Rhein-Neckar/Mannheim, 23. Juni 2016. (red) Der Aufsichtsrat ist fast komplett zurückgetreten, die Mannheimer Runde hat sich weitestgehend zurückgezogen, der Investor Bernd Beetz hat sein Engagement erklärt – und trotzdem stänkert das Präsidium des SV Waldhof weiter. Wie wäre es, mal die Ärmel hochzukrempeln?
Kommentar: Hardy Prothmann
Das Präsidium des SV Waldhof setzt ein klares Signal – wer mit dem Verein zu tun hat, muss immer mit verbranntem Rasen rechnen.
Aktuell hat sich die Vereinsspitze an Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz gewandt, der delegierte an seinen Referenten Petar Drakul, um eine mögliche “Mediation” auszuleuchten.
Sparkassen-Chef Stefan Kleiber (Mannheimer Runde) und der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Thorsten Riehle signalisierten grundsätzlich Gesprächsbereitschaft – allerdings unter Bedingungen. Sie wollten das mögliche Ziel einer solchen Mediation wissen und die Anerkennung, dass die Mannheimer Runde ein Konzept vorgelegt hat, das ebenfalls diskussionswürdig ist. Zudem sollten ehrabschneidende Behauptungen unterlassen werden.
Das Ergebnis erschüttert – statt sich um eine angefragte Mediation zu bemühen, geht das Präsidium erneut mit Vorwürfen über eine Pressemitteilung an die Öffentlichkeit.
Wer so mit möglichen Vertragspartnern, Sponsoren und anderen, die sich engagieren wollen, umspringt, muss sich nicht wundern, wenn er im Abseits rumsteht.
Warum spielt das Präsidium nicht sein eigenes Spiel? Mit Bernd Beetz ist ein Investor gefunden. Der hat eine Million plus Euro zugesagt. Was ist also das Problem? Warum startet man nicht durch? Weder die Mannheimer Runde noch der frühere Aufsichtsrat stehen im Weg.
Statt sich über eine Lokalzeitung einen fouligen Abrechnungskampf zu liefern, sollte man lieber die Ärmel hochkrempeln und alles Notwendige für die kommende Mitgliederversammlung vorbereiten. Und das ist jede Menge Arbeit. Die Vereinssatzung muss mindestens wegen der “Aufsichtsratswünsche” des Investors geändert werden, es braucht einen Gesellschaftervertrag für die Spielbetriebs GmbH, es gibt viele strategische und organisatorische Dinge zu erledigen, wenn man in die dritte Liga aufsteigen will.
Oder liegt genau hier der Krampf in der Wade, mit dem man nicht weiterspielen kann, weil die Kondition und eine gute Spieleraufstellung bei der Vereinsspitze fehlen?
Sucht man deshalb weiterhin die Schuld bei anderen? Keine gute Strategie, denn aktuell ist die Bilanz des Präsidiums, dass man durch die Eigentore hinten liegt. Bernd Beetz könnte eine Freistoßchance sein, aber auch dieser Ball muss erstmal verwandelt werden.