erarbeitet. Zahlreiche Auszeichnungen bestätigen das Engagement: Heidelberg wurde bereits zweimal mit dem European Sustainable City Award ausgezeichnet, dreimal zur Stadt der UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ernannt sowie zweimal als Fairtrade Town geehrt. Im Jahr 2015 erhielt die Stadt Heidelberg im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York den Global Green City Award.“