Mannheim, 24. Januar 2014. (red) Verschiedene Leser/innen waren in großer Sorge um extraterrestrische Besucher, die seit Herbst im Mannheimer Stadtbild „heimisch“ geworden sind. Wir lüften das Geheimnis der überdimensionalen Figuren, denen diese Woche übel mitgespielt worden ist. Die Initiatoren der Mannheimer Aliens wollen die lustigen Figuren aber bald wieder aufstellen.
Von Hardy Prothmann
Die MAliens waren einst Bestandteil einer internationalen Werbekampagne und wurden von einem nachhaltig denkenden Mitmenschen vor dem sicheren Schreddertod bewahrt, informiert die Website www.maliens.de.
Thorsten Portisch und Stephan Graf stellen die Figuren kostenlos zur Verfügung, wenn Initiativen Aufmerksamkeit erregen wollen. Ob eine Botschaft damit verknüpft wird, bleibt den Initiativen überlassen. Die MAliens sollen als Werbebotschafter für Bürgerinitiativen und andere Formen der bürgerlichen Mitbestimmung in Mannheim dienen. Wo immer die MAliens auftauchen, gibt es also einen Brennpunkt bürgerlichen Zudsammenlebens!
Der erste Einsatz war beim Tag des offenen Denkmals. Damals schauten die MAliens auf die Friedrichsplatzanlage. Dann wanderten sie zur Kunsthalle und dann weiter zur Musikhochschule. Die sehr leichten Figuren wurden mit Heringen fixiert. Irgendjemand kam aber auf die Idee, sie zu bewegen, was Portisch und Graf nicht wussten. Und in der Nacht zum Mittwoch riss sie jemand aus der Verankerung und legte sie auf die Straße. Dabei wurden sie beschädigt:
Ich verstehe sowas nicht, bislang gab es nur positive Reaktionen. Wer macht sowas? Die Figuren sind beliebt und machen gute Laune. Leider ist das ein Zeichen, dass es immer wieder Leute ohne Verstand gibt,
ärgert sich Thorsten Portisch. Nein, eigentlich ärgert er sich nicht – er staunt nur ungläubig, weil er nie auf die Idee gekommen wäre, dass jemand den Figuren „etwas antut“.
Zur Zeit befinden sie sich beim städtischen Bauhof. Die beiden werden sie abholen, die Schäden begutachten und reparieren und dann erneut zum Aufstellen anbieten:
Die sind ideal, weil sie so leicht sind. Dafür braucht es keinen Lkw, die kann man mit einem Handwagen holen.
Im Bereich der Musikhochschule werden sie erstmal nicht mehr aufgestellt:
Das ist mir zu unsicher. Offensichtlich wurden sie ja häufig bewegt und dann auf die Straße geworfen. Vielleicht von jemandem, der da lebt oder häufiger vorbeikommt.
Auf Nachfrage teilte die Stadt mit, dass sie überhaupt nichts gegen die „fremden Besucher“ in der Stadt habe. Die müssten halt nur so gesichert werden, dass sie nicht verschoben werden können und eine Verkehrsgefährdung darstellen. Weil jemand sie mitten in der Nacht auf die Straße geworfen hatte, wurde sie abgeholt und im Bauhof gelagert, wo die Besitzer sie wieder abholen können.
Wo die MAliens das nächste Mal zu sehen sein werden? Wir wissen es nicht, freuen uns aber über Hinweise, wenn die extraterrestrischen Besucher wieder unter uns sind.